Juhu, ein weiterer sonniger Wintertag, gleich schon morgens so verlockend schön, dass ich mit dem Gravelbike Bolle ins Büro fuhr. Das war insgesamt auch richtig, richtig toll, aber der ganze Morgen wäre ein Fall gewesen von: "Wenn du es eilig hast, gehe langsam." Angefangen mit dem Taschenträger, den ich für die Tour am Samstag abmontiert und dann vergessen hatte, wieder zu montieren, so dass ich das tun musste, als ich eigentlich schon startklar im Flur stand. Dem Geldbeutel, der spurlos verschwunden war und den ich erst nach langem Nachdenken im Van Norbert in einer Ritze fand, wo er mir am Tag zuvor beim Rucksackausräumen hineingefallen war. (Ich brauchte ihn un-be-dingt, weil ich mir auf dem Weg ins Büro eine Avocado fürs Mittagessen kaufen wollte). Bis hin zu der Schraube meines Fahrradschloss-Halters, die sich unterwegs löste, und zwar genau heute, wo ich kein Inbusschlüsselset mitgenommen hatte, das ich normalerweise immer dabei habe.
Und dann hat das Graveln über die gefrorenen Pfade, die am Samstag noch Matsch waren, so unglaublich viel Spaß gemacht! Ich kam mit glühenden Ohren und eiskalten Füßen, aber einem großen Grinsen im Büro an. Die Landschaft war mit einem weiß-glitzernden Schleier überzogen, den die Sonne zum Strahlen brachte.
Im Büro war es heute richtiggehend gedrängt voll, nicht nur ich, sondern auch die Chefin und Kollege B. waren da. Bin ich gar nicht mehr gewohnt, wo ich doch schon seit Wochen alleine dort arbeite. Der berufliche Austausch war sehr anregend, ich holte aus dem gemeinsamen Tag so viel Kontakt wie möglich raus.
Ich freute mich den ganzen Arbeitstag über auf die Heimfahrt mit dem Gravelbike, und obwohl die Wege inzwischen wieder zu Matsch geworden waren und es am Morgen über die gefrorenen Furchen noch mehr Spaß gemacht hatte, war auch der Heimweg toll. Beim Heimfahren aus dem Büro war ich energiegeladen und hatte ganz viel vor für den Abend zuhause, nämlich alle Erledigungen nachzuholen, die ich am Wochenende wegen Wetters aufgeschoben hatte.
Zuhause bemerkte ich, dass jemand die Waschmaschine angestellt hatte und fand das sehr clever (die letzten Abende habe ich nämlich immer zu spät daran gedacht, sie anzustellen und tat es dann nicht mehr, damit nicht die Nachbar:innen unter uns nachts um zehn vom Schleudergang-Rumpeln gestört werden). Und dann fiel mir ein, dass ich das selbst morgens mit der Zeitschaltung eingestellt hatte. Das war so ziemlich das überraschendste, was am Abend noch passierte. Denn als ich die Waschmaschine ausgeräumt hatte, war alle Energie für weitere Erledigungen verpufft. Das geht mir so oft so - den ganzen Erwerbsarbeitstag freue ich mich auf den Abend, an dem ich ganz viel tun will, und wenn es soweit ist, will ich mich nur noch auf Sofa legen und dösen. Immerhin: Die Stunde vor dem Bettgehen verbrachten der Prinz und ich mit Haushaltsbuch-Nachtragen, und zwar für 2022, da wir feststellten, dass wir noch nicht mal das gemacht hatten, geschweige denn 2023. Immer wieder spannend und irgendwie auch erschreckend, wie viel wir so im Laufe des Jahres ausgeben.
Der Prinz war an seinem freien Nachmittag nicht nur Einkaufen gewesen, sondern hatte auch den Essensplan für die nächsten Tage vorbereitet und ein sehr gutes Pad Thai gekocht. Das alles in Kombination machte mich sehr satt und zufrieden.
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