Montag, 25. Dezember 2023

Bahnfahrt ohne Zwischenfälle

Der Wecker war auf "früh" gestellt, ich wachte noch früher auf. Kein Regenrauschen war vor dem Fenster zu hören, gute Voraussetzungen für die Busfahrt zum Bahnhof. Ich bekam noch einige Semmerln geschmiert und machte mich mit einem doppelt so schweren Rucksack wie bei der Hinfahrt, einer Tasche mit Picknick für den ganzen Tag und einer weiteren mit Unterhaltungsmaterialien auf den Weg zum Zug. Die N. begleitete mich trotz der frühen Uhrzeit - sonntäglich-weihnachtlich war auf den Straßen gar nichts los. Nur immer mehr Menschen mit Koffern stiegen in unseren Bus.

Die N. begleitete mich nicht nur bis zum Zug, sondern sogar noch im Zug ein Stück, und vielleicht habe ich es ihrem initialen Sitzplatzbesetzen und dem extra böse Gucken zu verdanken, dass ich die ersten fünf Stunden ein ganzes Viererabteil für mich allein hatte. Die Bahn fuhr pünktlich los und kam acht Stunden später pünktlich an. Ich habe auf dieser Reise meine Noise-Cancelling-Kopfhörer neu schätzen gelernt: nicht nur dämmen sie Umgebungsgeräusche sehr gut weg, sondern auch, wenn ich nichts darüber anhöre, isolieren sie mich vom Rest der Reisenden, ohne dass es unhöflich wirkt. Eine Weile konnte ich sogar meditieren (diesmal von der Uhr nicht als Nickerchen gewertet).

Im Rheinland holte mich der Prinz ab, nach großer Wiedersehensfreude ging es direkt weiter zur Schwester 1, wo der Rest der Familie bereits mit gedeckten Tisch auf uns wartete. Großes Hallo von allen Seiten, ich hatte gerade noch Zeit, in die Festtagsgarderobe zu schlüpfen, dann begann das Raclette-Mahl. Das Haus war weihnachtlich geschmückt, sogar mit leuchtenden Rentieren, im Hintergrund sang es von Schnee und Santa Claus, die Schwester 1 weiß, wie sie es weihnachten lassen kann. Sogar ich kam nach meiner 9-stündigen Reise sofort in Stimmung. 

Des Prinzen Neffe hielt es kaum aus bis zur Bescherung, vorher musste aber noch gesungen werden, der riesige Hund der Familie liebte mich innig und die Schwiegermutter versuchte den ganzen Abend lang, mich zum doppelkopfen zu überreden. (Vergeblich. Die Arme, sie muss jedes Jahr wieder von ihrer spielfaulen Schwiegertochter enttäuscht werden.) Kurz: alles wie immer, wie immer alles schön.

Alle Familienmänner bekamen Technikgeschenke und verschwanden den Rest des Abends hinter ihren Geräten. Wir Rest machten es uns auf dem Sofa bequem, bis wir uns leergequatscht hatten und bis zum nächsten Tag verabschiedeten. Jetzt ausruhen, morgen geht es weiter mit dem Feiern.

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