Heute noch zwingender als eh schon, denn der Kaminkehrer war angekündigt, für "zwischen 7 und 9"; üblicherweise kommt er eher gegen 7, heute wurde es 8 Uhr, das war mir recht, gab es mir doch Zeit zum Aufwachen.
Bevor ich mich auf dem Weg in die Erwerbsarbeit gemacht habe, hatte ich mal wieder leckeres Koffein-Futter für die Würmchen in meiner Wurmkiste. Die müssen völlig überdreht sein, denn hauptsächlich essen sie unseren Kaffeesatz; Gemüseabfälle gibt's nur alle paar Tage mal. Sie scheinen Kaffee zu mögen - sind eben aus der Familie 😁. Seit bestimmt zwei Jahren läuft die Wurmkiste gut, das Ökosystem ist stabil, auch bei wechselnden Temperaturen oder längeren Fütterpausen. Ich hänge an meinen Würmchen, manchmal setze ich mich nach dem Füttern einfach neben die Kiste und höre ihnen zu, wie sie in ihrer Erde vor sich hin mampfen, und ihr Knistern und Knuspern tiefenberuhigt mich sofort.
Auf dem Weg in die Arbeit strahlte mir die Sonne ins Gesicht, ich war froh um meine Sonnenbrille. Schlimme Unkonzentriertheit im Büro. Dabei hatte ich doch heute meine Besprechung - vorher meditierte ich in der Mittagspause, um mich ein wenig zu zentrieren. Und auch, um den Bauch zu beruhigen, denn gestern Abend hatte ich schlimme Bauschmerzen bekommen, die heute beim Mittagessen in leichter Form wiederkamen. Ob das an der gestrigen Grippeimpfung liegen kann? Es fühlte sich eher so an, als hätte ich etwas ganz Schlechtes gegessen. Einen rechten Verdacht, was das gewesen sein könnte, hatte ich aber nicht.
Die Besprechung war angenehm und aufschlussreich, ich bin wieder einen Schritt weiter und die Chefin hat mir Unterstützung zugesagt.
Dienstag - Trainingstag: Als ich aus dem Büro kam, um zum Lauftraining zu fahren, war es zum ersten Mal in diesem Jahr bereits stockdunkel. Das hat mir gar nicht gefallen. Plötzlich kommt mir der Winter doch zu schnell. Ich mache auch bereits in alle Richtungen Weihnachtsmarkt-Treffen aus. Gerade war es doch noch Sommer gewesen?!
Beim Laufen war es zwar nicht richtig kalt, aber durch die hohe Feuchtigkeit in der Luft ziemlich klamm. Ich wäre froh um dünne Handschuhe gewesen, die ich normalerweise erst bei Temperaturen um den Nullpunkt anziehe. Immer mehr drehen sich die Gespräche beim Laufen darum, was wir ab Januar machen, wenn wir alle aus dem Verein ausgetreten sind - vor allem, wo wir dann duschen können. Denn das gemeinsame Zusammensitzen nach dem Training macht einen großen Teil des Gruppengefühls aus, und das geht verschwitzt einfach nicht, nicht nur aus geruchlicher Rücksicht auf die Mitmenschen, sondern man verkühlt sich dabei auch leicht. Bis Ende des Jahres können wir noch im Vereinsheim duschen, und so setzten wir uns heute nach dem Training, frisch geduscht und umgezogen, in die Wirtschaft auf ein Bier zusammen. Respektive einen magenschonenden Pfefferminztee für mich, ein paar Scheiben Weißbrot gingen auch, ohne dass die Bauchschmerzen wiederkamen.
Auf dem Heimweg bremste ich für zwei Hunde, die nicht so recht wussten, wo sie auf den Befehl ihrer Besitzerin hinlaufen sollten und deswegen im Zickzack quer über den Weg rasten; erst danach erkannte ich in der Besitzerin die K., die ich schon lange nicht mehr getroffen habe und die früher nur einen Hund hatte. Jetzt hat sie also zwei und ich beglückwünsche mich im Nachhinein für meine geduldige Reaktion und dass ich sie und die Chaoshunde nicht im Affekt angeschnauzt habe.
Wir tauschten uns kurz über die letzten zwei Jahre (!) aus, danach war es wirklich Zeit, auf schnellstem Wege heimzufahren. Der Prinz erwartete mich mit einer weißen Semmel, dazu gab es ein großes Glas Wasser für mich, einen Tagesbericht für ihn und dann wurde der Abend für beendet erklärt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen