Donnerstag, 14. Dezember 2023

Alles wird gut

Heute Morgen hat, ganz ungewöhnlich in letzter Zeit, mal wieder der Wecker geklingelt. Und zwar so früh, dass es sogar noch dunkel war, als ich aufgewacht bin. So früh aufgestanden bin ich, weil ich an einem Webinar zu "Kommunikation und Konfliktmanagement" teilgenommen habe. Das war so interessant und lebendig gemacht, dass ich sogar zu der frühen Stunde gut bei der Sache bleiben konnte. Ich habe richtig Lust, die Inhalte bald anzuwenden - wo ist ein Konflikt, an dem ich mich abarbeiten kann? Momentan habe ich keinen, mit niemandem, so ein Mist.

Während des Seminars kam ich auf die neue Idee, meine Schmerzschulter zu kühlen statt zu wärmen; gut, dass die Kameras der Teilnehmer:innen aus waren, denn ein Kühlpad hatte ich nicht zur Hand und steckte mir deswegen einen Topf B**&J****s-Eis unter den Pulli. (Aus Gründen hoffe ich, dass die Mikrofone auch aus waren. Andere Geschichte, die mit der Klospülung zusammenhängt.)

Dann ging es nahtlos weiter in die Kletterhalle, oder es war zumindest nahtlos geplant: Umgezogen war ich bereits, die Taschen hatte ich auch schon gestern gepackt, aber dann kam ich in den Fahrradkeller und mein Rad hatte einen Platten. Schon wieder? Ich glaube, dass ich denselben Schlauch vor nur wenigen Wochen schon gewechselt habe. Im Mantel konnte ich nichts finden, was ein wiederholtes Loch verursacht hätte; immerhin: für einen Schlauchwechsel brauche ich gerade mal 10  Minuten, und als ich - 10 Minuten zu spät - an der Halle ankam, traf ich gleichzeitig mit der A. ein.
 
Schön auf dem Weg zur Kletterhalle: Der junge Busfahrer, der zum Rauchen auf dem Fahrradweg stand, und mir mit einem so lustigen und übertriebenen Sprung aus dem Weg hüpfte, dass ich mir so schnell vorkam wie eine Tour-de-France-Fahrerin beim Zielspurt 😁
 
In der Kletterhalle sind die A. und ich inzwischen wohlbekannt. Nicht so sehr wegen unserer Kletterleistungen als deswegen, weil "ihr immer so ins Gespräch vertieft seid, dass ihr um euch rum nichts anderes mitbekommt", attestiert vom Kletterhallenbesitzer-Mann, den ich allmählich echt mal nach seinem Namen fragen sollte. Na ja, wenn eine von uns an der Wand ist, können wir uns schließlich nicht unterhalten, also muss alles dazwischen gesagt werden 😀. Oder hat der uns Quasselstrippen genannt?
 
Nach kurzer Zeit trat ein mir wohlbekannter Kletter-Effekt trat auf: Meine Rückenschmerzen lösten sich in Luft auf. Und noch dazu: Auch der rechte, der Bizeps-Arm, machte schmerzlos mit, und das, wo ich heute in mehrere 5er einstieg. Sogar überhängende 😝 Vor der Verletzung habe ich selbst zum Aufwärmen schwerere Routen geklettert, aber zum Trost bekomme ich jetzt von der A. ganz viel Lob, dass ich mich so zusammennehme und weit unter der Schmerzgrenze bleibe. 
 
Auch von der A. ein schmerzlicher Abschied, weil wir uns erst nach den Winterferien wiedersehen und doch gerade erst wieder richtig gut in den Kletterflow kommen, alle zwei beide.

Einige wenige Stunden Erwerbsarbeit habe ich dann nachmittags noch eingeschoben, bis der Prinz heimkam und wir es uns vor dem Kaminfeuer gemütlich machten.

Später ging ich mit der S. auf den Weihnachtsmarkt, den ich gestern schon mal für uns beide ausgecheckt hatte. Es hatte gerade rechtzeitig zu regnen aufgehört, aber trotzdem drehten wir eine eher schnelle Runde und blieben erst beim Glühweinstand am Altstadtmarkt mit Saxophon-Band-Untermalung hängen. Bis der Glühwein ausgetrunken war, hatten wir uns die aller-allerwichtigsten Dinge erzählt und konnten in Richtung zu Hause aufbrechen. Wir hatten schließlich auch noch einen anderen Höhepunkt vor uns: Auf dem Weg machten wir beim Lieblings-Italiener Stopp, ließen uns beim Warten auf die Pizzen ein Crodino schmecken, und brachten sie dann nach Hause, wo uns schon der Prinz mit "Barbie - dem Film" erwartete. Nachdem ich allen um mich herum so lange von dem Film vorgeschwärmt habe, war die S. neugierig geworden und wir schauten uns den Film OoU an. Ich war genauso begeistert wie beim ersten Mal oder vielleicht sogar noch mehr. Auch der kleinen Nichte, mit der ich ihn damals im Kino gesehen hatte, hat er gefallen, aber gelacht hatten wir eher an verschiedenen Stellen. Die S. ist altersmäßig näher an mir dran und fand deswegen ähnliche Stellen wie ich lustig. I am kenough! An ihrer Wertschätzung für Ryan Gosling müssen wir aber noch arbeiten.

Die S. erreichte noch eine S-Bahn, die sie vor Mitternacht nach Hause bringen würde, und mir blieb ein weiterer Bis-nächstes-Jahr-Abschied erspart, weil wir beide vor Barbie-Begeisterung vergaßen, dass auch wir uns bis nach den Winterferien nicht mehr sehen würden und uns deswgen wie nach einem ganz normalen schönen Abend verabschiedeten.

Wenn nun meine Schulter nach der heutigen Ibuprofen-Kühlpad-Kletter-Behandlung wieder gut wäre und mein Arm den Klettertag schmerzlos verkraften würde, wäre ich über-überglücklich.

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