Dienstag, 23. Juli 2024

Arbeit mit Tieren

   
Gut geschlafen, ausgeschlafen aufgewacht, und das auch noch so früh wie gewünscht. Das sollte auch einmal festgehalten werden! Solange es so warm ist, schlafen der Prinz und ich im Tobezimmer, das etwas kühler als das Schlafzimmer ist, weil es keine schrägen Dachfenster hat, sondern eben nur ein senkrechtes Fenster nach Norden raus. Weil da "nur" die Gästematratze mit 140 cm Breite liegt, haben wir mit einer der Matratzen aus unserem Bett angestückelt; wir schlafen also zurzeit zu zweit auf einer 230 cm breiten Liegefläche. Ich befürchte, dass wir uns ziemlich in die Quere kommen werden, wenn wir bald im Van Norbert in den Urlaub fahren und uns wieder auf 145 cm begnügen müssen...

Heute hatte ich die zweite Coachingstunde mit dem Coach, an den ich durch Zufall geraten bin. Über Umwege habe ich erfahren, dass er eine Ausbildung macht und Coachees für Probestunden braucht - und Selbsterfahrungstrips sind ja eh mein Ding, also habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Mein "Problem" musste ich mir ein wenig zurechtlegen, weil akut kein so richtig drängendes ansteht; also habe ich ein eher unterschwelliges, langwieriges Thema genommen. Und es hat gut getan, darüber zu sprechen, vor allem mit jemand Außenstehendem; es gab auch so etwas wie eine Lösung, zu sehen oben im Foto. Ach ja, hatte ich erwähnt, dass der Coach die Ausbildung in systemischer Aufstellung macht? 😉

Die Coachingstunde fand während meiner üblichen Erwerbsarbeitszeit statt, und weil ich eh schon unterbrochen hatte, bot es sich an, gleich noch die Pflicht des Tages abzuhaken: Ich hatte mich heroisch erboten, die Biomülltonnen des Hauses zu säubern. Die Mülldisziplin unserer Nachbarschaft ist generell vergleichsweise gut, aber im Sommer fängt der Biomüll einfach an zu leben, da können die Deckel noch so diszipliniert geschlossen sein und die Tonnen im Schatten stehen. Immerhin bin ich für diese Aktion mittlerweile gut ausgestattet: Der nette Nachbar von unten hat schon vor Jahren einen sehr langen Gartenschlauch besorgt, der vom Wasseranschluss im Keller bis in den Hof reicht; ich habe ihn später mit einem Anschlussstück vervollständigt, so dass der Schlauch sicher am Hahn angebracht ist, und für das andere Ende habe ich einen Adapter, auf den meine Handbrause passt. Wassersituation also organisiert (früher mussten wir das mit eimerweise Wasser aus dem Keller-Hahn machen, das war sehr aufwändig); Handschuhe für solche Fälle habe ich auch und dieses Jahr habe ich sogar schlauerweise die wasserfesten Bergstiefel angezogen statt der luftigen Birkenstocks, die zwar luftig sind, bei der Putzaktion vom letzten Jahr aber schnell unter Wasser standen, iiiih, wie eklig. 

So, dann aber zurück an den Schreibtisch. Die Schulter, die ich mir gestern so schlimm verrissen habe, hat sich über Nacht wieder ein wenig eingekriegt und schmerzt nicht mehr latent. Trotzdem habe ich den rechten Arm heute geschont, so gut wie gar nicht benutzt und die Maus mit links bedient. Zum Erwerbsarbeiten habe ich mir heute Konzentrationsmusik auf die Kopfhörer gespielt (ähnlich wie beim Schlafen: ein Hoch auf das kühlere Wetter! Denn in den letzten Tagen sind mir regelrecht die Ohren weggeschmolzen unter den Kopfhörern) und fand es nur schade, dass ich nebenbei erwerbsarbeiten musste und nicht den zugehörigen Quallen aus dem Monterey-Bay-Aquarium beim Schweben zusehen konnte. Die Erwerbsarbeit ging gut voran, im Grunde war ich zufrieden, bis ich dann kurz vor Schluss einen dummen Fehler machte, der mir wie ein Stein im Magen lag. Am liebsten hätte ich ab da nur noch gegessen, um ihn zu beruhigen und zu dämpfen (den Stein). Schade, sonst wäre das ein rundum guter Erwerbsarbeitstag gewesen. 

Erst sehr spät - bedingt durch die lange Pause am Vormittag - machte ich Feierabend. Ein weiterer Baustein meiner Ausrüstung für die Bozen-Tour - wasserfeste Handschuhe - ist angekommen, allmählich bin ich komplett ausgestattet mit allem, was ich auf die Fahrt mitzunehmen gewillt bin. Soll ja auch noch möglichst leicht bleiben! Obwohl ich da einen unerwarteten Vorteil habe: Denn mein Rennrad hatte durch den Sturz einen Achter und brauchte neue Laufräder. Kurzentschlossen hat sich der Prinz seine Wunsch-Laufräder für sein Rad gekauft und mir seine vermacht - die ein gutes Stück leichter sind als meine bisherigen 08/15-Laufräder. Kann ich das also mit mehr Gepäck wieder ausgleichen. Heute habe ich von einem Freundespaar eine wirklich überraschte Reaktion darauf bekommen, dass ich meine Pläne der Bozenfahrt wie gehabt weiter verfolge - trotz Sturz. Und trotz der Tatsache, dass bei einer Fahrt über Alpenpässe Abfahrten zu bewältigen sind. Aber was wäre denn die Alternative? Nicht mehr rennradfahren. Dazu bin ich keinesfalls bereit. Auch wenn ich nach wie vor und jetzt umso mehr der Überzeugung bin, dass Radfahren von meinen Sportarten die gefährlichste ist, entgegen der landläufigen Angst vor dem Klettern.

Jetzt liege ich auf dem Sofa, der Prinz wartet darauf, dass er endlich den Fernseher anwerfen darf, der Regen trommelt auf die Dachfenster, es ist alles sehr gemütlich und versetzt mich richtiggehend in Ferienstimmung. Nur noch zwei Tage...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen