Mittwoch, 10. Januar 2024

Ausruhen

Ich bin mit einer Meditation in den Tag gestartet, und zwar nicht alleine, sondern mit der K. in Mainz. Dafür habe ich mir extra den Wecker gestellt und es sogar geschafft, noch meinen Kaffee vorher zu trinken - was gar nicht so banal war, denn meine (selbstgemachte) Milch war aus, und ich musste für den Kaffee zuvor die Milch zubereiten. Der Start in den Tag in Stille hat sich gelohnt, als wir begannen, war es noch dunkel, nach der halben Stunde Meditation hatte sich der Himmel bereits hellblau-rosa verfärbt, und obwohl ich ziemliches Gedankenkarussell hatte, fühlte ich mich danach geordneter.

Der heftige Sporttag von gestern steckte mir in den Knochen, ich hatte eigentlich überall Körper. Und, zugegeben, auch ein klein wenig Fuß, der verunfallte, aber das war gestern natürlich auch Hochbelastung für ihn gewesen. Da darf er am Folgetag zwicken.

Der Prinz arbeitete wie ich heute im Home-Office wegen Landwirtschafts- und Lokstreiks, wir trafen uns zweimal zu kurzen Essenspausen, bevor er wieder im Toberaum verschwand und ich zurück ins Galeriezimmer kletterte. Den ganzen Tag strahlte die Sonne heftig durchs Fenster herein und lockte mich nach draußen; so bald wie möglich machte ich Feierabend und packte meine Sachen für eine Stadtrunde. Der Prinz schloss sich an und wir radelten bei bissiger Kälte und blitzblankem Himmel die verschiedenen Stationen ab, den Unverpacktladen gerade rechtzeitig, um die allererste Nussecke der neuen Lieferung zu ergattern. Ich habe mich daran erinnert, dass mir Weizenkeime sehr gut schmeckten und wieder welche gekauft, um auszuprobieren, ob sie mir auch gut tun. Auf dem Wiesengrund war wieder die achtköpfige Rehherde unterwegs, die sich von diesen neugierigen Menschentieren hinter dem Zaun echt gar nicht mehr stören lässt.

Wieder daheim haderte ich lange, ob ich wirklich so müde war, dass ich mich hinlegen musste, tat es dann aber und erholte mich durch eine halbe Stunde Schlaf gut. Ich hatte den Nickerchen-Wecker so gestellt, dass ich vor der Fahrt zum Gemüsekistenabholen noch Klavier üben konnte, denn - wer erinnert sich? - es ist gerade Klavierübephase. 

Auf der Fahrt zum Abholpunkt der Gemüsekiste war es noch viel kälter geworden, Kälte ist gerade ein zentrales Thema bei mir, angefangen von dem Eisbad am Sonntag, das mich nachhaltig beeindruckt hat. Ich erzähle jeder davon, gefragt oder ungefragt, es ist ein bisschen peinlich. Und seitdem muss ich für jedes Aus-dem-Haus-Gehen erst Mut schöpfen, denn die Kälte draußen zieht Energie - auch bei diesem Ausflug, erst machte sie mich hellwach, und dann beim T. von unten beim Aufteilen des Gemüses in seiner warmen Küche, schlagartig sehr müde.

Plan für heute war ja Ausruhen, einen Biskuitboden wollte ich aber noch vorbereiten und tat das; mit Apfelmus statt Eiern im ansonsten gleichen Rezept, ich bin auf das Ergebnis gespannt. Und dann: Zähneputzen, Bettgehen, Augen zu, aaaaah, endlich!

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