Dienstag, 26. September 2023

Training mal anders

Als ich dem T. gestern erzählte, dass ich für ein Training früh aufstehen muss, ging er selbstverständlich davon aus, dass ich ein Sporttraining meine. Dabei verwende ich den Begriff im Erwerbsarbeitskontext ja ganz anders, nämlich für Seminare. Bei einem solchen Training war ich also heute als Assistentin der Trainerin dabei und musste sehr, sehr viel früher als gewohnt aufstehen.

Die Kunst ist ja nicht das Aufwachen, sondern das Wachbleiben. Fast wäre ich wieder eingeschlafen, aber dann habe ich es doch aus dem Bett geschafft und sobald ich stand, ging's eigentlich mit der Müdigkeit. Ich machte dem solidarisch früh aufgestandenem J. und mir einen Kaffee und saß dann herum, um aufzuwachen. 

Es war ein schönes Erlebnis, im Sonnenaufgang mit dem Rad ins Büro zu fahren. Ich liebe die Stunde vor Tagesanbruch mit ihrer ganz besonderen Stimmung, und deswegen bin ich dankbar für Gelegenheiten, die mich zwingen, sie zu erleben. Ungezwungen schaffe ich es nämlich dann doch nicht, früh genug aufzustehen. 

Das Training begann mit zwei Fragen: 
● Was hat dich heute schon gefreut?
● Wie bewältigst du Krisen?

...und der Fokus auf das, was gut ist und was man selbst kann, schaltete gleich in eine positive Grundhaltung. Genauso gut ging es den Tag über weiter. 

Mittendrin kam der Anruf, dass mit J.s Geburtstagsgeschenk alles klappt. Gerade, als ich das stummgeschaltete Handy in die Hand hatte und so den Anruf zufällig sah. Wenn das kein gutes Zeichen ist 😀

Das Training fand in einer Klinik statt und das Mittagessen gab es in der Kantine. Die in einem ganz anderen Trakt lag als der Seminarraum. Hin ging ich mit der ganzen Trainingsgruppe - Pfleger:innen aus dem Haus - und zurück alleine, weil ich im Seminarraum noch etwas vorzubereiten hatte. Bzw. ich wollte zurückgehen. In der Säuglingsstation, durch die wir beim Hinweg ganz sicher nicht gekommen waren, war ich mir sicher, dass ich mich verlaufen hatte, gab auf und fragte. Der einzige Referenzpunkt in der Nähe des Seminarraums, den ich mir gemerkt hatte, war der Unterwäscheladen. (Unterwäscheladen mitten im Krankenhaus? Kam mir schon auch komisch vor, aber klar, Unterwäsche braucht man immer...). Sanitätshaus. Es war das Sanitätshaus, und nach einigen verständnislos Blicken verstanden die Stationspflegerinnen auch, was ich suchte. Dann war der Weg ganz einfach.

Ich hatte vorher so oft betont, dass ich unbedingt pünktlich genug für mein Lauftraining zurück sein wollte, dass die Chefin und ich am Ende sogar so früh abreisten, dass ich eine halbe Stunde zu früh da war. Ich kann ja Zeit nur ganz schlecht untätig verstreichen lassen und das Bahnentraining letzte Woche hatte mir so gefallen, dass ich die Wartezeit gleich mit einem weiteren überbrückte. Mit dem zusätzlichen Nutzen, dass ich die Rundenfunktion der Sportuhr ausprobieren konnte und jetzt weiß, wie ich die Runden richtig mitstoppen kann. Ich nutze Zeit nämlich nicht nur gerne tätig, ich tracke mich auch noch gerne dabei. 

Der 10km-Lauf durch den Wald war sehr angenehm, obwohl es über den Tag richtig heiß geworden war. Verrückt, morgens hatte ich trotz Jacke, Stirnband und Handschuhe beinahe gefroren, nachmittags hielt ich es in der Sonne kaum mehr aus. Und dann stach mich doch während des Laufens einfach eine Biene in den Daumen! Der ist jetzt riesig geschwollen und lässt sich kaum mehr beugen. Für die Zubereitung einer Toskanischen Brotsuppe hat es noch gereicht, ab dann wurde er gekühlt und soll jetzt ganz schnell heilen. Donnerstag ist schließlich Klettertag, da brauche ich beide Daumen...

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