Endlich mal wieder gemeinsam mit dem Prinzen in einem Bett aufzuwachen war sehr schön. Er ist allmählich über den Berg mit der Corona-Infektion, und ich habe offensichtlich nochmal die Kurve gekriegt bei meinem schlummernden Infekt, seit zwei Tagen fühle ich mich wieder ganz gesund. Mit diesen Voraussetzungen haben wir eine ganze Nacht geteilte Atemluft riskiert und bisher noch nicht bereut.
Am Vormittag wurde unsere Küche in ein Videostudio verwandelt. Meine Nachbarin, die S., die "irgendwas mit Medien" macht, suchte einen Drehort mit einer freistehenden Kücheninsel für ein Kochvideo und unsere fand sie geeignet dafür. Da passte es ganz gut, dass ich eh gerade Porträtfotos brauche und sie die gleich am selben Tag von mir machte, wo das Equipment eh schon aufgebaut war. Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis! Ich habe übrigens nur Blazer-geeignete Oberteile, die entweder
- zu hochgeschlossen
- zu durchsichtig
- zu wellig am Rand oder
- zu gemustert
sind für ein seriöses Foto. Zusammenfassend: Ich habe nichts zum Anziehen.
Während die S. und ihr Kollege wuselten, erwerbsarbeitete ich eine Weile vor mich hin und fand es zugleich spannend, den beiden zuzugucken und mich von ihrem Tun ablenken zu lassen. Trotz der Ablenkung - oder weil ich Publikum hatte? - konnte ich konzentriert arbeiten und habe ich endlich das Dokument fertiggestellt, das ich schon auf der Zugfahrt von Berlin vor zwei Wochen geschrieben hatte und das mir dann gecrasht war. Seitdem schiebe ich es vor mir her, das ganze Dokument nochmal zu machen, und ärgere mich stattdessen lieber jedes Mal, wenn ich daran denke, dass ich das alles schon mal gemacht habe und jetzt nochmal machen muss. Inzwischen hat sich das Thema aber gedanklich bereits so weit gesetzt, dass ich es viel besser als in der ersten Version schreiben konnte, und ich bin zufrieden mit dem Ergebnis dieses Tages.
Die S. und ihr Kollege hatten ja ein Kochvideo gedreht und was ist das Gute an Kochvideos? Es gibt danach zu essen. (Wenn auch zu ungewöhnlichen Zeiten: Dieses "Mittagessen" war erst gegen 16:00 Uhr fertig). Da es sich um ein veganes Weihnachtmahl handelte, speisten wir alle nach dem Dreh vorzüglich, der Prinz und ich sogar jeweils eine ganze Portion, obwohl wir mittags schon einmal gegessen hatten - da hatte ich in der Küche der S. Rosenkohl mit Kartoffeln und gebratenen Semmelbröseln gekocht, weil meine Küche ja von ihr besetzt gewesen war. Frauentausch im eigenen Haus, sozusagen.
Dieses Wochenende war mit Ansage zum Ausruhen eingeplant gewesen, trotzdem haderte ich eine Weile mit mir, ob ich mich nachmittags um fünf ins Bett legen konnte, weil ich einfach sehr, sehr müde war. Aber ich konnte und stand nach zwei Stunden Dösens wieder auf, besser gelaunt und immerhin wieder wach genug, um noch ein wenig zu haushalten und verschiedene Weihnachtstreffen-Planungen voranzutreiben. Mich wundert es manchmal, wie gut ich verschiedene Müdigkeiten auseinanderhalten kann. Wahrscheinlich könnte ich 100 Varianten unterscheiden und benennen; wenn mich mal jemand fragen würde. Das heute war jedenfalls weder eine Krankheits-Müdigkeit wie Anfang der Woche, noch eine Unerklärliche-Erschöpfungs-Müdigkeit wie ich sie phasenweise dieses Jahr auch schon hatte. Es war aber auch keine von Sport verursachte Ausgepowertseins-Müdigkeit, sondern einfach eine ganz normale "Es war eine lange Woche und jetzt ist auch gut"-Müdigkeit. Passt ja sehr gut, dass auch morgen nichts Konkretes auf dem Plan steht, sondern nur ein weiterer Ausruhtag.
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