Gestern Abend nach der Sauna habe ich mir die Haare mit Haarseife gewaschen, und prompt konnte ich sie wieder aus der Stirn streichen und sie blieben da. In Berlin hatte ich mir das Shampoo unseres Freundespaares ausgeborgt, und damit hatte ich die Haare zwar schön, aber so seidig-flutschig, dass sie mir pausenlos ins Gesicht fielen. Nervig war das.
Das Aufstehen morgens 90 Minuten vor der gewohnten Zeit war erwartungsgemäß schwer. Ich war meinem früheren Ich dankbar, dass ich bereits das meiste für den Erwerbsarbeitstag gepackt und die Klamotten vorbereitet hatte, denn für viel mehr als Kaffee machen und trinken, ein Müsli essen und einen weiteren Kaffee für den Prinzen und einen für die Fahrt zubereiten reichten weder die Zeit noch meine morgendlichen mentalen Kapazitäten. Es war stockdunkel und schüttete wie aus Kübeln, als ich losmusste, und ich war froh, dass der Prinz mit runterkam und mich im Van Norbert aus der engen Einfahrt winkte.
Ich war heute mit dem Van Norbert unterwegs, weil ich die Chefin darin zu einem Termin fuhr. Der war eine gute Stunde Berufsverkehr weit weg. Was bin ich glücklich, dass ich mit dem Fahrrad ins Büro fahren kann und mich nicht regelmäßig mit dem Auto durch den Verkehr quälen muss! Selbst wenn's regnet, komme ich mit dem Rad viel entspannter als ich es mit dem Auto tun würde.
Beim Termin selbst habe ich die Chefin begleitet, die ihn vorbildlich gemeistert hat, obwohl es kein leichter war. Ich habe viel gelernt und Respekt gezollt. Es hat mir einen richtigen Energieschub gegeben, auch mal etwas anderes als den gewohnten Arbeitsalltag zu erleben und ich glaube, meine Entscheidung für die weitere Arbeitsgestaltung war genau richtig, denn sie wird mir mehr Abwechslung (und Aufregung, das auch!) bringen.
Den Termin über habe ich gut konzentriert durchgehalten, aber nach Feierabend haben sich das frühe Aufstehen und das anstrengende Wochenende seinen Tribut geholt. Ich musste mir so kleine Vorhaben wie "Salat machen" und "der M. auf ihre Nachricht antworten" notieren, um sie nicht ständig wieder zu vergessen. Trotzdem bekam ich den Salat noch gemacht, habe nicht nur der M., sondern sämtlichen Nachrichten geantwortet - ich hatte mein Handy tagsüber zu Hause vergessen und dementsprechend Nachrichtenstau - und raffte mich sogar noch zur täglichen Bizepseinheit auf. Heute kam mir zum ersten Mal der Gedanke, dass ich unter Umständen bis zum geplanten Kletterurlaub in Finale nach Weihnachten noch nicht wieder kletterfit sein könnte. Der Gedanke muss umgehend unterdrückt werden. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. (Bittebittebitte).
Ich habe der S. aus dem ersten Stock einen Besuch abgestattet und Pläne für professionelle Treffen kommende Woche geschmiedet und, als ich fast schon am Tisch einschlief, mich vom Prinzen zu einem Fernsehabend überreden lassen. Die erste Folge der Serie, die wir anschauten, war vielversprechend: "Schnee", angesiedelt in einem österreichischen Berdorf vor malerischer Kulisse und mit Suspense, das kann ja so verkehrt nicht sein.
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