Montag, 8. Januar 2024

Spätes Weihnachtsgeschenk

Hochwasserüberschwemmte Wiesen + strenge Kälte = vielleicht noch Schlittschuhbahnen in diesem Winter! Die überfrorenen Wasserflächen im Wiesengrund waren das Highlight meines Radweges ins Büro am Morgen. Sie tragen nicht, sondern knacken unter tappenden Schuhspitzen gewaltig, aber es soll ja noch kälter werden. Heute jedenfalls war es bereits kalt genug für die komplette Winterausrüstung beim Radfahren, und es wurde mir nur minimal zu warm darin. Bei gemessenen -2, gefühlten -6 Grad. Nachdem es mir letzten Sommer ständig zu heiß war, genieße ich die knackige Kälte immer noch. Sowieso liebe ich die verschiedenen Jahreszeiten und die Veränderungen, die sie mit sich bringen, sehr.

In der Erwerbsarbeit tat ich Dinge, die zum Jahreswechsel getan werden müssen: Prozesse von 2023 auf 2024 umstellen, analoge und digitale; aufgelaufene eMails sichten; mich wieder im Arbeitsrhythmus zurechtfinden. War gar nicht so einfach im Büro, in dem es 12° hatte - über die Urlaubszeit war nicht geheizt worden und ich war sehr, sehr froh um den elektrischen Heizlüfter, mit dem ich mir die Beine sofort wärmen konnte. Und um eine Kanne heißen Chais, der mich von innen wärmte.

Zum Mittagessen hatte ich mich mit einem Kollegen und dem Landwirt im Ort verabredet, das versüßte mir den Start in die Erwerbsarbeit durch Austausch von Neuigkeiten und Besichtigung anderer Baustellen. Und dann wurde es hektisch: Gerade als ich mich wieder an den Computer setzen wollte, bekam ich die Nachricht, dass zu Hause mein Weihnachtsgeschenk geliefert werden würde, das ich mir selbst geschenkt hatte - einen Tag früher als angekündigt, und schon sehr bald. Den ganzen Tag über war ich bleiern müde gewesen, ich hatte mehrmals ernsthaft darüber nachgedacht, eine Viertelstunde schlafen zu gehen - aber in dem Moment wurde ich blitzartig wach, tat die letzten Dinge, für die ich unbedingt im Büro präsent sein musste, packte einiges zusammen, was ich zwar komfortabler von Büro aus, aber in der Sache auch von Home-Office aus tun kann und setzte mich aufs Rad. Direkter Weg nach Hause, so schnell in die Pedale getreten wie es ging, und das mit Erfolg: Ich war zu Hause, als der DHL-Mann kam und mir ein Gravelbike in die Hände drückte. 

Erstmal musste das aber noch ein Weilchen auf meine Bewunderung warten, weil ich den Erwerbsarbeitstag zu Ende brachte und erst Feierabend machte, als auch der Prinz nach Hause kam. Gemeinsam freuten wir uns über das neue Rad, es wurde an gut sichtbarer Stelle platziert und kann hoffentlich sehr bald das erste Mal ausgefahren werden. Es ist wunderschön, ich bin schon jetzt überglücklich damit und glaube, es war die bessere Entscheidung, mir ein genau passendes Gravelbike zu kaufen, anstatt meinen uralten Mountainbike-Rahmen neu aufzubauen zu einem Rad, das mir dann nur so halb gepasst hätte.

Die wilde Fahrt vom Büro nach Hause hatte die Müdigkeit nur zeitweise ausgehebelt, im Laufe des Nachmittags kam sie mit Wucht zurück und noch bevor es dunkel wurde, legte ich mich eine Weile hin und schlief auch sofort ein. War wohl ein Zeichen, dass sie real war und nicht nur der Trägheit des ersten Arbeitstages nach den Ferien geschuldet... ein klein wenig fühle ich mich kränklich, wobei ich das auf das Eisbaden gestern schiebe und hoffe, es sind mehr Nachwehen des Kälteschocks als Vorzeichen einer Erkältung. Immerhin war ich nach dem Nachmittagsschläfchen erholt genug, um den Prinzen zu unserer Einheit Sit-ups zu überreden, die wir am Vortag ausgemacht hatten. Sind ja nur 10 Minuten, aber die haben es jedes Mal in sich, und ich habe gelernt, sie zu fürchten. Nur Anfängerinnen denken: "Ach was, zehn Minuten, das geht schnell vorbei!". Von wegen.

Meine Klavierphase beginnt wieder, denn der nächste Quintett-Termin ist für Ende Januar ausgemacht und ich verfalle in meinen Aktivitäts-Rhythmus: die verbleibenden Wochen vorher soll fast täglich geübt werden. Das jedenfalls ist der Plan, heute war der erste Tag, an dem ich geübt habe, dafür habe ich es unter erschwerten Bedingungen durchgezogen, denn meine Lesebrille liegt noch im Auto der S. Nun bleiben mir zwei Optionen: Üben ohne Brille und ohne viel von den Noten zu sehen, oder üben mit der völlig überdimensionierten Lesebrille mit 2 Dioptrien, die wir in der Werkstatt für besonders fummelige Arbeiten als Lupe nutzen, und den Kopf sehr ruhig halten, denn vom kleinsten Drehen wird mir damit schwindlig.

Ich hätte tagsüber nicht gedacht, dass ich beides - Krafttraining und Klavier üben - am Abend noch schaffen würde und war sehr zufrieden mit mir und der Welt. Und kam sogar noch dazu früh ins Bett, wo ich mir noch einen genauen Ablaufplan für morgen machen werde, denn da muss einiges nahtlos ineinander passen.

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