Mittwoch, 31. Juli 2024

Ankunft in Kardaun

Der Campingplatz war zwar ganz hübsch, aber leider auch sehr laut - die direkt am anderen Seeufer vorbeiführende Bundesstraße war die ganze Nacht lang befahren. Ich konnte nur mit Noise-canceling-Kopfhörern einschlafen.

Der unschönen Erfahrung entsprechend früh fuhren die S. und ich weiter, wir wollten uns nicht mehr lange dort aufhalten. Dafür entdeckten wir bei der Ankunft an unserem nächsten Zwischenziel einen bezaubernden Badestrand an der eiskalten Isar, an dem wir eine faule Stunde mit Plantschen und Lesen verbrachten.
Das Zwischenziel war die Liebling-Manufaktur mit ihren Merino-Strickjacken. Ja, mir war bewusst, dass das ein sonderbares Ziel ist für einen 35°-Sommertag - aber die Jacke, die ich von dieser Marke habe, ist namensgemäß meine absolute Lieblingsjacke, die ich im Winter jeden Tag anhaben. Sie ist warm, gemütlich, kuschelig und sieht dabei noch gut aus. Und nach dem letzten Winter konnte ich sie von der Manufaktur an den aufgeriebenen Bündchen und Ellenbogen ausbessern lassen, sodass sie jetzt nach mehreren Jahren wieder wie neu ist. Deswgen wollte ich die Gelegenheit nutzen, dass der Laden auf dem Weg lag, und mir die ganze Kollektion ansehen - die mir aber leider einen Ticken zu rustikal war. Trotzdem war das Dorf mit seiner oberbayerischen Beschaulichkeit, dem Isarstrand und einem Gasthof mit Kaspressknldeln den Stopp allemal wert.

Pickerl und Brennermaut hatte ixh bereits online vorgekauft und so konnten wir die restliche Strecke ohne weiteren Halt - bis auf einen für win nötiges Frust-Eis - bis Bozen durchfahren. Ich war dann doch froh, angekommen zu sein, denn die Hitze machte mich platt, und alles in allem waren es eben doch über sechs Stunden Fahrerei. Das Hotel erwies sich als so angenehm wie erwartet, nach kurzer Überlegung kaperten die S. und ich den Saunabereich. Den hatten wir fast für uns. Die Hitze draußen störte uns dabei nicht, denn die Saunen lagen unterirdisch, Deko-Leitlinen schwarz-plüsch-gold, was gar keine solche Puff-Wirkung hat, wie es sich hier vielleicht liest, sondern vielmehr einen Hipster-Höhlen-Charakter.

Dazu passend auch die durchsichtige Tür zwischen Bad und Toilette in unserem Hotelzimmer. Durch die man vom Bad aus dabei gesehen werden kann, wie man auf der Toilette sitzt, und sich von innen im Spiegelglas vor allem selbst sieht. Prädikat: Innenarchitektur, wie man sie nicht zuhause haben möchte.

Nach dem vollgepackten Tag hatten wir doch nicht mehr genug Unternehmungsgeist für einen Ausflug ins 3 km entfernte Boten, sondern aßen nur eine Pizza in der sehr kuriosen Pizzeria am Ort und schlenderten bis zum Dunkelwerden an der Etsch entlang, immer wieder überholt von unermüdlichen Rennradfahrer*innen (bei der Hitze, ey!).

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