Noch vor dem Weg in die Arbeit habe ich beim Finanzamt angerufen, und: Sie bearbeiten gerade die Steuererklärungen von Anfang Juni, es ist also ganz normal, dass unsere noch nicht dran war. Die Mitarbeiterin war freundlich und hilfsbereit, wie ich es bisher bei unserem Finanzamt immer erlebt habe. Da wir mit der gemeinsamen Steuererklärung nur eine kleine Rückzahlung erhalten, ich aber intern eine Menge Kohle an J. ausgleichen muss, ist es mir ganz recht, dass der Steuerbescheid noch eine Weile auf sich warten lässt, chrchrchr (fieses Gangsterlachen an dieser Stelle vorstellen).
Auf dem Weg ins Büro bog auf halber Strecke ein Sportradler vor mir ein, der nach meinem Augenmaß ein ähnliches Tempo wie ich hatte, also arbeitete ich mich an ihn ran, was gar nicht so einfach war so früh morgens, und als ich dann dran war - ließ er mich überholen. So war das nicht gedacht, ich hatte mich doch dranhängen wollen, wir kamen ins Reden und dann zog er mich freundlicherweise ein paar Kilometer mit, puh, der hatte ein ordentlich schnelles Tempo drauf für die frühe Stunde. War aber auch schon eine Stunde unterwegs und damit viel besser eingefahren als ich, und zum Abschied konnte ich ihm zumindest einen Tipp für eine bessere Strecke für den Rückweg geben.
Über den Tag begann es sich einzuregnen und ausgerechnet heute hatte ich meine Regensachen zu Hause vergessen. Am Nachmittag stand also das Ziel: Nach Arbeit, Radweg und Lauftraining noch trockene Wechselklamotten übrig haben, damit ich mich auf dem Heimweg nicht erkläre. Dank meiner effizienten Planung und meines kreativen Kleidungseinsatzes erreichte ich ein hervorragendes Ergebnis mit Leichtigkeit und vielleicht merkt man, dass ich heute viel Werbetexte für Social Media verfasst habe.
Bei so einem Wetter wird die Lauftruppe dann gern auch mal kleiner als sonst, nur der R. und ich standen bedröppelt unter dem Vordach des Vereins und zögerten das Loslaufen noch ein wenig hinaus. Hatten wir bei dem Wetter Lust zu laufen? NEIN! Sind wir trotzdem gelaufen? Ja, natürlich. Und dabei von außen auch nicht nasser geworden als von innen vom Schwitzen, denn schon in der ersten Viertelstunde wurde der Regen erst zu Sprühregen, dann zu Nebel und das Wetter zum eigentlich idealen Laufwetter, feucht und kühl. (Sie haben ja recht, die anderen: Die sind schon in Rente und können auch mittags bei Sonnenschein und Vogelgezwitscher laufen. Nett genug, dass sie trotzdem regelmäßig abends um Viertel nach sechs auftauchen!). Nach der Hälfte der Strecke kam uns dann, wie abgemacht, der B. entgegen. Ich habe mich erst mit dem R. sehr gut unterhalten, dann auch zu dritt noch viel zu bequatschen gehabt, das ist zwar gut für den Sozialkontakt, aber weniger gut für das Trainingstempo - wenn man noch bequem reden kann, ist's eben ein bisschen zu langsam. Immerhin haben wir zweimal den Fürberg-Berg gemacht, jemand schlug einmal vor, jemand anderes (ich) wollte dreimal, jemand noch anderes wollte eigentlich gar nicht, da war zweimal doch ein gutes Mittelmaß.
Zu Hause erwartete mich der Mann am Herd mit einer grooooßen Pfanne Bratkartoffeln, Spiegelei und Apfelmus. Darüber freute ich mich fast so sehr wie darüber, dass ich endlich die klatschnassen Schuhe ausziehen konnte. Und auf mein trockenes, warmes Bett freue ich mich auch sehr!
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