Zusätzlich kam dazu, dass ich heute früher als sonst im Büro sein musste, weil dort Fotografen zugange waren. Auf dem Weg dorthin wurde ich auf dem Rad ziemlich nassgeregnet; der Regenponcho, den ich mir unterwegs überzog, machte die Sache nicht viel besser: So kam ich eben von außen nassgeregnet und von innen nassgeschwitzt an. Das Umziehen im Büro war heute eine echte Wohltat!
Ich war so aufgeheizt, dass ich mir auch die Haare hochsteckte, damit frische Luft an den Nacken kam. Dafür bekam ich dann im Laufe des Tages mehrere Komplimente - sollte ich wohl öfter machen.
Es war ungewöhnlich viel los im Büro: Der Fotograf und sein Assistent waren da, die Models (Chefin und Klientin), später kam auch noch der Landwirt. Dem I., dem Fotografen, bei der Arbeit zuzusehen, machte mir Spaß. Schön, wenn das Ergebnis der eigenen Arbeit etwas ästhetisch Schönes ist! Nach getaner Arbeit blieben er und J. noch zum Essen; ich weiß aber nicht, ob ihnen die geretteten belegten Brötchen, die ich morgens bei unserem Lebensmittelretterpaar im Haus abgeholt hatte, ganz geheuer waren... Ich hatte mich jedenfalls noch sehr darüber gefreut, dass zufällig Essen abzuholen war, da ich nicht mehr zum Kochen gekommen war.
Ich habe heute wieder Neues über Technik erfahren, allerdings gar nichts über Kameras oder Optik, sondern über Hörgeräte. Die sind nämlich heutzutage gleichzeitig Bluetooth-Kopfhörer und unterstützen nicht nur beim besseren Hören, sondern spielen auch den Handyton und alle anderen Geräteröne direkt im Ohr des Trägers ab. Und ich kann gut nachvollziehen, dass es noch einen Schritt irritierender ist, wenn jemand mit einem unauffälligen Knopf im Ohr überhaupt nicht mehr ansprechbar ist, als mit dicken Noise-canceling-Kopfhörern über den Ohren - das finde ich nämlich schon immer störend genug. Eigentlich aber ein logischer Schritt, das Hilfsmittel mit den Komfortfunktionen zu verbinden.
Auf dem Weg aus dem Büro nach Hause fuhr ich bei der Bücherei vorbei und holte mir Lesenachschub. Erstmal hatte ich zuhause aber keine Zeit dafür, denn die S. kam zu Besuch, und zwar ganz kurz, nachdem ich heimgekommen war. Wie gut, dass der Prinz es geschafft hatte, tagsüber aufzuräumen - es sah nämlich vorher aus wie Kraut und Rüben. Mit der S. saß ich in der Sauna, stritt über SEO, kochte eine Bowl mit Gerstengraupen, gerösteten Hipster-Kichererbsen und Ofen-Blumenkohl und genoß vor allem das milde Lüftchen auf der Terrasse, das die Hitze erträglich machte. Kaum hatte sie sich verabschiedet, schlug die Müdigkeit zu - es machte sich bemerkbar, dass ich die Nacht zuvor viel zu wenig geschlafen hatte.
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