Ich schlief noch ein Weilchen, stand dann aber relativ zügig auf, denn ich wollte heute laufen gehen. Je früher, desto kühler. Schon um Viertel nach acht verließ ich das Haus. Erster Stopp beim guten Bäcker, wo ich überrascht davon war, dass um diese Zeit schon so einiges ausverkauft war: Ich hatte zwei Pane und ein Baguette kaufen wollen und bekam gerade noch das letzte Pane und die letzten beiden Baguettes. Die verstaut ich in der Fahrradtasche, schloss die Tasche und das Fahrrad vor der Therme an und lief los.
Laufzeit für heute waren 15 Kilometer, denn ich bin im September für einen Trailrun angemeldet und bin diese Strecke seit dem Fersenbruch noch gar nicht am Stück gelaufen. Und manchmal tut mir ab 10 Kilometern das Sprunggelenk weh. Heute nicht, dafür der Knochen im rechten großen Zeh, das ist neu seit einigem Wochen.
Die 15 Kilometer schaffte ich locker, es wurde sogar einer mehr, was ich nicht gut geplant hatte, war das Essen. So früh morgens hatte ich wirklich nichts hinunterbekommen und mir Nüsse und Datteln mitgenommen; normalerweise brauche ich beim Laufen ja nichts, weil wir abends laufen und nur +-12 Kilometer. Heute aß ich bei einer Hungerattacke - und prompt wurde mir übel. Beim Laufen kann ich einfach nichts essen. Ich bin früh, dass ich das Thema zumindest beim Radfahren gut gelöst habe: Müsli eine Stunde vor Start, pro Stunde drei Paranüsse und eine Dattel und, wenn möglich, ein vernünftiges Mittagessen.
Das Fahrrad und das Brot waren noch da, als ich zurückkam. Bei der Ankunft zuhause tat das Tauschregal mal wieder seine Zauberei und bot mir genau das an, was ich mir gewünscht hatte: Einen Kerzenständer als Deko für das Krimidinner heute Abend.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie unterschiedlich ich Trainings zu ungewohnter Tageszeit empfinde. Nicht nur war ich heute viel langsamer als in meinen üblichen Abendtrainings, sondern auch so fertig, dass ich mich eine Stunde schlafen legte - und auch sofort einschlief. Danach erfrischt erwacht und mit den Vorbereitungen für den Abend begonnen!
Wir haben einiges gekocht, den Tisch gedeckt, die Esoterik-Deko verteilt, uns in unsere Rollen geschmissen und zack! klingelten schon die Gäst:innen, und zwar alle gleichzeitig. Die S. war schon so in ihrer Rolle, dass ich bis zuletzt zweifelte, ob ihre leise Stimme ihrem "Mauerblümchen" oder ihrer Lungenentzündung geschuldet war; die C. wurde dagegen erst an ihrer Stimme erkannt, die Teenie-Nichte hatte sich erfolgreich als O-Ton "alter Mann" verkleidet (48). Ich selbst fühlte mich in Leggins und Sportshirt als Yoga-Influencerin recht normal, bis mir dann klar wurde, dass mich in dieser Runde kaum jemand im Sportgewand kannte - also war das doch Verkleidung genug.
Das Spiel (anderer Verlag) stand dieses Mal leider weit hinter meiner ersten Erfahrung zurück. Zu konfus, zu viele unnötige Nebengeschichten; natürlich ist so ein Dinner mit zehn Personen auch schwieriger zu spielen als mit sechs. Es war sehr gut, dass vier Personen am Tisch schon Erfahrung mit Krimidinner hatten und das Spiel vorantreiben konnten, so hatten trotz Chaos alle Spaß. Ungeahnte und bereits bekannte Schauspieltalente kamen ans Licht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen