Dienstag, 12. Dezember 2023

Freuden des Home-Office

Schon wieder hat mich der Prinz mit einem Kaffee ans Bett geweckt. Es muss Liebe sein 💓! Leider brach er danach sofort in die Schule auf, sodass ich den Kaffee alleine getrunken habe. Nicht ganz alleine, immerhin mein Buch hat mich begleitet.

Ich nahm mir morgens wie schon gestern Zeit für Yoga, auch heute wieder eine Einheit speziell für den Nacken-Schulterbereich, weil mir der gezerrte Muskel in der Schulter noch ziemlich weh tut. Ich schiebe den Gedanken von mir weg, dass die gehäuften Beschwerden in letzter Zeit dieses "Alter" sein könnten, vor dem eine immer gewarnt wird... undenkbar, dass das ab jetzt immer so weiter gehen könnte.

Die N. hat ein Gemälde in einer Auktion ersteigert, und weil sie in Wien lebt, das Auktionshaus aber in Deutschland liegt, habe ich dabei mitgewirkt und bin mit in das Ersteigerungs-Fieber gesogen worden. Es war das erste Mal, dass ich bei einer realen Auktion mitgeboten habe und es war alles sehr spannend und auch sehr langsam. Und vertrauensselig: Mehr als ein Vorgebot per eMail brauchte es nicht, um für die Auktion berücksichtigt zu werden. Keine Angabe irgendeiner Kontonummer, kein Identitäts-Nachweis. Das möchte ich richtig verstanden wissen: Ich fühle mich durch den Vertrauensvorschuss geehrt, weil ich selbst auch immer erstmal davon ausgehe, dass andere Menschen Gutes im Schilde führen, und das Auktionshaus hat - auf Nachfrage - bisher auch keine schlechten Erfahrungen damit gemacht. 

Weil die Auktion schon am Samstag gelaufen, aber immer noch keine Benachrichtigung da war, schaute ich morgens in meinem eMail-Postfach als Erstes nach einer offiziellen Ersteigerungs-Bestätigung - leider vergeblich. Dafür war aber endlich der Steuerbescheid für 2022 gekommen. Und jetzt verstand ich, warum das Finanzamt die aus meiner Sicht unverdächtigen Dokumente angefordert hatte: Ich hatte mich dabei tatsächlich zu meinen Ungunsten verrechnet und das Ergebnis ist besser, als ich erwartet hatte. Das war mal ein guter Start in den Tag! Gutes Finanzamt. (Und später am Tag kam dann auch noch die von der N. ungeduldig erwartete Bestätigung des Auktionshauses, dass sie jetzt stolze Besitzerin eines ganz bestimmten Bildes ist. Herzlichen Glückwunsch!)

Ein großer Vorteil von Home-Office sind die flexibleren Arbeitszeiten, und so zog ich die Mittagspause eine Stunde vor und ging vormittags eine Runde Laufen, weil für den Nachmittag Regen angesagt war. Dienstag ist ja heiliger Trainingsdienstag, aber die Gurkentruppe würde sich heute Abend aus verschiedenen Gründen nicht treffen, das hatte ich durch einen Anruf (!) beim H. gestern erfahren (ich komme immer noch nicht drauf klar, wie viel ich telefoniere, seitdem ich nicht mehr chatten kann). Und wenn ich eh alleine laufe, kann ich das ja auch bei Wintersonne tun statt bei nasser Dunkelheit.

Ich brauche wohl gerade Sport, denn ich dehnte die Runde immer weiter und noch weiter aus und trat erst den Rückweg an, als es keine sinnvolle Schleife mehr gab. Die Runde war nicht nur wegen der ausgedachten Schleifen abenteuerlich, sondern auch, weil der Wiesengrund überschwemmt war und ich immer wieder Umwege suchen musste. Wie sehr ich es genieße, mich hier mittlerweile so gut auszukennen, dass mir meistens nicht nur eine, sondern sogar mehrere Alternativen einfielen!

Auf dem Weg habe ich nach langer Zeit mal wieder den R. an den Klimmstangen getroffen (lustig übrigens, dass mir die Autokorrektur vorschlägt, "Klimmstangen" durch "Glimmstängel" zu ersetzen😅). Der R. macht mit weit über 80 Jahren immer noch täglich Sport, allerdings bevorzugt dann, wenn wenig los ist - also wenn Erwerbsarbeitende wie ich in ihrer Erwerbsarbeit sitzen. Deswegen treffe ich ihn leider nur selten, aber wenn, freuen wir uns beide sehr darüber.

Da der Prinz heute meine Fitness-Uhr gekapert hatte (Schweinerei!), lief ich nicht nach Puls, sondern nach Gehör, also möglichst dp-dp-dp statt schrmp-schmrp-schmrp. Je länger eine läuft, desto mehr muss sie sich auf den richtigen Klang konzentrieren...

An und für sich kam die Pause meiner Erwerbsarbeit sogar zugute, denn beim Laufen kann ich besonders gut formulieren und so kam ich mit einem fertigen Entwurf für eine unserer Weihnachts-eMails im Kopf wieder nach Hause. Ich kam aber erstmal nicht dazu, die Idee auch aufzuschreiben, denn plötzlich war ganz schön viel zu bearbeiten. Es fügte sich aber alles ineinander und ich konnte sogar etwas früher als gedacht Feierabend machen.

Feierabend! Der Prinz kam nach Hause und war sofort in sein neues Handy schockverliebt, das heute gekommen war. Die nächsten Stunden war er für mich nicht ansprechbar, weil: Handy einrichten. Ich wartete geduldig, denn sobald seines fertig ist, darf ich ja: Handy einrichten 😀. Nämlich sein abgelegtes. Ein wenig mulmig wurde mir schon, weil er einige Stunden dran saß, wo seine beiden Geräte doch sogar noch funktionieren und er auf beide Zugriff hat - wie soll das dann erst bei mir sein, wo das alte Gerät nicht mehr nutzbar ist...?

Um die Zeit herumzukriegen, ging ich in die Sauna und hoffte darauf, dass die Wärme die gezerrten Muskeln (fürs Protokoll: aktuell noch leichte-mittlere Schulterschmerzen und nach dem Laufen wieder stark die Wade. Der rechte Arm machte heute gar keine Probleme) lockerte. Zu Abend gab es nochmal Feigentarte mit Sahne, und jetzt ist auch gut damit...

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