Immer noch krank. Nicht schlimmer als gestern, eher ein bisschen besser, aber: Jede Bewegung war anstrengend. Ich lag den ganzen Tag im Bett, ließ mir vom Prinzen wahlweise Tee, Kaffee, Mittagessen oder Schokobrote anreichen und vertrieb mir die Zeit mit Lesen und Filme schauen. Und zwischendrin mit einem Blick in den Erwerbsarbeits-Emailaccount, der bis oben hin voll war mit Mails. Ich brauchte allein dafür eine Stunde, den angespülten Spam und automatische Nachrichten rauszusortieren und zu löschen. Dann warnte ich die Chefin vor, dass ich morgen nicht ins Büro kommen könnte - und bekam die Antwort, dass sie ebenfalls krank sei und mir ihrerseits Home-Office vorschlagen wollte. Und ich hatte schon ein so schlechtes Gewissen deswegen gehabt!
Für den Abend war starker Regen angekündigt, aber bis zum Sonnenuntergang kamen lediglich zwei leichte Schauer nieder. Ich wäre froh gewesen um Abkühlung.
Das Herumliegen war ich nach heute leid. Mittlerweile hatte ich kein Kopfweh mehr, dafür Lungen- und komischerweise Nierenschmerzen. Am Abend kam dann wieder Halsweh dazu. Kranksein ist doof!
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Gelesen:
Alena Schröder: Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, und zwar beginnend auf der Reise nach und durch Norwegen im Sommer 2023. die Reise hat nicht ganz gereicht, um das Buch fertigzuhören, und auf der mehrstündigen Zugfahrt von Venedig nach Hause habe ich nun endlich die letzten Kapitel auch noch gehört. Der Roman erzählt von vier Generationen Frauen: Die jüngste, Hannah, ist Doktorandin der Jetzt-Zeit und hat ein enges Verhältnis zu ihrer Großmutter. Als diese eine Nachricht über eine Erbschaft von mehreren Bildern, die aus Enteignung jüdischer Familienmitglieder stammt, erhält, diese aber weder annehmen noch sich dazu äußern will, macht sich die Enkelin auf Spurensuche. In Rückblicken wird die Geschichte der Großmutter und auch deren Mutter erzählt, und wieso die Frauen sich ihren eigenen Müttern in dieser Familie so entfremdet haben. Es sind alles starke Persönlichkeiten, die selbstbewusst ihren Weg suchen und gehen. Die Geschichte ist spannend und bleibt gerade noch realistisch (ohne allzu viele glückliche Zufälle). Ich fand das Buch unterhaltsam - wenn auch nicht so fesselnd, dass ich den zweiten Teil nicht erst ein Jahr nach dem ersten gehört hätte. Aber: Immerhin waren die Erzählstränge originell genug, dass ich mich auch ein Jahr später noch daran erinnerte.
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