Sonntag, 4. August 2024

RTF ganz anders

Der Wecker klingelte früh - und obwohl ich früh aufstehen musste, klingelte er sogar noch eine Stunde früher. Nämlich zu der Zeit, zu der wir am vergangene Sonntag für den Arber-Radmarathon hatten aufstehen müssen. Sehr, sehr früh. Danach hätte ich noch eine Stunde weiterschlafen können, aber so richtig konnte ich nicht mehr. 

Ich traf mich so früh morgens mit den drei J.s aus dem Haus und dem Prinzen, der ja auch ein J. ist, um ihnen meine geliebten RTFs mal zu zeigen. Die anderen J.s fahren auch gerne Rad, der eine mehr, der andere weniger, der eine hat eine Beinprothese und deswegen ist für ihn Radfahren eh nochmal anders, und alle wollten sie einmal eine größere sportliche Radausfahrt machen. Es standen alle pünktlich um Viertel nach acht im Hof, wir spielten Tetris mit Menschen und Rädern, bekamen letztendlich alle in zwei Autos unter und fuhren los. Ich erstmal in die falsche Richtung, mein Kopf lief anscheinend auf Autopilot und bog erst einmal Richtung Büro ab und wäre dann, als ich den Fehler bemerkte, fast noch einmal in die falsche Richtung gefahren, hätte nicht der Prinz mit Navi gegengesteuert. 

Auf der RTF trafen wir an der ersten Verpflegungsstation sogar noch einen weiteren Nachbarn und den B., den ich schon ewig nicht mehr gesehen hatte. Es fühlte sich sehr familiär an alles. Trotzdem war diese RTF ganz anders für mich, weil ich heute eher steuerte und Rücksicht nahm anstatt wie sonst auf Leistung und durchaus kompetitiv zu fahren. Am Ende war ich sehr zufrieden mit mir, dass ich auch das kann: In Gruppe fahren und mich anpassen, denn das war gar nicht so leicht. Für einen J. war es heute die längste Strecke, die er bisher am Stück gefahren ist; der kann auch sehr zufrieden sein. Für alle war es eine super schöne Ausfahrt bei bestem Wetter, mit bedecktem Himmel und dadurch guten Temperaturen, durch liebliche Landschaften, in denen schon die reifen Äpfel von den Bäumen fielen. (Später las ich übrigens von Pflaumenkuchen und bekam unbändige Lust darauf. Ist es schon die Zeit der saftigen Obstkuchen?). 

Der eine J. musste wegen einer schmerzhaften Druckstelle verfrüht aufhören, wir waren aber schon so nah am Ziel, dass ich die letzten Kilometer alleine hinpesen und ihn mit dem Auto in dem Café aufsammeln konnte, in dem er die Wartezeit sinnvoll mit Kaffee und Kuchen verbracht hatte. 

Zuhause hatte ich eigentlich noch einen ganzen halben Tag vor mir und mehrere Projekte vor, aber ich war plötzlich ziemlich erschlagen. Mein Körper wollte einfach nur liegen. Ich tat ihm den Gefallen und las eine Weile, aber das eine oder andere wollte ich dann doch noch tun. Spülmaschine aus- und einräumen, eine Ladung Wäsche waschen, aber auch solche Ferienvorbereitungsdinge wie die Knöpfe an den fertige genähten Bettbezug annähen, damit der endlich aufgeräumt werden kann, oder das Sofa auf der Terrasse auseinanderschrauben, damit dort Platz für das neue Sofa ist, das morgen geliefert werden wird. Ich möchte es unbedingt noch an seinem Platz sehen, bevor wir in den Urlaub aufbrechen.  Die Abrechnung für das Auto mit dem T. von unten machte ich auch, und im Juli sind wir im Vergleich zu vorher nur ganz wenig gefahren - lag wohl an meinem Sturz und dass dadurch folgende Kletterausflüge wegfielen.


Als der Prinz, der die lange Runde plus anschließende Heimfahrt per Rad gemacht hatte, dann auch heimkam, legte ich mich mit ihm auf die Matratze und schlief sogar endlich eine Viertelstunde ein. Das hatte ich vorher schon zweimal probiert, war aber zu müde zum Schlafen gewesen. Aufgeweckt wurde ich durch einen Knall, als ein Windstoß das Fenster aufriss - und darauf folgend begann es zu regnen. Schön! Finde ich zumindest jetzt noch, wo ich in der gemütlichen Wohnung sitze und nicht auf dem Rad Pässe hinaufkurbele.

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