Montag, 4. Dezember 2023

Autofahren

Der Tag begann mit einem intensiv leuchtenden lila-roten Morgenhimmel, der mich nach dem Aufstehen begrüßte. Ich war früh genug für eine Einheit Yoga vor Beginn der Erwerbsarbeit aufgestanden, hatte mittendrin keine Lust mehr, machte aber trotzdem bis zum Schluss weiter und fühlte deswegen tatsächlich Dank bei Madys üblicher Schlussformel: "Bedanke dich bei dir, dass du dir die Zeit für diese Yoga-Einheit genommen hast."

Die ersten Stunden erwerbsarbeitete ich von zu Hause aus, mittags fuhr ich mit dem Van Norbert ins Büro, um die Chefin zu einem Termin in Regensburg zu bringen. Ich hatte vor, etwa eine Stunde früher im Büro zu sein, um dort noch eine Kleinigkeit zu essen und etwas am Computer zu erledigen - aber. Als echte Radfahrerin hatte ich ganz vergessen, was die Wetterlage "Schnee und Eis" für Autofahrerinnen bedeutet: Vor dem Losfahren erstmal Schnee vom Auto kehren und die Scheiben freikratzen. Und wenn man ein Auto erst seit April hat und noch nie Eis kratzen musste, findet man unter Umständen nirgends ein Eiskratzgerät und muss sich mit einem Verputz-Spachtel und der Scheibenlüftung bei laufendem Motor behelfen. Diese Umstände herrschten heute. 

Das Wetter brachte auch mit sich, dass der Verkehr schwierig war und in "meiner" Autobahnausfahrt ein Unfall passiert war, der den Verkehrsfluss stocken ließ. So brauchte ich von Haustür bis Bürotür heute 80 Minuten, die Chefin stand schon bereit, hatte mir den Service eines geöffneten Hoftors vorbereitet und wir brachen umgehend zum Termin auf.

Je weiter östlich wir kamen, desto verschneiter wurde die Landschaft, das machte die eh schon schöne Strecke nochmal schöner. (Beim Termin in Regensburg fanden die Veranstalterinnen das Wetter eher nicht schön, denn über die Hälfte der angemeldeten Teilnehmer:innen hatte die Anreise nicht geschafft. Ich bin froh, dass meine Strecke völlig problemlos zu fahren war). Beim Autofahren komme ich oft ins Denken und Planen, viele Pläne für die Zukunft habe ich auf langen Autofahrten geschmiedet. Vielleicht ganz banal deswegen, weil solche Fahrten Reisen "zu einem Ziel" sind, ein "Aufbruch". Und mein Gehirn kann diese platte Metapher wunderbar umsetzen und beginnt eben auch, über Ziele und Aufbrüche zu sinnieren. Ich hielt die Lust am Planen fest, bis ich wieder daheim war und nahm mir vor, die Pläne auf Papier zu bringen und dafür den Abend alleine auszunutzen, der Prinz war nämlich aushäusig. 

Fast hätte mich die Wintermüdigkeit davon abgehalten, ich konnte nämlich kaum mehr die Augen offenhalten, als ich abends endlich die Wohnungstür aufschloss. Ich habe mir aber einen Pfefferminztee gemacht und mich noch dazu überwunden, die ersten Wochen des neuen Jahres zu strukturieren und bin erst danach mit einem Gefühl der Zufriedenheit ins Bett gegangen.

Winterstatus: 85%. An so viel Schnee kann ich mich seit langem nicht erinnern. Er liegt dick und fest überall und bleibt seit mehreren Tagen liegen, anstatt einzumatschen und zu schmelzen. Richtiger Winter! Ich liebe ihn. Es fehlt nur noch die prickelnde Eiseskälte, um die 100% zu erreichen.

Armstatus: Unverändert bis leicht schlechter geworden; seit ca. einer Woche mache ich normal Yoga und habe den Eindruck, das tut ihm gar nicht gut, obwohl da ja bei Liegestütz eher die Antagonisten belastet werden. Ich weigere mich zu denken, dass das leichte Klettern vom Donnerstag damit zu tun hat, weil die durchgängigen leichten Schmerzen erst am Sonntag begonnen haben.


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