Mittwoch, 24. Juli 2024

Back to bike

Der Prinz befand, um sieben hätte ich genug geschlafen und beendete meine Nacht mit einem Kaffee ans Bett. Davon ließ ich mich gerne überzeugen; ich war auch - trotz "nur" 7,5 Stunden Schlaf, echt wenig für mich - ziemlich ausgeruht. 

Auch heute schaffte ich es, das Handy die ersten zwei Stunden des Tages nicht anzufassen. Stattdessen las ich ein paar Seiten und ging meinen Stapel mit den Sachen zum Nähen durch. Da wird bald mal wieder ein Tag fällig; zum Flicken, aber vor allem auch zum Entscheiden, was noch irgendwie verwertet werden kann und was aussortiert werden soll.

Mein Hämatom auf der rechten Flanke wird jetzt so richtig beeindruckend. Groß sowieso, aber es färbt sich leuchtend schwarz, so dunkle Flecken hatte ich noch nie. Trotzdem konnte ich heute Nacht schon wieder vorsichtig auf der rechten Seite liegen. Ich freue mich schon darauf, wenn ich wieder auf ihr schlafen kann! Denn vor dem Einschlafen drehe ich mich normalerweise mehrmals im Kreis, bis ich auf einer beliegen Seite einschlafe (rechts, links, auf dem Bauch, selten auf dem Rücken) und seit dem Sturz stoppt mich der Druckschmerz immer abrupt, sobald ich zur Rechtsdrehung komme.

Heute war es ganz ausgesprochen ruhig im Home-Office: kein Baustellenlärm von der Baustelle gegenüber, keine schreienden Bratzen im Hinterhof. Dafür hatte ich latentes Kopfweh, wahrscheinlich von der Sauna gestern - irgendwas ist halt immer. Ich machte mir den Erwerbsarbeitstag leichter, indem ich mich zum Kaffee mit der Nachbars-S. verabredete. Unser Treffen endete, als ich aus ihrer Wohnung heraus den Prinzen heimkommen hörte; es ist schon lustig, dass wir im Haus 18 Personen sind und ich trotzdem aus allen die Schritte des Prinzen herauserkenne. Mit dem Prinzen zusammen kehrte ich in unsere eigene Wohnung zurück und erwerbsarbeitete weiter.

Nach einigem Hin und Her war ich heute mit dem R. zum Rennradfahren verabredet. Das war das erste Mal seit dem Sturz, dass ich wieder auf dem Rennrad saß, noch dazu mit den neuen Laufrädern. Und der Start war schwierig... ich tat mir sehr schwer, hatte das Gefühl, gegen Gummi anzufahren. Es war so manches nicht optimal: Ich hatte vergessen, den guten Sattel vom Bolle wieder aufs Rennrad zurückzutauschen und saß weniger bequem als sonst; die Handschuhe, die ich heute mal ausprobiert, waren zu groß und rutschen; die neuen Laufräder sind merkbar nervöser als die alten, daran musste ich mich erst gewöhnen und es gab zackigen Gegenwind. Das erste Drittel der Fahrt fühlte ich mich also alles in allem unwohl, dann gewöhnte sich der Körper aber langsam an alles, der Wind legte sich und ich konnte den Rest der Fahrt genießen. Ich merke, dass alles an mir noch nicht ganz fit ist, auch wenn mir konkret außer der Schulter nichts richtig weh tut, und die Schulter auch nicht beim Radfahren, sondern eher beim Heben. Hätte ich nicht den Urlaub vor Augen, dessen primärer Programmpunkt eben aus einer Mehrtagesradtour besteht, würde ich mehr ausruhen.

Aber mei, hinterher war ich trotzdem zufrieden mit der Welt und der Kopf einmal resettet von Erwerbsarbeits- und Organisationsgedanken. Und ich war ziemlich erschöpft, so dass ich mir nur noch das letzte Essen aus dem Speiseplan zubereitete, mich sehr über das darin enthaltene Seitan-Schnitzel freute (Proteine! Mjam) und bald ins Bett ging.

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