Allmählich beginnt meine Saure-Gurken-Zeit des Bloglesens: Ganz viele
meiner regulären Blogger*innen sind im Urlaub. Und da bloggen die viel
weniger. Also echt jetzt! Dabei erleben sie doch wahrscheinlich mehr als
sonst?! (Künstliche Aufregung off - ich weiß durchaus, dass, je mehr erlebt wird, desto weniger Zeit zum Schreiben bleibt. Aber ich vermisse eure Tagesberichte!)
Eh habe ich gestern ein Video gesehen übers Schlafen, in dem (mal wieder) dazu geraten wurde, 90 Minuten vor dem Schlafengehen und nach dem Aufwachen nicht herumzudaddeln. Also auch keine Blogs lesen. Finde ich sehr einsichtig, und wenn diese drei Stunden Daddelzeit wegfallen, bräuchte ich ja gar nicht mehr so viel Blog-Lese-Stoff.
Ich hatte einen Termin bei meinem Hausarzt ergattert und war deswegen im Home-Office, denn das liegt nur wenige Minuten von der Praxis entfernt. Merkte auch direkt, wie gut es mir tat, nicht die Anreise ins Büro antreten zu müssen, sondern ruhiger machen zu können. Entweder war deswegen überschüssige Energie da, oder mein Heilungsprozess hat gerade einen Sprung nach vorne gemacht, denn statt eine Stunde mit verschiedenen Bussen und Rädern herumzueiern, räumte ich noch vor neun die Küche auf und bereitete alles für das Mittagessen vor. Das letzte Rezept aus dem aktuellen Speiseplan, bevor morgen wieder ein neuer ins Postfach kommt - perfekt aufgegangen.
Ich arbeitete zwei Studen, bevor ich mich auf den Weg in die Praxis machte. Als ich mich an der Anmeldung meldete, schaute die MTA kurz auf und bemerkte: "Fahrradunfall, was?" Da war ich verblüfft, und auch erleichtert, denn in den letzten Tagen hatte ich mir schon einige Male vorgestellt, dass die Menschen, die mich sehen, denken, ich sei betrunkenen von einer Mauer gefallen oder so.
Auch von der Hausärztin kam (wie schon von Ärzt*innen aus dem Bekanntenkreis vorher) Entwarnung: Es ist nicht mehr passiert als das, was sichtbar ist; Behandlung gibt's eigentlich keine, außer Abwarten und Ruhighalten. Ich habe mal nicht gefragt, wann ich wieder belasten kann, denn das weiß ich eh selber: Wenn es nicht mehr wehtut und sich gut anfühlt; na, das werde ich dann schon merken.
Da ich eh schon in der Stadt unterwegs war und die Sonne so schön schien, fuhr ich auf dem Rückweg bei der Drogerie und beim Markt vorbei und erledigte Klein-Einkäufe. Unter anderem weiteres Zubehör für die Krimi-Dinner-Verkleidung... ich habe so richtig Lust auf das Verkleiden und bin total gespannt auf die anderen Gäst*innen. Muss mich schon ziemlich zusammenreißen, um dem Prinzen nichts von meiner Rolle zu erzählen, und bin sehr neugierig auf seine.
Ich erwerbsarbeitete relativ lang und relativ gut. Das Wetter war endlich so kühl, dass ich die Terrassentür offen und unverschattet lassen konnte, zumindest, wenn ich das Geschrei der Kinder aus dem Hinterhof des Nachbarshauses ausblendete. Da wohnen eh schon um die fünf Kinder, die nicht gerade leise sind, aber es scheinen vor Kurzem weitere zwei bis drei neue dazugekommen zu sein und die bringen das Geschrei nochmal auf ein ganz neues, schwer erträgliches Level. Als sie am frühen Abend in die Wohnungen gescheucht worden waren, begann im Hof des Altenheims von gegenüber der Posaunenchor Volkslieder zur Unterhaltung zu blasen... ist immer was los hier im Viertel, seufz.
Da ich heute also den dritten Abend mit Zwangsruhe hatte, tat ich, was ich immer gern tue, wenn Zeit ist: Neue Kochideen ausprobieren. Dafür fuhr ich zuerst in den Supermarkt, und zwar mit dem Gravelbike Bolle - als Test, ob die Sitzhaltung schon wieder geht. Auf dem Bolle halte ich den Kopf durch seine Rennradgeometrie ähnlich tief wie auf dem Rennrad und tatsächlich schmerzte der Nacken nicht. Hurra! Nur die Beweglichkeit war noch ein wenig eingeschränkt.
Ich buk eine Kokostarte, die mich schon seit Tagen anlachte, und die niemand mit mir essen möchte (gefragt: den Prinzen - okeeokee, er hasst Kokos -, das Nachbarspaar von ganz unten, die Nachbars-S. und ihren Mann), aber ich beschloss, dass ich die auch für mich alleine machen darf, wenn ich Lust drauf habe. Beim Erhitzen schmeckte die Füllung noch wunderbar nach Raffaelo, ich war begeistert. Dann abgekühlt - hm, nicht mehr so. Die Tarte soll aber auch noch eine Nacht in den Kühlschrank, mal sehen, wie sie morgen schmeckt.
Und daneben habe ich einen Dip ausprobiert, der sich für Raclette eignen soll, der schmeckte überraschend verdammt gut. Aufgeräumt habe ich danach auch noch, und die Spülmaschine grob gereinigt, weil sie einen Fehler warf. Das finde ich immer ungemein eklig, ich liebe die Spülmaschine, aber muss soweit wie möglich ausblenden, was sich da regelmäßig für ein Schlonz ansammelt, schneller, als wir es putzen könnten. Und dann essen wir wieder von dem Geschirr. Buärgs. Jetzt läuft sie mit einem Reinigungspulver und bis morgen habe ich das Bild des Auffangsiebes hoffentlich wieder vergessen und kann weiterhin von unseren Tellern essen.
Gute Besserung weiterhin! Zum Glück ist der Unfall so glimpflich ausgegangen.
AntwortenLöschenHabe mir auch ein Abo der meal plans gekauft und bin sehr begeistert, dass ich nicht mehr entscheiden muss, was wir jeden Tag essen. Danke also für deine Berichte!
Viel Spaß damit und guten Appetit :-)
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