Auf die Wettervorhersage kann man echt nichts geben. Für Mittag war Regen angesagt, aber tatsächlich schien den ganzen Tag die Sonne und brachte die Bäume zum Strahlen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit dem gescheiterten Versuch, den Filterkaffee zwar stärker, aber trotzdem nicht untrinkbar zu machen, machte ich eine Yoga-Einheit, der Prinz und ich erledigten gemeinsam mit den Schwiegereltern ein paar Internet-Dingse und wir beschlossen, wohin die heutige Wanderung gehen sollte.
Wir sind im Stadtwald über den Fitness-Pfad spaziert, der beginnt mit vielen Dehnübungen, und wir stoppten brav an jedem Schild und dehnten uns. Es sind im Prinzip dieselben wie bei der Yoga-Einheit, die ich am Vormittag gemacht hatte: Deep Lunge, Pyramide, Arme und Nacken dehnen... Nach der Runde durch den Fitness-Pfad verabschiedete ich mich vom Prinzen und seinem Vater und schloss noch eine Laufrunde durch den Stadtwald bis zum Schwiegerelternhaus an, währen die beiden mit dem Auto zurückfuhren. Denn: Es ist ja heiliger Trainingsdienstag, der fällt auch in den Ferien nicht aus.
Die Runde sollte laut Planung über ein "Hasenbergerl" gehen, aber viel Bergerl habe ich nicht bemerkt. Dafür bin ich gleich am Anfang falsch abgebogen und nochmal zum Kühkopf rauf, wo wir gestern schon waren. Zwar hat mich das Navi nach der Hälfte der Steigung darauf hingewiesen, dass ich falsch bin, aber was steht immer so schön auf den Schildern des Marathon-Publikums ab Kilometer 25? "Umkehren wäre jetzt auch blöd!". Na eben. Habe ich den Berg halt mitgenommen.
Meine Brille-bei-Sport-Konstruktion (normale Sehbrille + stabilisierendes Band um den Kopf) funktioniert gut, heute war eine erste ernstere Bewährungsprobe: Blätterbedeckter Schotterweg im Waldschatten, durch den immer wieder Sonnenstrahlen durchbrachen und Licht-Schatten-Spiele zeichneten, ich hatte das Gefühl, gut zu sehen, und die Brille rutscht nicht, noch stört sie.
Nach dem Laufen hatte ich erstmal Hunger und dann Schläfrigkeit, also gab es ein aufgewärmtes Resteessen von gestern und eine Runde Abhängen auf dem Sofa. Ein Kürbiscurry habe ich auch noch gekocht, die Menge war offensichtlich für ziemlich viele Menschen kalkuliert, denn wir vier würden davon wahrscheinlich drei Tage am Stück satt werden, aber wer will schon drei Tage lang Kürbiscurry essen. Ist gerade noch so nicht zu scharf geworden - Glück gehabt.
Die Schwester und die Nichten schickten Fotos von obergruseligem Halloween-Essen - Augen-Kuchen, Horror-Pizza, abgehackte Hände und blutige Finger im Schlafrock - und da meine eigene gerade zu weit weg ist, wäre ich gerne zu des Prinzen Schwester gefahren, um Halloween mitzuerleben. Eines ihrer Kinder ist vielleicht noch jung genug, um an Halloween Spaß zu haben. Aber: Sie war bereits mit anderen Freund:innen verabredet, als Trostangebot werden wir morgen gemeinsam kochen; der Prinz und ich haben sie nämlich neugierig auf Ottolenghi gemacht und morgen kochen wir ein Bohnenpüree aus ihrem neuen Kochbuch. Nun ja, immerhin nur verschoben, nicht abgewimmelt worden 😉. Für das morgige Kochen fuhr ich nochmal zum Supermarkt, oder zumindest habe ich es versucht, kam aber dabei deutlich vom Weg ab - wenn man sich verfährt, und zwar so, dass man auf die Bundesstraße gerät und keine Umkehrmöglichkeit mehr findet, dann ist man eben schnell im weit entfernten Industriegebiet statt im 2 km entfernten Rewe. Zum Glück gibt es da auch einen Supermarkt! Mit dem Fahrrad wäre mir das nicht passiert, da kenne ich den Weg, war aber leider keines mit aufgeladenen Akku, Luft in den Reifen und auffindbarem Schlüssel für das verschlossene Schloss verfügbar... es ist kein Fahrradhaushalt hier.
Die einzigen Kinder, die an dem Abend Süßes oder Saures verlangten, kamen ausgerechnet in der Zeit, als ich meine verlängerte Einkaufsrunde drehte. Ich habe also Halloween dieses Jahr an allen Fronten verpasst!
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