Vormittags leitete ich der M. und der I. ein Training an. Das war vor dem Besuch abgesprochen gewesen, ich freute mich, dass sie sich drauf einließen, und das taten sie: So sehr nämlich, dass wir erst eineinviertel Stunden später als geplant fertig wurden und ziemlich hungrig über das Mittagesssen herfielen, das die M. aus der Lameng zauberte.
Das Brainstorming von gestern hatte sich doch noch gelohnt, denn über Nacht hatte sich ein Plan gebildet, wie wir den Nachmittag und Abend verbringen könnten. Erster Schritt: gemeinsames Anziehen, Anprobieren, Kleider tauschen, alle auf M.s Bett und aus ihrem Kleiderschrank, hätten wir jede ein Glas Prosecco dazu getrunken, wäre es ein Vorglühen wie vor 20 Jahrem gewesen. Nur halt um einige Stunden früher als früher, denn zweiter Punkt des Plans war der Sonnenuntergang am Templo Debod, und der ist nunmal schon um 17:35. Schafften wir knapp, sicherten uns einen Platz in der Menschenmenge und bestaunten die Sonne beim Untergehen.
Danach versuchten wir, in zwei Rooftopbars zu gelangen, aber die Schlangen waren uns einfach zu lang - zum Glück, denn sonst wären wir wahrscheinlich nicht gleich auf Punkt drei "Memory lane"- Erinnerungstour durch Malasaña gegangen. Nur unterbrochen von einem feinen Essen im veganen Restaurant Vega. Wo wir um 20:00 die allerersten waren, hüstel, aber immerhin: gegen 21:00 füllte es sich allmählich. In den anderen Bars war um diese Zeit schon angenehm viel los, auch angenehm: das Publikum im Viertel scheint mit uns gealtert zu sein, ich hätte schwören können, dass dort vor 20 Jahren viel mehr Mitte-20-jährige unterwegs waren, heute waren die meisten eher um die 40.
Der sehr vergnügliche Abend endete mit einer komfortablen Taxifahrt, als die erste von uns zugab, allmählich genug zu haben und ins Bett zu wollen. Sie hatte sich diplomatischerweise einen hartnäckigen Husten zugelegt, der uns allen einen würdevollen Rückzug um noch nicht 1, aber immerhin nach Mitternacht, ermöglichte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen