Der erste Montag in den Ferien fühlt sich wie der erste richtige Ferientag an, denn bisher war Wochenende, auch nicht so viel anders als zu normalen Erwerbsarbeitszeiten. Ich wachte voller Tatendrang auf, und mit dem Wunsch, den ersten richtig freien Tag gut zu nutzen.
Beim Frühstück war einiges zu koordinieren, um Wetter, Wanderung, Essensvorbereitung und Neffen-Abholung in einen guten Ablauf zu bringen. Relativ schnell sind der Prinz, sein Vater und ich zu unserer Wanderung aufgebrochen, um diesen einhalten zu können.
Wir waren im Stadtwald unterwegs, und der ist ein wahres Sportparadies. Den Prinzen juckte es in den Füßen, bald mal die (offiziellen) Mountainbike-Trails zu testen, und ich wäre gerne laufen gegangen. Außerdem haben wir einen Fitnesspfad entdeckt und gut ausgeschilderte Wanderwege mit immer wieder schönen Blicken auf den Rhein und die Mosel. An- und Abstiege muss man aber mögen in diesem Wald: Denn wir stapften eigentlich immer entweder hinauf oder hinab, aber kaum ebene Strecken.
Mittendrin rief die Schwiegermutter an, besorgt ob der Zeitplanung, war aber dann alles nicht so kritisch wie gedacht, denn bei ihr war noch Sommerzeit. Die Planung, die Schulstunden und des Prinzen Schwager hielten sich aber an die Winterzeit, und so trafen wir alle zum Mittagessen wie verabredet zusammen, es gab Lauchnudeln und Bratkartoffeln und alle wurden satt, und das freute mich sehr, denn es ist ziemlich ungewohnt für mich, sieben Personen zu bekochen. Davon zwei hungrige Teenager und zwei, die unabhängig vom Alter immer hungrig sind (das waren der Prinz und ich).
Des Prinzen großer Neffe und Schwager sind leidenschaftliche Boulderer, das verbindet; sie stellten ihm ein Kletter-Date für morgen in Aussicht - die beiden wissen, wie sie sich bei ihm beliebt machen können.
Ich setze immer noch aus, schone Bizeps, nehme Schmerzmittel und bin froh, dass das Wetter eh nicht zum Klettern einlädt, sonst müsste ich mich wohl grämen. Stattdessen habe ich eine Yoga-Einheit mit mehreren Durchläufen des Mondgrußes von der S. gemacht. Gibt es eigentlich ein Äquivalent zum Ohrwurm, wenn man mental dieselben Bewegungsabläufe immer wieder zwanghaft durchgeht? Der Mondgruß hat sich mir jedenfalls ins Gehirn gewurmt, ich werde ihn nicht mehr los. Ein Hirnwurm.
Vorher musste ich mich aber eine Stunde zum Mittagsschlaf hinlegen, weil mir die Augen zufielen. Aber mit Wecker. Bloß nichts verpassen von der wertvollen Ferienzeit!
Am Nachmittag setzten sich der Prinz und ich am Esstisch an die Laptops, um ein paar Stunden zu arbeiten. Mein Herbstferien-Projekt besteht darin, den abgestürzten Laptop wieder einzurichten, zu sichten, was noch da ist und was verloren gegangen ist und, weil das parallel aufgebaut ist, meine physischen Ordner durchzugehen und zu aktualisieren. Ich habe mir erst einmal die weniger komplizierten Ordner vorgenommen und heute schon drei von acht geschafft. Das Tempo werde ich zwar nicht beibehalten können, aber der erste Schritt ist getan 😊. Es war schließlich eines meiner Learnings aus der Auszeit, dass ich mit Bergen, die vor mir liegen, einfach anfangen muss, egal ob die Lust dazu da ist oder nicht, und dann komme ich irgendwann, Schritt für Schritt, auch ans Ende der Aufgabe.
Nach Pflichterfüllung ging der Abend in einen gemütlichen Plausch (mit einem Ausrutscher in ungemütliche Haushalts-Gleichstellungs-Themen) und frühe Bettruhe über.
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