Nach acht Stunden Schlaf hätte ich gut einen weiteren halben Tag schlafen können, aber hilft ja nix: Montagmorgen, die Erwerbsarbeit ruft. Vom Homeoffice aus, vorsichtshalber, um keine Viren ins Büro zu tragen. Der Tag begann holperig, denn während der ersten Stunden funktionierte der Mailserver nicht - und damit ist man praktisch arbeitsunfähig. Der Fehler behob sich aber im Laufe des Tages, ich kam auch generell allmählich rein in den Erwerbsarbeitsmodus und mittags war ich dann schon wieder im Rhythmus.
Alle andere Arbeit - Kochen, Reisetasche ausräumen, Haushalt - rückte auf der Prioritätenskala jedoch nach unten, Stichwort Energiemanagement. Die Energie wollte ich mir für die angenehmen Erledigungen aufsparen: Eine kleine Stadtrunde zum Feierabend. Die begann mit einem typischen Erledigirl-Slapstick, in dem ich selbst die Hauptrolle spielte. An guten Tagen bringt mich sowas zum Lachen, heute war nur noch ein ironisches Lächeln drin. Jedenfalls balancierte ich erst einmal alles, was mit nach unten musste, bis zum Aufzug - zwei Fahrradtaschen, den Biomüll, einen Topf mit verdorbenem Essen, die Altpapierkiste und eine leere 5-Liter-Dose Olivenöl, die mir prompt fast herunterfiel, und als ich sie aufhalten wollte, rutschen stattdessen zwei Pizzakartons runter. Unten stellte ich nach dem Müllsortieren und -ausleeren fest, dass ich meinen Geldbeutel oben vergessen hatte. Wieder hoch, Geldbeutel geholt, in den Keller, um das Fahrrad herauszuholen. Festgestellt, dass das einen Platten hat. Rad ausgebaut, wieder hoch, Rad in den Werkstattraum und mir des Prinzen Fahrrad erbeten. Das muss auf Prinzenwunsch in der Stadt mit einem ganz bestimmten Schloss abgeschlossen werden. Das Schloss war zwar da, der Schlüssel aber nicht. Und jedes Mal beim Reinkommen in die Wohnung Schuhe aus, Maske auf, beim Rausgehen Schuhe an, Maske ab. Das Ganze unter Zeitdruck, denn ich war um Viertel nach vier mit der Erwerbsarbeit fertig geworden, die Geschäfte machten aber um sechs zu. Dass das Licht am Prinzenfahrrad beim Heimkommen nicht mehr auszuschalten war (erinnert mich an die klemmende Hupe in "Little Miss Sunshine"), passte da nur dazu.
Ich habe zwar alles erledigt, was ich erledigen wollte, Freude hat es mir jedoch leider nicht mehr gebracht, dafür war ich einfach zu platt. Vor allem über das total süße Geburtstagsgeschenk für Mini-T. hätte ich mich gerne gefreut und darüber, dass es endlich den neuen "Guten Plan" für 2024 im Unverpackt-Laden gab. Ich habe beides fotografiert, vielleicht kann ich mich ja demnächst daran nach-freuen.
Ehrlich, vielleicht hätte ich mir abends einfach den Bauch mit Weintrauben vollschlagen sollen, anstatt noch zu kochen, denn jeder Schritt kostete mich Überwindung. Aber wo ich doch jetzt schon dafür eingekauft hatte... und der Prinz krank war und was Herzhaftes brauchte... und man kann doch nicht von Freizeit so fertig sein?... jedenfalls gab es noch gebackene rote Zwiebeln mit Walnuss-Salsa. Und die waren durchaus ausgesprochen lecker, stärkten den Prinzen und taten mir auch gut.
Muss ich auch zugeben: Sicherlich zieht die Tatsache, dass mein Bizeps einfach nicht besser wird, zusätzlich viel Energie. Ich mache mir darüber große Sorgen.
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