Auf dem Weg ins Büro treffe ich einige Menschen immer wieder, klar, ich fahre den Weg schon fast 10 Jahre, und mehr oder weniger jeden Tag in einem ähnlichen Zeitfenster.
Da ist die Frau mit dem auffallend gut erzogenen Hund, die ich schon seit Jahren sehe, erst alleine, dann irgendwann mit einem unglaublich süßen, verspielten Welpen, den sie sehr streng ermahnte, jedes Mal, wenn ein Mensch - sei es zu Fuß oder auf dem Fahrrad - an ihnen vorbeikam. Die Erziehung hat sich ausgezahlt, denn seit einigen Jahren ist der Hund ein großer, dunkelbrauner Retriever (zumindest würde ich das mit meiner rudimentären Hunderassenbildung so einordnen), der immer noch aufs Wort hört und beim Klingeln einer Fahrradklingel sofort zu seiner Frau trottet.
Da gibt es jetzt wieder den Obdachlosen mit dem vollgepackten Fahrrad, der unter der Brücke beim Kanuverein schläft, aber nur bei Temperaturen zwischen ca. 5 und 15 Grad. Wenn es wärmer oder kälter ist, ist er da nicht, oder vielleicht ist er bei anderen Temperaturen schon weg, wenn ich unter der Brücke durchfahre.
Natürlich gibt es auch den bärtigen Glatzkopf, immer mit Kippe im Mund
und einem massigen Hund an der Leine, der sich extra breit macht, wenn
wir uns auf dem Gehweg begegnen. So einen muss es wohl überall geben.
Den grüße ich aber nicht, das hat er von seiner Miesepetrigkeit!
Wen ich nicht mehr treffe, ist der langhaarige Rennradfahrer, der anscheinend fast genau die gleiche Strecke hatte wie ich, nur in die andere Richtung, denn den traf ich jahrelang fast jeden Tag auf anderer Höhe, und wir grüßten uns sogar schon mit einem "Hallo, wie geht's?". Als ich nach mehreren Monaten Homeoffice wegen meines Fußbruches wieder auf der Strecke war, freute er sich sichtlich, mich zu sehen. Sollte er irgendwann wieder auftauchen, werde ich mich auch freuen.
Auch die kleine Frau in meinem Alter, die immer ganz grimmig auf ihrem Fahrrad saß und vehement in die Pedale trat, traf ich fast täglich und jetzt schon länger nicht mehr.
In der Erwerbsarbeit habe ich ein paar Vormittagsstunden mit langweiliger Nicht-Nachdenk-Arbeit überbrückt, weil der Kopf noch nicht in den Montag starten wollte. Mittags dann ein längerer Kampf mit der Metall-Tupperdose, in die ich morgens meinen kochend heißen Linseneintopf eingefüllt hatte und deren Gummidichtungsring sich beim Abkühlen vakuumdicht verschlossen hatte. Ganze 15 Minuten musste ich die Dose im Wasserbad kochen lassen, bis sie mein Mittagessen preisgab! Währenddessen hatte ich immerhin Zeit, den letzten Anruf auf meiner To-do-Liste im Kopf zu machen. Und bekam danach selbst einen netten Anruf von J., der sich aus seinem Feierabend zu Hause meldete.
Am Nachmittag war es immer noch zackig kalt, und immer noch strahlend schön. Jetzt, wo Anfang der Woche ist und ich noch Energie habe, habe ich mich gleich mal beim kleinen L. für ein gemeinsames Spieldate am Freitag eingeladen, damit ich mich nicht davor drücke, wenn ich am Freitag müde von der Woche bin. Und auch, um gleich schon andere Pläne als Klettern zu haben und gar nicht erst in Versuchung zu kommen, denn vermutlich braucht mein Bizeps vor allem eine lange Ruhepause. Mein Physiotermin musste wegen Krankheit des Physiotherapeuten auf den Freitag verschoben werden.
Ich habe lange Klavier gespielt und mich mit einem Trick wie eine Konzertpianistin gefühlt: Mit Kopfhörern auf und dem Stück in den Ohren am Klavier sitzen, das Klavier so weit dämpfen wie möglich und mitspielen. Da fühlt man zwar, dass man spielt, hört aber nur die perfekte Stimme der Aufnahme 😀
Kaltes Wetter lädt zu Sauna ein, J. und ich sind der Einladung gerne gefolgt und haben am Abend noch angenehm geschwitzt.
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