Montag, 2. Oktober 2023

Brückentag zwischen frei und frei

Das ganze Wochenende über hatte ich das Gefühl, mich in einem langen Wochenende zu befinden. Dabei ist dieser Montag vor dem St. Brück am Dienstag ein Erwerbsarbeitstag. Entsprechend schwer fiel es mir, mich morgens am heimischen Schreibtisch einzufinden. Und auch, den ganzen Erwerbsarbeitstag durchzuhalten. Ich hätte Zeit gebraucht, um das Wochenende zu verarbeiten, mental und ganz praktisch, denn noch immer sind nicht alle Überreste der Party aufgeräumt, dazu gehört auch, dass wir gestern Abend die N. aus dem ersten Stock mit dem kleinen L. und der noch kleineren C. zu Besuch hatten, um die restlichen Pizzen zu machen und aufzuessen, und dabei die Küche fast wieder in denselben Zustand gebracht haben wie direkt nach der Geburtstagsparty. Dafür haben wir im Gegenzug ein tolles Wort für das Multifunktionszimmer bekommen, in dem neben J.s Schreibtisch und dem Gästebett auch die Hangelbretter, der Flaschenzug für Gegengewichte und die Turnringe stehen bzw. hängen: Das Tobezimmer. Toll! So heißt es ab jetzt.

Eine kurze Yoga-Einheit habe ich mir vor dem Erwerbsarbeitsbeginn gegönnt und mich dann am Schreibtisch aktiv dazu überwunden, mit einer größeren Aufgabe anzufangen, anstatt mich im Klein-Klein zu verlieren und nebenbei abzulenken, und siehe da: nach kurzer Zeit war ich in der Aufgabe drin und mit jedem Schritt, den ich weiterkam, kam ich mehr in den Arbeitsmodus. Bis zum Feierabend habe ich einen großen Batzen weggearbeitet. Ein sehr guter Moment war das Meeting mit dem IT-Support eines unserer Programme, der Spanier ist und gerne die Zweiermeetings mit mir in Spanisch hält. Und sich auch noch bei MIR bedankt, dass ER so sein Spanisch nicht verlernt (er lebt seit Ewigkeiten in Österreich). Dabei ist's doch umgekehrt.

J. kam kurz nach Mittag heim und bekam einen Riesenschreck, als ich ihn von der Arbeitsgalerie herunter begeistert begrüßte. Er hatte mich im Büro vermutet, nicht im Home Office. Das sind so die kleinen Alltags-Schabernacks (oder Schabernacke?) in einer routinierten Partnerschaft.

Wir rafften uns dann nochmal auf, um aufs Fahrtad zu steigen und gemeinsam J.s Geburtstagsgeschenk zurückzugeben. Trotz müde und schlapp. Das Geschenk war eine fancy Werkzeugkiste für Fahrrad-Ersatzteile und  passte leider von den Maßen nicht so gut in die dafür vorgesehene Schublade, wie ich es ausgerechnet hatte. Etwas richtig gut passendes fanden wir in dem tollen Werkzeugfachhandel auf Anhieb aber auch nicht. Nun wird er sich eine Werkzeugausstattung für den Van Norbert zusammenstellen, und die bekommt er dann von dort. 

Schade schade, ich habe so lange daran herumüberlegt und mich sehr darauf gefreut, aber dieses Geschenk war kein Volltreffer.

Mein Körper sagte, er würde gerne den Rest des Abends nur noch essen und herumliegen. Mein Kopf war anderer Meinung, denn morgen wollen wir nochmal an die Schellneckwand, und die ist 1,5 Autofahrstunden entfernt und es soll heiß werden morgen, deswegen ist es sinnvoller, heute noch hinzufahren und morgen frühzeitig an die Wand zu kommen. Außerdem vermisse ich die Nächte im Van Norbert eh schon. Der Kopf hat gewonnen... wir sind unterwegs ins Altmühltal. Und es fühlt sich an, als wäre es tiefste Nacht und nicht erst 21:00 Uhr, mit dem großen Mond am tiefschwarzen Himmel und der Fahrt durchs gottverlassene Hinterland.

Ach ja, meine Weihnachtspläne habe ich festgezurrt, quasi ausgedacht, vorgeschlagen und umgesetzt in einem Zug (haha, Wortspiel, es gehören nämlich insgesamt über 12 Stunden Zugfahrt zu diesen Plänen). Ich glaube, die N. freut sich auch darauf, dass wir Weihnachten ein paar Tage miteinander verbringen und sie hat ein bisschen Freude gerade echt verdient. Und für mich fühlt sich das so jetzt sehr richtig an.

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