Am Freitag bin ich professionell gecoacht worden, habe selbst semiprofessionell einen Workshop mit einer lieben Freundin durchgeführt und war den ganzen Tag lang müde, müde, müde. Sogar zu müde zum Bloggen.
Umso schöner, dass ich gut und lang schlafen konnte und am Samstagmorgen erfrischt aufwachte. Zwar verlor ich beim Schnick-Schnack-Schnuck gegen den Prinzen und musste aufstehen und Kaffee machen, aber das war angesichts eines ganzen freien Samstags halb so wild.
Den Kaffee tranken wir auf der morgendlich noch herrlich kühlen Terrasse; Nachteil daran: Ich konnte mich schon nach kurzer Zeit nicht mehr beherrschen und begann, an den Pflanzen zu zupfen und zu schnippeln und war damit dann direkt die nächste Stunde lang beschäftigt. Seit einigen Wochen steht auch schon ein Insektenschutzmittel für Kräuter bei mir, das ich nun - dem Zustand der Minze nach zu urteilen: fast zu spät - endlich anmischte und versprühte.
Danach war ich mit der Nachbars-S. zum Bummeln verabredet. Sie begleitete und beriet mich zur und in der Drogerie, wo ich für das morgige Krimidinner Wimpern einkaufte. Ich werde laut Verpackung also "lash like a boss", das gefällt mir schon mal. Danach freuten wir uns darüber, dass das Café in der Innenstadtbibliothek auf war. Fast hätte ich dort vergessen, dazuzusagen, dass ich meinen Cappuccino mit Hafermilch möchte - so selbstverständlich esse und trinke ich mittlerweile ohne Milchprodukte. Der S. geht das immer wieder auch so.
Es ist echt schön, dass sich diese Kaffee-Dates mit der Nachbarin so eingespielt haben.
Es war schon wieder sehr heiß geworden, dass ich gar nicht so viel Lust auf die Einkaufsrunde hatte, die danach anstand. Aber: Zuhause war es ja auch heiß, und ohne Einkaufen kein Vorkochen, ohne Vorkochen kein Essen (zumindest am morgigen Sonntag), also packte ich meine Sachen und zog los. Der Prinz kam auch mit, das machte die Sache angenehmer und einfacher. Vor allem auf dem Markt am Gemüsestand: Dort war relativ viel Betrieb und ich kam in Hektik, als ich gleichzeitig meine Einkaufsliste abscannen (die seit Nishas Speiseplänen auf Englisch geschrieben ist) und das angebotene Gemüse begutachten wollte; ich war froh, dass der Prinz währenddessen die passenden Taschen und Tüten aufhielt und verräumte. Vor dem Supermarkt ließ ich das Gemüse in der Fahrradtasche am Rad; das mache ich meistens so und bisher kam niemand auf die Idee, mir Lebensmittel aus der Fahrradtasche zu klauen. Ich rechne das der mittelkleinen Größe unserer Stadt an, vielleicht sind die Menschen aber auch überall einfach so ehrlich und wir könnten unser Vertrauen ineinander einfach ausweiten.
In logischer Folge machte ich mich zuhause ans Vorkochen - nein, halt: Erst hatte ich so viel Hunger, dass ich was ganz Schnelles brauchte; es wurden Bratkartoffeln aus den gekochten Kartoffeln und gebratenen Zwiebeln von gestern. Kartoffeln gab es bei Nisha bisher noch gar nicht, ich bin gespannt, ob sich das mit den Jahreszeiten ändert oder ob Kartoffeln doch so ein sehr deutsches Ding sind? Jedenfalls muss ich meinen Kartoffelbedarf momentan außerhalb des Speiseplans befriedigen. Es war viel vorzukochen heute. Zum Teil selbstverschuldet, denn die in der Einkaufsliste angegebenen Naans und den Feta mache ich schon selbst, da habe ich meinen Stolz. Und für das Raclette beim Krimidinner morgen wollte ich einen Dip zubereiten. Damit ging der Tag dahin, und als ich zum eigentlichen Kochen des Essens für heute kam, war ich schon ziemlich durch, hatte zudem ein Missgeschick mit der Avocado-Creme, die ich in einem Einmachglas pürierte, das dabei brach. Also alles nochmal von vorne, wie ärgerlich! Die resultierenden Tacos mit Avocado-Creme, Pilzlinsen-Ragout und Weißkraut waren aber so ausnehmend gut, dass sie mich mit dem ganzen Kochtag versöhnten.
Ich war heute wieder sehr müde, das muss das Wetter sein. Denn ansonsten verhalte ich mich ja wirklich so ruhig wie es geht... in Vorfreude auf die RTF morgen, auf der ich im geschützten Rahmen wieder die erste kleine Rad-Ausfahrt ausprobieren will.
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