Ich führe schon seit Jahren meinen "Ein guter Plan"-Terminkalender, und darin gibt es am Anfang für jedes neue Jahr auch einen großen Abschnitt Selbstreflektion, Vorhaben etc. Der hat sich schon oft als sehr nützlich erwiesen, denn er hebt die Prioritäten hervor. Und getreu der Erkenntnis, dass sich Menschen für kurze Zeitabschnitte oft zu viel vornehmen, aber unterschätzen, wie viel sie in langen Zeitabschnitten erreichen können, stelle ich oft am Jahresende fest, dass ich mein großes Projekt tatsächlich erreicht habe. Für nächstes Jahr steht das große Projekt bereits fest, es ist ein berufliches.
Der Tag heute war dagegen eher von kurzfristiger Planung bestimmt. Es war ja schließlich Packtag, aber auch Samstag, also auch Ausschlaftag. Bis wir kaffeegesättigt genug waren, um mit Erledigungen zu beginnen, war es bereits fast zehn Uhr, aber ab dann arbeiteten der Prinz und ich die Packliste ab, bis der Van Norbert startbereit war. Ich habe mein Fahrrad und die gefüllte Bauwanne, in der wir die zu packenden Dinge sammelten, einige Male herauf- und heruntergetragen und keinerlei Schmerzen im rechten Arm gehabt, yipieh! Vielleicht geschieht bis Finale eine Wunderheilung und ich kann im Urlaub doch richtig klettern.
In den letzten Tagen sind mehrere Nachbar:innen in Urlaub gefahren, was immer bedeutet, dass viele Lebensmittel im Tauschregal stehen. Die nehme ich immer gerne mit. Eines meiner geheimen Hobbys ist, mir zu Lebensmitteln, die gegessen werden sollen, neue Rezepte auszudenken oder zu finden. Diese Woche habe ich das für eine Süßkartoffel, einen Wirsing, ein Töpfchen Sahne, ein Kilo Karotten, eine Packung Vollkorn-Tortillafladen und mehrere Liter Ziegenmilch geschafft. Kein Wunder, dass wir diesmal nicht zusätzlich zu unserem Gemüseanteil einkaufen mussten. Mittags gab es jedenfalls einen Wirsing-Erbsen-Eintopf und danach eine Entspannungsrunde in der Hängematte, denn abends waren wir zum Lagerfeuer geladen und wollten dafür fit sein. Wenig später wechselte ich ins Bett um und nickte ein. Zum Wieder-Aufwachen gab es einen Espresso molto macchiato, kaum war der ausgetrunken, holte uns schon der S. mit Klein-L. ab und wir fuhren aufs Land.
Die K. und der S. hatten die Feuerschale angeworfen und Freund:innen dazu eingeladen, die Hälfte davon Kinder. Die hatten mindestens genau so viel Spaß am Zündeln wie die Erwachsenen, die letzten drei Stunden des Abends verzogen sie sich hinter die Hausecke und wir sahen nur noch ab und zu Flammen hervorzüngeln... die allermeisten wohnten dort "auf dem Land" und waren solche Spiele offensichtlich gewohnt.
Ich traf Bekannte nach langer Zeit wieder, lernte Freunde des Prinzen von früher kennen, brachte mich auf Stand mit der K. und genoss die wunderschöne Atmosphäre in der Kälte am Feuer. Zu Beginn des Feuerabends um fünf Uhr war es bereits stockdunkel, eine schmale helle Mondsichel stand am Himmel. Finde ich richtig gut, dass die Feier so früh startete, denn als wir uns vor Mitternacht verabschiedeten, hatten wir noch eine erholsame ganze Nacht zum Schlafen vor uns. Der S. fuhr uns netterweise wieder nach Hause, denn - kleiner Wermutstropfen - die S-Bahn, die bisher bis zu uns durchfuhr, hat einen neuen Fahrplan und wir hätten jetzt umsteigen müssen.
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