Ja wirklich, ganz plötzlich fühlt es sich nach Winter an. Morgens wuchsen wunderschöne Eisblumen die südseitigen Fenster zu, die Sonne glitzerte durch sie hindurch, ich sah ihnen mit dem Kaffee in der Hand zu, bis sie geschmolzen waren.
Noch ein Zeichen, dass es Winter wird: Der Weihnachtskaktus blüht üppig. Dass er seinen Platz so nah am Feuer schon seit Jahren gut verträgt, erstaunt mich immer wieder. (Das Feuer brannte übrigens heute auch den ganzen Tag und verbreitete weitere Winterfreude).
Diesen Sonntag hatte ich die Nachreichung für die Einkommenssteuer auf dem Plan, es ging sehr schnell, und ich frage mich, warum das Finanzamt ausgerechnet diese Dokumente haben will. Mir scheinen sie extrem unverdächtig und außerdem war ich der Ansicht, dass sie sie sowieso noch von anderer, offizieller Seite übermittelt bekommen? Weil das Amt gleich bei uns im Viertel liegt, pflückte ich den Prinzen vom Computer und machte mit ihm einen Spaziergang, wir warfen einen Umschlag mit Papier-Ausdrucken ein, wie so digitale Dinosaurier. Wir bekamen strahlende Wintersonne ab und mein Entschluss reifte, später am Tag noch laufen zu gehen.
Heute endlich wieder Lust auf eine Einheit Yoga, diesmal eine Folge mit normaler Armbelastung, und es scheint dem Arm trotzdem gutzugehen. Ich merkte, dass ich gerade ziemlich aus der Yoga-Übung bin und einmal beim Blick in den Spiegel stand ich auch recht windschief da. Dabei hatte sich die Asana sehr ausgewogen angefühlt. Tja, innen & draußen ist nicht immer dasselbe 😁
Vom Yoga hatte ich Hunger bekommen und machte zum Mittagessen Zuckerhut-Salat mit Gorgonzola, schmeckte ganz ausgezeichnet und als wir mit Essen fertig waren, merkte ich erst, dass es noch nicht einmal Mittag war. Und der Tag hatte sich bis dahin schon nach so viel Getan und Erledigt angefühlt! Das beflügelte mich richtig, direkt so weiterzumachen. Also nach einer Stunde in die Laufschuhe gestiegen und nach kurzem Zögern losgelaufen. Zögern, weil es doch recht kalt draußen war, aber nach ein paar Minuten war ich froh, dass ich keine Handschuhe oder sogar einen Buff angezogen hatte. Die Sonne schien die ganze Stunde lang, die ich unterwegs war, und wärmte. Die Spaziergänger:innen waren heute bei 7° übrigens so angezogen wie die Madrilen:innen letztes Wochenende bei 17°: Dicke Winterjacken, gefütterte Stiefel. Es ist eben alles relativ...
Ich habe eine gute neue 11k-Runde gefunden und die Idee gehabt, dass ab Januar jedes Gurkentruppenmitglied eine Lieblingsrunde vorschlagen könnte, die wir dann laufen. Werde ich mal einbringen. Denn der Dezember ist der letzte Monat, in dem uns das Vereinsheim zur Verfügung steht, danach laufen wir vereinsfrei.
Als der T. von unten den ausgeliehenen Akkuschrauber zurückbrachte, motivierte das den Prinzen und mich dazu, ihn bei uns gleich einzusetzen und eine Bilderwand aufzuhängen. Die Bilder sind schon lange ausgesucht, die Platzierung geplant; gefehlt hatte noch das blaue Baum-Foto, das nun auch da ist, und so ging das Aufhängen schnell und ohne Zwischenfälle. Der Flur wirkt direkt ganz anders mit den vielen Bildern an der Wand, ich mag es sehr, dass es immer mehr zu gucken gibt in der Wohnung und diese Wand bringt noch dazu viel Farbigkeit hinein.
Am Computer erwartete mich danach eine sehr freudige Überraschung. Ich tracke meine Aktien mit einem Programm, das gute Analysen und Übersichten erlaubt, in dem es aber nicht leicht war, mein Portfolio nachzubilden. Seit meinem Datenverlust im Frühsommer glaubte ich, ich müsse das ganze Portfolio wieder von 0 aufsetzen, weil die Systemdateien verloren gegangen seine. Aber: Sie sind noch da! In der Version von Anfang 2022, aber seitdem hat sich erstens nicht viel geändert und zweitens, wie toll ist das denn, ich muss die friemelige Einrichtung nicht noch einmal machen! Wie habe ich mich darüber gefreut, ich musste wirklich laut jubeln. (Dass der Blick ins Aktiendepot nicht so erfreulich war, ist eine andere Geschichte, die momentan niemanden überraschen wird).
Und dann... war irgendwann doch die Luft raus, ich hatte so viel getan und erlebt heute, dass ich im Tobezimmer auf der Gästematratze kurz die Augen zumachte und eine Weile eindöste. Und weil der Prinz sich schon den ganzen Tag darauf freut, dass es mittlerweile sehr früh dunkel genug für den Beamer ist, wird jetzt eine weitere Folge von "Schnee" angeworfen, die alle mit schrecklichen Cliffhangern enden, und mal sehen, ob wir es schaffen, danach auszuschalten oder ob wir die allerletzte Folge des Sechsteilers auch noch schauen müssen.
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