Donnerstag, 7. Dezember 2023

Handy-Pech

Echt jetzt. Zum dritten Mal in Folge hatte ich nachts durchgehend unerklärliche Kopfschmerzen. Was soll das?

Morgens die Wohnung putzroboterfertig gemacht, die Überreste des gestrigen Abends verräumt, Spülmaschine aus- und ein- und die Küche aufgeräumt. Erst dann war alles ordentlich genug, dass ich mich an den Schreibtisch in meinem Galerie-Arbeitszimmer setzen mochte. 

Geplant war gewesen, dass ich ab heute fast ohne Unterbrechung im Home-Office arbeiten sollte bis nach den Winterferien. Aber schon um zehn Uhr hatten sich die Pläne geändert: Erstens hatte sich eine Laufverabredung für mittags ergeben, zweitens war im Büro eine Aufgabe aufgetaucht, die sich nur vor Ort erledigen ließ und drittens zog mich das sonnige Wetter eh nach draußen. Außerdem entkam ich so dem lärmenden Putzroboter 😊. Also war ich wenig später dann doch auf dem Fahrrad und auf dem Weg ins Büro.

Auf dem Weg dann genau das Bild, auf das ich gehofft hatte: schönster geheimnisvoller Winternebel. Morgennebel kann man ihn um nach zehn Uhr ja nicht mehr nennen.

Ist ja schon so: Wenn eine erwerbsarbeitet, dann gibt es wahrlich nicht besonders viel zu erzählen. Erleben tue ich mehr außerhalb der Erwerbsarbeit. Und das, obwohl ich zurzeit echt gerne arbeite, die Arbeitsmenge ist handhabbar, ich habe Perspektiven auf neue Aufgaben, die mich herausfordern und auf die ich mich freue, das Arbeitsverhältnis ist von gegenseitigem Vertrauen und Wertschätzung geprägt, was einerseits mein Engagement erhöht und mir andererseits viel Flexibilität erlaubt. Sollte ich ja auch mal alles aufschreiben, denn selbstverständlich ist das nicht (und war auch nicht immer so).

Zum Beispiel wertschätze ich sehr, dass ich heute mittags spontan zum Laufen gehen konnte, und stattdessen eben später nacharbeitete. Der H. hatte am Vormittag geschrieben, ob sich bei dem herrlichen sonnigen Wintertag jemand für eine Laufrunde anschließen wolle, und ich wollte. Und wie! Nachdem mein Training am Dienstag wegen der Weihnachtsfeier sowieso ausgefallen war, hatte ich eh schon unruhige Beine, die mal wieder rauswollten. (Apropos: Die Weihnachtslesung am Dienstag hat tatsächlich funktioniert. Mir ist zunehmend weihnachtlich zumute. Das nur am Rande.)

Wir trafen uns also am Vereinsheim und machten die übliche Wald-10km-Runde. Unüblich dabei der angefrostete, überschneite Untergrund, der das Auftreten unkoordinierter werden ließ; wir sind öfter ineinander gerumpelt als normalerweise. Aber in keinem Moment gab es gefährliche Rutschsituationen, stattdessen brach immer wieder die Sonne durch die Bäume und ließ den Schnee glitzern. Das Laufen hat riesigen Spaß gemacht, und schon währenddessen merkte ich, wie die kalte Luft mich angenehm ermüdete. Der H. unterhielt mich die ganze Stunde lang, er ist begeisterter Neu-Rentner und versucht mit Leidenschaft, alle um sich herum ebenfalls zum Rentnerdasein zu bekehren. Es macht Spaß, ihm dabei zuzuhören, mit wie vielen Unternehmungen er seine freie Zeit füllt. Und die Dusche danach im Vereinsheim war heute richtig heiß, wie angenehm!

Nachteil des fotogenen Winterwetters: Ich hatte mein Handy zum Laufen mitnehmen wollen, um ein Foto von der Pracht zu machen, und dafür hatte ich die klobige Schutzhülle abgenommen - prompt fiel mir das nackte Handy auf den Fliesenboden. Das Display scheint dabei kaputtgegangen zu sein. So ein Mist! Dieses Jahr habe ich großes Pech mit Elektronik-Geräten: Nachdem ich meinen Laptop versehentlich gelöscht hatte, habe ich jetzt wahrscheinlich mit diesem Missgeschick auch mein Handy geschrottet. 

In den beiden Stunden Erwerbsarbeit nach der Laufrunde fehlte mir das Handy gar nicht mal besonders. Aber dann ging's los: Ich wartete noch auf eine Rückmeldung der A., ob sie morgen fit genug für die Kletterhalle ist. Natürlich über den Messenger auf dem Handy. Anrufen konnte ich sie auch nicht, denn: Die Nummer ist im Handy gespeichert. Dann wollte ich mir einen Podcast anschalten und über die Netzwerk-Lautsprecher abspielen - Streamingdienst und Lautsprecher steuere ich normalerweise über die App auf dem Handy. Selbst die Heizung: Wird in der App auf dem Handy gesteuert (die hat aber zum Glück eine manuelle Steuerung als Backup). 

Na ja, jede kann sich vorstellen, worin mein restlicher Abend bestand: Recherche zu Handyreparatur und zu neuen bzw. wiederaufbereiteten alten Handys. Da hätte ich mir angenehmere Beschäftigung vorstellen können... aber dabei kam die Idee auf, ob ich mir ein teureres Handy mit besserer Kamera zu Weihnachten schenke. Sie muss noch gewälzt werden, diese Idee. Letzten Endes verzog ich mich dann mit einem ganz analogen Buch ins Bett.

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