Jedenfalls hatte die gute Bäckerei, als wir vor ihrer Tür standen, zu, aus Personalmangel können sie seit neuestem sonntags nicht mehr öffnen, sehr schade. Also fuhren wir ein Stück weiter zu einer der Ketten und bekamen dort Franzbrötchen, die hier erst seit Neuestem Franzbrötchen heißen und vorher immer Zimtschnecken, und Zwetschgendatschi mit und ohne Streusel, denn zum Kaffee hatten sich die Prinzeneltern angekündigt. Unsere gute Lage in der Mitte Bayerns und auf dem Weg der Prinzenfamilie in fast alle Ferienregionen (außer Frankreich) bewährte sich mal wieder.
Danach hingen der Prinz und ich mit Frühstück und Kaffee lange herum und warteten darauf, dass die Prinzeneltern uns ihre Losfahrt ankündigten. Das dauerte sehr lange, wir entschieden uns, dann eben die Zeit mit Handwerk zu überbrücken und gerade, als der Prinz beim Nachbarn von unten um Erlaubnis gebeten hatte, um heute am Sonntag mit der Lamellofräse zu hantieren und zu lärmen, rief die Prinzenmutter an und stand bereits vor der Haustür.
Der Zwetschgenkuchen ohne Streusel fand nicht viel Anklang, der mit dafür aber schon. Auch die Prinzeneltern sind aus Zucker (dann weiß ich ja, woher er's hat) und wollten erst spazieren gehen, als der Regen eine Pause machte. Dann sprintete die Prinzenmutter aber ordentlich los, wir sahen leider weder Rehe noch Hirschen, dafür aber zwei Züge und kamen nach einer halben Stunde wieder zu Hause an, wo die Prinzeneltern sich, mit Kuchen, Klatsch und frischer Luft versorgt, verabschiedeten und weiterfuhren. Wir wünschten ihnen wenig Stau und schnelles Vorankommen, es hatte extra wenig Kaffee gegeben, um unnötigen Pinkelpausen vorzubeugen.
Es war noch immer schön grau, ich verlor mich in meinem Buch mit Blick auf den Himmel und beratschlagte/beaufsichtigte nebenbei den Prinzen, der dann doch noch handwerkte. Außerdem versorgte ich ihn und mich mit Essen, was ja auch zum Gelingen des Regals beitrug. Wir beschlossen, die Nachbarschaft nicht zu überstrapazieren und das Schleifen auf morgen zu verschieben. Immerhin alle Lamello-Löcher wurden fertig und der erste Eindruck des neuen Regals war toll.
Danach warfen wir die Sauna an, ich machte drei Biosaunagänge mit Buch - großer Vorteil der heimischen Sauna: Ich kann ein Buch mit reinnehmen und niemand sagt etwas dagegen -, dazwischen gab es Schokocreme mit Erdnussbutter und einer Scheibe Alibi-Brot darunter und eine Einheit Yoga, um den von der Wärme geschmeidigen Körper auszunutzen. Nacken-Yoga hatte ich morgens schon gemacht, heute zum dritten Mal in Folge, ich versuche das ab jetzt regelmäßig durchzuführen, bis die komplette Drehbarkeit des Halses wieder hergestellt ist. Seit dem Sichern am Donnerstag bemerke ich beim Schlafen Nackenschmerzen, die ich auf das leichte Schleudertrauma vom Fahrradsturz zurückführe; nicht so schön.
Ich genieße diese unerwarteten, unverplanten Tage zuhause sehr, vor allem jetzt, wo das Wetter kühler wird (und hoffentlich bleibt) und ich mich nicht mehr jede Stunde hinsetzen und zehn Minuten von der puren Existenz ausruhen muss.
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