Montag, 27. November 2023

Wild

Morgens habe ich mal wieder wilde Rehe gesehen. Ganz ruhig standen sie da, zwei Gruppen, einmal drei und einmal zwei Tiere, und grasten im trüben Morgenlicht vor sich hin. Wie friedlich das aussah! Ich habe sie nur gesehen, weil ich aus einer Laune heraus den längeren Weg zum Büro über den Wiesengrund genommen habe. Zum Glück.

Noch eine weitere Begegnung, die meine Stimmung gehoben hat: Neben dem Fahrradweg werden gerade Rohre mit Dämmmaterial verkleidet, die mehrere Meter über dem Boden verlaufen. Für die Bauarbeiten stehen deswegen große Maschinen mitten auf dem Fahrradweg, die man nur umfahren kann, indem man über die matschige Wiese ausweicht. Der Mann in der Hebehüne einer dieser Maschinen war gerade seeeehr langsam nach oben unterwegs und steuerte seinen Käfig extra zur Seite, damit ich möglichst wenig durch den Matsch fahren musste.

Ach, in der Erwerbsarbeit dann. Unendlich viele lose Fäden, die aber so lose auch wieder nicht sind, denn an irgendeiner Stelle verknoten sie sich immer wieder und hindern mich daran, die Dinge zu lösen. Listen machen hilft, Kleinkram wegarbeiten auch, um im Kopf und auf dem virtuellen Schreibtisch Raum zu schaffen für die wichtigen Dinge.

Apropos Wichtiges: Mini-T. hat sein Geburtstagsgeschenk erhalten und lässt ausrichten, Kuschelente gut und schön, aber: Raschelndes Füllpapier im Paket! Das sich auch noch mit kleinen Patschhändchen zerreißen läßt! Ganz großes Kino.

Im Laufe des Tages war der Himmel immer dunkler geworden und nach Hause fuhr ich in bestem Saunawetter: Kalt, nass, nadelspitze Eisregentropfen. Die Sauna, der Prinz und der I. von unten erwarteten mich bereits vor dem brennenden Kamin und gemeinsam, äh, dieser Satz geht so nicht weiter. 

Nochmal: Der Prinz und der I. von unten erwarteten mich vor dem brennenden Kamin, die Sauna war bereits angeheizt und sobald das Essen im Ofen war, machten wir den ersten Durchgang. Ich steuerte Peanut Butter Cup-Eis für zwischen den Aufgüssen bei, das war im Supermarkt im Angebot gewesen und ich hatte mehrere Becher zum Aufstocken mitgenommen. Der I. wiederum steuerte Flurfunk bei: Im Haus war für später ein "And just like that"-Abend geplant, und zu dem lud ich mich im Anschluss an die Sauna mit ein. So verbrachte ich den Abend spontan mit der P. und der S. auf dem Sofa unter einer Heizdecke vor dem Fernseher, mit Kater, und fand mich nach langer Zeit wieder ins SATC-Universum ein und, nun ja, es ist mit der Zeit nicht lebensnäher geworden. Jedenfalls ist es immer noch meilenweit entfernt von meiner Lebensrealität und auch von der der P. und der S., würde ich mal sagen. Vergnüglich war´s trotzdem, und genauso wie früher denke ich beim Zuschauen nicht: "So möchte ich auch leben!", sondern: "Ein Glück, dass ich nicht so bin!".

Die S. hat mir schon die fertigen Portraits geschickt, nur zwei Tage nach dem Shooting. Ich bin sehr glücklich damit. 

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