Sonntag, 17. Dezember 2023

Schlemmer-Spaziergang

Heute hatte ich eine gute Idee: Ich füttere ja diese Woche die Katzen der Nachbars. Und die sind, wie Katzen nun mal so sind, eher indifferent bis arrogant solchen Eindringlingsmenschen gegenüber. Weil ich aber den Eindruck hatte, dass sie trotzdem eigentlich ganz gern Gesellschaft hätten, hatte ich den Einfall, mal in der Nachbarswohnung mein Yoga zu machen. Und das hat gut funktioniert: Die getigerte Katze machte direkt mit, streckte und dehnte sich an mir und um mich herum, die weiße war wie immer skeptischer, kam später aber auch dazu und zeigte mir, dass in jedem Fall sie hier die Chefin ist. Und danach freuten sie sich umso mehr über ihr Futter.

Der Tag war strahlend schön und lockte den Prinzen und mich bald nach draußen. Aus dem Spaziergang wurde schnell ein Schlemmergang: Erst ein Bummel über den Weihnachtsmarkt mit vegetarischer Wurstsemmel und Pommes, dann beim S. vorbei, um ihm einen Löffel zurückzubringen (dort gab es nichts zu essen, aber dank Löffel hat der Besuch ja auch etwas mit Essen zu tun), schließlich zum Café mit den besten Zimtzwirbeln, von denen der Prinz und ich uns einen teilten. Der Spaziergang über den Wiesengrund war richtig schön, eine riesige Schar Gänse hockte schnatternd im Gras, der Prinz schoss trotz Fotobombs hervorragende Fotos mit seinem neuen Handy, und Klein-L. freute sich sehr, uns heute schon wiederzusehen. Sie wunderte sich auch gar nicht, dass wir unangekündigt vor der Tür standen. Mit einem Löffel.

Beim Nachhausekommen schaute ich beim Herrn Kater vorbei, der nur noch heute alleine ist; er ließ sich den Rücken beim Essen kraulen, wollte aber auch heute nur ungern in den kalten Hof raus und blieb lieber in der warmen Küche. Wir werden alle älter, was?

Danach erledigte ich einige Erledigungen, zum Beispiel die fälligen Vorbereitungen für meine Einladung im Januar, ich hängte noch letzte Bilder auf und machte mich endlich an die Ernte meiner Wurmkiste. Die ist schon seit einigen Wochen so voll, dass ich kein Gemüse mehr nachfüttere. Die unteren beiden Etagen waren bereits voller satt-schwarzer, dicker Erde - und immer noch auch voller Würmchen. Was suchen die da unten noch? Da ist doch bereits alles Essbare aufgegessen? In der Theorie sollten sie ihrem Futter nachwandern, also nach oben, wo es frische Gemüsereste gibt. In der Praxis kippe ich die unteren Etagen, in denen nur noch Erde und keine Gemüsereste mehr erkennbar sind, in eine große Wanne und sammle dann so viele Würmchen wie möglich raus. Die setze ich zurück in ihre Würmchenkiste, wo sie hingehören. Das ist so meine Version der "Gartenarbeit"; Kreuzschmerzen macht sie schon mal genauso wie Jäten oder Hacken im Garten.

Eine Premiere seit der Bizeps-Zerrung:  Ich habe wieder Krafttraining machen können. Ein behutsames Programm mit mehr Fokus auf den Rumpf als die Armmuskeln, aber auch eine Übung an den Ringen habe ich untergebracht. Das machte mich insgesamt sehr zufrieden mit dem Tag. 

Am Abend haben wir die Blöde Blume an ihren neuen Standort bei meinem Arbeitsplatz auf der Galerie gehievt, über die steile Treppe ohne Geländer war das nicht ganz einfach. Jetzt steht sie aber und kann sich dort oben auswuchern, ich gehe noch die Katzendamen füttern und danach den Tag gut sein lassen.

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