Montag, 16. September 2024

Regenmontag

Dieser Montag fühlte sich komischerweise wie der erste Arbeitstag nach den Sommerferien an, obwohl ich ja schon seit einer Woche wieder erwerbsarbeite. Aber, klar: Erst heute wieder im Büro. Das Wetter begrüßte mich unfreundlich: mit Dauerregen. Ich hatte genug Zeit, um eine Einheit Yoga zu machen - tat sehr gut, viel Dehnen - und war dann immer noch sehr früh dran. Also fuhr ich eben schon los, mir fiel nichts mehr ein, was ich zuhause hätte tun können, außer herumzusitzen.

Die Chefin und ich trafen nach fast acht Wochen wieder persönlich zusammen und ich freute mich, sie zu sehen. Die erste Stunde des Arbeitstages ging für gegenseitigen Austausch drauf, was wir den Sommer über getan hatten, was gerade so los war. Und obwohl wir letzte Woche mehrmals am Tag telefoniert hatten: So mit einem Kaffee in der Hand und in echt kamen wir viel mehr ins Reden. Ich wunderte mich, behielt das aber für mich - auch da alles wie immer.

Mittags besuchte uns der B., der gerade im Endspurt für seinen eigenen Urlaub ist. Er war sowieso schon über fast alles auf dem Laufenden, aber mit meiner Geschichte vom aufgebrochenen Van Norbert konnte ich ihn noch ein bisschen schocken.

Es dauerte, bis ich zu Feierabend endlich loskam. Freundlicherweise hatte es zu regnen aufgehört. Ich genoss die Heimfahrt auf dem Rad, genauso wie schon die Hinfahrt, denn letztendlich macht mir das Radfahren immer Spaß, egal bei welchem Wetter. Tatsächlich finde ich es sogar richtig gut, dass ich mittlerweile für jedes Wetter die passende Ausrüstung habe und bei jedem Wetter fahren kann. Macht mich sehr unabhängig.

Im Tauschregal im Hausflur lagen ein interessanter Pullover und schwarze Socken, mehrere Paare, wer hat denn bitte zu viele schwarze Socken und muss aussortieren? Ich jedenfalls nicht, deswegen nahm ich sie mit. Seit einiger Zeit treibt mich aber selbst das Ausmistfieber um, da war das Schnäppchen aus dem Tauschregal natürlich nicht hilfreich, aber ich weiß schon, welcher Pullover dafür weichen soll. 

Auf dem Heimweg war ich noch voller Energie, aber schon eine halbe Stunde nach dem Heimkommen war die Luft raus. Hunger hatten wir aber beide, der Prinz und ich, und machten uns ans Kochen des nächsten Gerichts aus dem Speiseplan. Wären die Naans schon vorbereitet gewesen wie geplant, dann hätte die Zubereitung heute kaum mehr als zehn Minuten gedauert; aber das Leben war zwischen unsere Pläne gekommen, und so dehnten sich die zehn Minuten Essen zubereiten zu zehn Minuten plus eine halbe Stunde Naan zubereiten aus. Die schmecken ja immer ausgezeichnet, aber der Teig ist eine extrem klebrige und gleichzeitig mehlige Angelegenheit; nach dem Zubereiten sah ich aus als hätte ich mich selbst in Mehl gewälzt. Der Prinz übernahm die Pfannenaufsicht und buk, während ich knetete und ausrollte. So funktionierte das, mit zwei Parallel-Pfannen, ziemlich gut und schnell. (Es gab: Naans mit Koriander-Pesto, knusprigen Ofenbohnen, Avocado und Krautsalat. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu essen, so gut schmeckte es mir.)

Wegen Luft raus brauchte ich etwas, um mich berieseln zu lassen. Es wurde vor dem Fernseher gegessen, zum Nachtisch gab es Schokolade, die mir die Chefin nachträglich zum Geburtstag geschenkt hatte.

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