Winterstatus: Gesunken auf 47 %. Es eisregnete nicht, sondern wasserregnete nur. Vereinzelte Schneefelder klammern sich noch tapfer ans Gras, aber ihre Chancen stehen schlecht. Immerhin ist es deutschwinterlich grau und ungemütlich. Die Schafe auf dem Bürogeländer frieren. (Apropos Büro-Tiere: Die schwarze Miezi habe ich seit einigen Tagen nicht mehr gesehen. Hoffentlich geht es ihr gut).
Wie es sich gehört nach einer Weihnachtsfeier, kam ich zu spät und übernächtigt im Büro an. Das lag gar nicht so sehr daran, dass es gestern so spät geworden wäre, sondern am Prinzen, der die ganze Nacht nicht schlafen konnte. Das merke ich zwar nie bewusst, aber nach solchen Nächten bin ich dann auch immer gerädert. Dafür kam mir zu meiner Aufheiterung auf dem Weg ins Büro ein Kleintransporter mit einem Dixie-Klo hintendrauf entgegen, ein echtes mobiles Klo also. Noch dazu von der Marke mit dem eingängigen Werbespruch "Ihr Geschäft ist unser tägliches Brot". So halbgelungenes Marketing, würde ich sagen, denn einerseits merkt man sich den Spruch, andererseits kringelt es eine innerlich vor Ekel jedes Mal, wenn sie ihn liest. Mich zumindest.
In der Erwerbsarbeit habe ich zurzeit so viel Sozialkontakt wie sonst selten, das ist auch mal ganz angenehm. Im Laufe des Tages hatte ich einen weiteren angenehmen Kontakt, nämlich einen eMail-Austausch mit einem Unternehmen, das ich sehr schätze. Bei der letzten Bestellung war etwas schiefgegangen, der Vorgang involvierte zwei Retouren und mehrere Mails, alles in allem etwas zeitraubend also, und ich reagierte auf die Entschuldigung des Unternehmens mit einer Antwort im Sinne von "Kann immer mal was schiefgehen, danke, dass Sie sich um eine Lösung bemühen." Und die Person war lesbar erleichtert und dankte mir extra, weil sie Verständnis für Fehler nicht gewohnt ist. Ein Kontakt, der mir ein schönes zwischenmenschliches Gefühl gab. Und ich werde da sicher weiter einkaufen.
Während der Mittagspause saß ich vor der Terrassentür (also innen), als kurz nacheinander zwei gewaltige Dachlawinen herunterrutschten. Wow! Da hätte ich nicht drunterstehen wollen.
Zu Hause im Treppenhaus sah ich, dass bei Nachbars der Nikolaus gekommen war. Bisschen gemein, dass der nur da vorbeikommt, wo Kinder wohnen. Dabei stehen bei mir alle Schuhe vor der Tür im Schuhregal (allerdings ungeputzt. Vielleicht liegt es daran.)
Ich hatte nach der Erwerbsarbeit noch Energie für Betriebsamkeiten übrig: Zuckerhut-Salat zubereiten, Pizza abholen (heute gab's halbe-halbe und morgen nochmal), Armtraining, unseren nächsten Besuch bei Mini-T. abstimmen, mich zu einer Kulturveranstaltung schlaumachen, die ich gerne mit der C. besuchen würde, falls es noch Karten gibt. Plätzchen backen, denn es sollte fut riechen, wenn die Nachbarinnen von unten und ganz unten raufkamen: Wir waren zum SATC-Gucken verabredet. Also AJLT-Gucken, der neue Name greift noch nicht so ganz.
Es gab Wein, es gab Tee, es gab Plätzchen und es gab Plausch vor und nach den beiden letzten Staffelfolgen auf der großen Leinwand, und auf einmal war es ganz spät (die S., deren Tagesrhythmus ungefähr drei Stunden asynchron zu meinem läuft, würde über den Ausdruck "ganz spät" für 23:00 Uhr wahrscheinlich lachen). Und weil es zwar sehr gemütlich war, aber zwei von uns morgen einen vollen und eine immerhin einen halben Erwerbsarbeitstag vor uns hatten, haben wir das Treffen beendet und die beiden haben sich auf den Heimweg einige Stockwerke nach unten gemacht.
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