Wir haben ausgiebigst weitersozialisiert heute. Der S., bei dem wir uns mit der S. und Anhang abends zum Essen trafen, hatte vorher zum Schlittenfahren mit seiner Tochter geladen. Der Prinz und ich waren morgens viel zu früh aufgewacht und deswegen bei der Fahrt zum Treffpunkt gar nicht mehr so begeistert über unsere gestrige Zusage zu dem Plan, aber: Was hätten wir verpasst, wären wir nicht schlittenfahren gegangen! Selten so viel Spaß gehabt. Ich bin an die 20 Jahre nicht mehr auf einem Schlitten gesessen und hatte völlig vergessen, WIE unkontrollierbar so ein Ding ist.
Wir haben direkt auf dem Fortgeschrittenen-Hang angefangen und ich habe mich so ungefähr bei jeder einzelnen Fahrt in den Schnee gelegt, egal ob mit dem Prinzen auf einem Schlitten, zusammen mit der kleinen L. oder alleine. Erst ganz zum Schluss habe ich den Babyhang für mich entdeckt und der war gnädig: lang und gleichmäßig "steil".
Überraschenderweise war es ausgerechnet die kleine L., die einen anschließenden Schneespaziergang vorschlug, wo ich doch immer gedacht hatte, Spazierengehen sei so ziemlich das letzte, mit dem man ein Kind locken könnte. Aber klar, wenn das "Spazierengehen" darin besteht, auf dem Schlitten durch die verschneite Landschaft gezogen zu werden, wie im Fall der kleinen L., ist das natürlich etwas anderes...
Auf dem Weg zurück zum S. haben wir einen Umweg eingelegt, um bei der Schwester bzw. der kleinen Nichte vorbeizufahren. Die hatte gestern einen Auftrag von mir in der großen Stadt ausgeführt, nämlich eine Kappe von der Reinigung abgeholt, die direkt neben ihrer Schule liegt, an der ich aber nie vorbeikomme. Ich finde es so toll, wie souverän sie das einfach macht, Geld vorstreckt und die Situation in der Reinigung so erklärt, dass sie alles bekommt, was sie will, ich hätte mir das in dem Alter nicht unbedingt zugetraut.
Beim S. angekommen waren wir von der stundenlangen Schlittenschlacht an der eiskalten Luft müde und hungrig, aber die S. und Anhang hatten sich erst für später angekündigt. Also gab es Essen auf Raten, eine Vorspeisen-Lasagne für die Schlittler:innen und später eine Hauptspeisen-Lasagne für alle, zwischendrin Schokolade und hinterher Mousse au chocolat mit Sahne und die ersten Plätzchen der Saison. Es musste wahrlich niemand hungern.
Die kleine L. und der kleine K. rasten um uns herum, aber weil sie allmählich gar nicht mehr so klein sind, verzogen sie sich auch immer wieder zum gemeinsamen Spielen, und sie hätten vor allem wahrscheinlich Stunden länger als wir Erwachsenen durchgehalten. Die ersten Gähner begannen nämlich schon vor 21:00 (zur Verteidigung: ICH wars diesmal nicht), aber ganz ehrlich: es wird so früh dunkel, dass sich diese Uhrzeit wie tiefste Nacht anfühlt. Es wurden Urlaubspläne zwischen Tun und Sein geschmiedet, eine neue Band gegründet und eine Immobilie mit Ü-Ei-Figuren finanziert und plötzlich war es nicht mehr 21:00, sondern 23:00 und die Temperatur draußen auf einige Grad unter Null gefallen. Da traten wir den geordneten Rückzug an, der Prinz und ich schwangen uns auf die Räder und fuhren durch die Frostnacht, die sich milder anfühlte als erwartet, nach Hause, ohne auf dem Schneefilm auszurutschen. Von der S. bekam ich ein Plätzchenrezept für morgen mit auf den Weg und im Tauschregal hatten sich eine Ausstechfigur und Zuckerstreusel materialisiert. Dann kann es ja morgen nahtlos weitergehen mit den Weihnachtstätigkeiten!
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