Vorbereitungen: Es wird kriminell

Morgen wird das Krimidinner stattfinden, zu dem ich anlässlich meines Geburtstags geladen habe. Heute habe ich ernsthaft mit den Vorbereitungen dafür begonnen. Naja, im Kopf formte sich da von selbst schon eine Vorstellung vom Essen, das es geben soll: Ich selbst werde für das Tapas-Buffet Auberginenröllchen in Tomatensauce, Ofenpaprika, Hummus und einen Tomatendipp sowie das Brot machen. 

Und Getränke natürlich. Als ich die in meine Fahrradtaschen gepackt hatte, waren sie so voll, dass ich direkt erstmal wieder einen Stopp zu Hause einlegte und sie im Van Norbert zwischenlagerte, bevor ich zum Markt weiterfuhr. Und zum Drogeriemarkt: Zubehör für eine 90er-Jahre-Frisur besorgen, Stilvorstellung Blümchen. Gar nicht so einfach, denn der Flecht-Trend der 90er ging völlig an mir vorüber, ich hatte schon damals Bob und Pony. So ganz überzeugt bin ich von meinem Verkleidungs-Outfit noch nicht: Ich sehe halt in Yoga-Klamotten aus, wie ich immer aussehe.

 

Ich war erst gegen eins zur Einkaufsrunde losgekommen, da ich mich vorher mit der Nachbars-S. getroffen hatte (die, wie ich selbst auch, Apfelkuchen zum Kaffeeklatsch gebacken hatte; da ich aber eine Apfeltarte und sie einen Apfel-Rührkuchen gemacht hatte, schmeckten beide ganz unterschiedlich und wir machten einen Austausch). Ich ging fast ein vor Hitze, mir wurde mehrmals ein wenig schwummerig und fast schwarz vor Augen. Die klimatisierten Geschäfte sind bei jedem Eintritt eine Erleichterung, machen es aber noch schwieriger, die Hitze auf den Straßen auszuhalten, sobald ich wieder herauskomme. Ich war erleichtert, wieder zuhause anzukommen und mich, nachdem ich zwei Taschen voller Getränke und eine voller Gemüse für die Tapas in den fünften Stock hochgeschleppt hatte, in den Sessel werfen konnte. Und eine riesige Tasche voller Klamotten habe ich auch hochgebracht - die Urlaubsausstattung, die immer noch im Van Norbert lagerte. Dort werden wir sie in diesen Sommerferien nicht mehr brauchen, abgesehen davon, dass ich kein einziges langärmeliges oder -hosiges Teil bisher vermisst habe.

Als ich mich so weit erholt hatte, kochte ich für das Fest morgen. War gut, dass ich frühzeitig angefangen hatte - nahezu alle Gerichte, die ich vorbereitete, brauchten den Ofen, sodass ich immer wieder angenehme Wartepausen einlegen konnte, bis die jeweilige Charge fertig gebacken war. So weit entfernt vom heißen Ofen wie möglich, versteht sich. Eine Back-Pause wurde genutzt, um einen menschlichen Umriss auf den Boden zu kleben für morgen - kein Krimidinner ohne Leiche, oder zumindest deren Spuren.

Den Abend verbrachten der Prinz und ich auf der endlich etwas kühleren Terrasse, eine Serie auf dem Tablet vor uns, Apfelkuchen im Bauch und eine leichte Brise um die Schultern. Das war Urlaubsgefühl.