Ich bin ziemlich schlecht gelaunt aufgewacht heute, mit schlechtem Kopf und schlechtem Körper. Aasargh, dabei war Konzentration angesagt, denn wir bereiteten uns heute auf die große Radausfahrt morgen in Regensburg vor, und das hieß: Viel denken, organisieren und räumen.
Erstmal die Dinge, die Zeit brauchten: Kichererbsen kochen, Kochwäsche waschen. Mich selbst erst viel später, vorher wurden die Rennräder gecheckt und fertiggemacht, die GPX-Daten auf die richtigen Geräte geladen und die Wohnung besuchsfein gemacht - morgen kommt des Prinzen Neffe für einen Zwischenstopp auf seiner Urlaubsreise zu uns zu Besuch, und zwar wahrscheinlich, noch bevor wir wieder da sind. Also wurde auch eine Schlüsselübergabe in der Nachbarschaft organisiert.
Als wir alles erledigt und den Van Norbert gepackt hatten, starteten wir in die darauf folgende Erledigungstour. Erst zu Ikea, einen Bettbezug für Norbert kaufen (es war nicht viel los, was ist aus den Samstagvormittags-Familienausflügen zu Ikea geworden?), dann bei der A. vorbei, einen Bücheraustausch machen und die allerletzte Verabschiedung vor den großen Ferien, zum Baumarkt für Gas und eine Eurokiste (die andere Maße hat als unsere bisherigen, warum, frage ich mich, heißt das Ding dann Eurokiste?) und noch bei der Schwester vorbei, wo immerhin die L.ieblingsnichte da war, um das ausgeliehene Raclette in Empfang zu nehmen. Und dann, puh, waren wir endlich unterwegs nach Regensburg.
Ich hätte mich mal lieber auf meine Ortskenntnis anstatt auf Google verlassen sollen, das uns an einen völlig unsinnigen Ort im Nirgendwo schickte. Na egal, wir hatten viel Zeit und fanden sie Anmeldung für den Arber Radmarathon schon irgendwann. Da standen wir dann in der Gluthitze in einer schier endlosen Schlange, die sich zum Glück als sehr schnell herausstellte. Der Stand mit dem alkoholfreien Weizen hatte schon offen, dort bekam ich nicht nur kühle Getränke, sondern auch wertvolle Infos zum Ablauf morgen. Ich war sehr viele ruhiger, als die Anmeldung geglückt war, wir einen Überblick über das Startgelände hatten und sogar sehr unkompliziert einen guten Stellplatz für den Van Norbert fanden.
Da lagen wir eine halbe Stunde herum, staunten über die Hitze und machten uns dann auf zum Spielplatz, um die M. zu treffen. Die war aus Madrid auf Sommerbesuch und hatte sich unser Treffen in den vollen Terminplan gequetscht. Drei der fünf Ferienkinder waren dabei, daher der Spielplatz. Die letzten 1,5 Kilometer dorthin führten über einen geschotterten Weg an der Donau entlang und am Ruderclub vorbei, und der Prinz weigerte sich, das mit den blitzneuen Laufrädern zu fahren. Er schob also und stieß eine Viertelstunde später zur M. und mir. Ich war schon auch froh, dass ich mir bei der Aktion nicht noch einen Platten gefahren hatte, das wäre ärgerlich gewesen. Die M. konnte gleichzeitig auf Kinder aufpassen und ihr Leben der letzten acht Monate erzählen. Solarenergie, Elektroauto, Wärmepumpen, Flüge vermeiden: Ihr Umweltbewusstein ist konsequent und vorbildlich.
Ziemlich plötzlich bekamen der Prinz und ich einen Bärenhunger. Die Kinder mussten eh noch Spazierengehen ("Och menno. Immer müssen wir spazierengehen!") und deswegen trennten sich unsere Wege.
Der Prinz und ich speisten hervorragende Pizza und Trüffelnudeln, fuhren einige wichtige Stellen meiner Kindheit ab, freuten uns sehr, wieder am Van Norbert (daheim!) anzukommen und machten uns ab da Sorgen, ob die Nacht wohl erholsam genug für den sehr, sehr anstrengenden Tag morgen werden wird.
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