Montag, 8. Juli 2024

Termine, Termine und Spaghetti

Der Montag startete direkt mit dem ihm eigenen Montags-Furore. Schon beim Aufwachen hatte ich den Kopf voller Termine, die ich für die kommende Woche koordinieren und organisieren wollte.

Erstmal jedoch: Die Wohnung oberflächlich zusammenräumen, damit der Saugbert durchkam, auf´s Rad und ab ins Büro. Es war sehr angenehm, dass der Prinz den heutigen Vormittag freihatte und sich um alles kümmern würde, was anstand - Saugbert beaufsichtigen, Einkäufe erledigen und alles für den Spaghettimontag vorbereiten.

Im Büro entwirrte ich meine Termine, bei denen Privat- und Erwerbsarbeitsleben sich überlappten. Es brauchte einiges an Lösungswillen, um alles miteinander zu vereinen; kurz bevor die Chefin für den Rest des Tages aber das Büro verließ, rang ich ihr noch eine letzte Zusage ab, dass ich statt am Donnerstag schon morgen am Dienstag Vormittag in die Kletterhalle gehen könnte und damit fiel das letzte Puzzlestück an seinen Platz. Wie immer sind solche eng gestrickten Terminplanungen ein fragiles Gebilde, jetzt hoffe ich, dass alles hält und sich so ausgeht, wie ich es hoffe.

Der Bürotag zerfieselte in tausend kleine Einzelaufgaben, als ich - relativ pünktlich - Feierabend machte, hatte ich den Eindruck, weniger erledigt als vielmehr viele weitere Fässer aufgemacht zu haben.

Es war ein richtiger Sommertag, nach Hause fuhr ich in strahlendem und sehr heißem Sonnenschein. Ich war gleichzeitig müde und aufgedreht im Kopf; vielleicht wegen des Liters Gunpowder-Tee, den ich tagsüber getrunken hatte. Jedenfalls schaffte ich es nicht, mich eine Stunde auf dem Balkon auszuruhen, sondern erledigte noch vor dem Spaghettimontag weiter. Es fügte sich aber eh gut, dass sowohl Tomatensauce fertiggekocht werden wollte als auch alle Zutaten für das restliche Mealprepping zuhause waren. Gepreppt ist jetzt also; für die Zubereitung des ersten Meals als morgigen Mittagessen hatte ich dann aber keine Energie mehr. Da gibt es Reste vom Spaghettimontag. 

Finde den Unterschied!

Eine der Gästinnen hatte heute Geburtstag und brachte reichlich Spritziges zum Anstoßen und Torte in allen Varianten - glutenfrei, vegan, mächtig - mit. Ich freute mich sehr auf unsere Gäst*innen und war gespannt, ob es von den beiden Tomatensaucen wohl einen eindeutigen Favoriten geben würde. Von den meisten erbat ich mir eine Meinung und tatsächlich: Ich würde sagen, Marcellas Sauce lag um Haaresbreite vorn. 

Es war ein sehr vergnüglicher Abend, der großteils auf der Terrasse in lauer Sommerabendluft stattfand. Ich hatte viel Spaß, meine Müdigkeit war wie weggeblasen uns kehrte erst zurück, als die Letzten gegangen waren. Der Prinz und ich blieben überwältigt von der Verwüstung in Küche und Terrasse und gleichzeitig beseelt von den vielen guten Gesprächen zurück, räumten nur das Notwendigste auf und fielen ins Bett.

***

Gelesen:

Stephen King, Später. Früher (hihi), in meiner Teenagerzeit, habe ich Stephen King verschlungen. Eines meiner eindrücklichsten Bücher war "It", das ich damals schon auf Englisch las und das unheimlich gruselig war, nie mehr hat mir ein Buch so Angst eingejagt, geschweige denn ein Film. Mithalten konnte höchstens noch "Der Name der Rose", das ich als Hörspiel hörte und von dem ich von der Szene, in der eine Leiche kopfüber in einem Kessel voller Schweineblut gefunden wird, nächtelange Albträume hatte. Da war ich aber auch erst sieben oder so.

Na, jedenfalls, Stephen King: Besonders nachdrücklich blieb mir ein Urlaub in Erinnerung, den ich mit meinen Eltern und meiner Schwester im Zelt in Italien verbrachte. Wir schliefen zu viert in einem Iglu-Zelt, um Gepäck zu sparen, aber ich hatte einen Stapel dicker Stephen-King-Romane dabei, die ich mir extra aus der Bücherei für diesen Zweck ausgeliehen hatte. Es müssen mindestens 10 Bücher gewesen sein, wenn nicht mehr. Und ab dem ersten Tag hatte ich Krach mit meinen Eltern, weil ich den ganzen Tag im (schattigen) Auto saß und las, anstatt "Urlaub" zu machen. Ich fand es damals eine unverschämte und völlig un-nachvollziebare Forderung von meinen Eltern, dass ich mit ihnen Ausflüge machen, ins Meer gehen oder irgendetwas besichtigen sollte.

"Später" habe ich mir für die Zugfahrt von Wien nach Hause heruntergeladen und die Bücher bleiben einfach spannend. Ich habe es mehr oder weniger in einem Rutsch durchgelesen und war mit der Auflösung des Gruselgeschehens sehr zufrieden. Hauptfigur ist Jamie, der erst als Kind und später als Teenager seine Geschichte erzählt. Jamie kann tote Menschen sehen und mit ihnen sprechen, und zwar immer nur kurz nach deren Tod, nach einigen Tagen lösen sich die Toten dann auf. Er lebt alleine mit seiner Mutter Tia und anfangs noch deren Lebensgefährtin Liz, die aber dann in eine Drogensucht abrutscht und ihn dazu zwingt, seine Gabe zu missbrauchen, was sich für Jamie unheilvoll entwickelt.

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