Noch auf dem Weg traf ich mich mit J. und wir gingen ganz groß Kuchen einkaufen, denn wir erwarteten die Schwiegereltern und deren Freundespaar zum Kaffee. Leider erst nach dem Einkauf rief die Schwiegermama an: Der Verkehr war dicht, man würde statt zum Kaffee erst am Abend und damit ohne Kuchenhunger eintreffen. Ein willkommener Grund für J. und mich, gleich das erste Stück, eine Zitronen-Walnuss-Torte, unter uns aufzuteilen, denn J. und ich haben den ganzen Tag Kuchenhunger 😁
Die Schwiegereltern kamen mit ihren Freunden vom Gardasee und machten eine Nacht Zwischenstopp bei uns. Sie hatten das organisiert, obwohl sie gemeinsam mit einem Auto unterwegs waren und wir für die Freunde leider keinen Platz haben. Sehr nett, dass sie den Besuch eingerichtet haben, obwohl dafür einiges zu planen war. Ich bekam sogar noch ein großes Geburtstagsgeschenk, nämlich eine neue Fahrrad-Satteltasche. Die werde ich mit Freude gleich zum ersten Arbeitstag einweihen.
Wir gingen italienisch essen, bestellten fast alle Tagliatelle mit Steinpilzen (wenn es schon mal Steinpilze gibt) und am Abend schliefen die Schwiegereltern beim Diavortrag unserer Urlaubsbilder ein. Wie es sein soll! Ach ja, vorher gab es dann doch noch Kuchenhunger und wir haben ganz gut kalkuliert, wären wir nämlich zu sechst gewesen, wäre gar nichts übrig geblieben. Auch so nicht allzu viel.
Sonntag | Am Sonntag startete ich einen neuen Versuch, mich vom Vibrationsalarm meiner Uhr wecken zu lassen. Aber wie schon bisher auch war J. lange vor der Zeit wach und ich wachte eher durch sein Aufstehen als durch meinen Wecker auf. So ganz 100% weiß ich also immer noch nicht, ob das Wecken ohne Ton funktioniert. Vorteil: So war ich früher auf als geplant und konnte versuchen, ein kleines Müsli zu essen. Morgens bekomme ich selten etwas runter, aber ich hatte vor, bei der Herzogenauracher RTF die Runde mit 124 Kilometern zu fahren und bei so einer Strecke ist eine Grundlage sinnvoll. Trotzdem gingen nur ein paar Löffel rein, nicht mal meinen Kaffee schaffte ich ganz. War ich wohl doch etwas nervöser als gedacht 😉 Es war schließlich die erste RTF, die ich ganz alleine fuhr, und dazu noch nach sieben Wochen kompletter Rennradpause.
Die Fahrt wurde herrlich! Das Wetter war ideal, selbst die letzte Stunde mit strahlender Sonne war gerade noch erträglich heiß. Ich fand immer wieder jemanden oder ganze Gruppen, bei denen ich mitfahren konnte. Nach dem ersten Drittel hängte ich mich an einen Fahrer dran, der ein gutes hohes Tempo fuhr und das so konstant wie ein Tempomat. Mit dem bin ich die restliche Strecke gemeinsam gefahren. Ich hatte richtig gut Kraft und so viel Motivation, dass ich ernsthaft mit dem Gedanken spielte, die ganz lange Runde mit 156 Kilometern zu fahren. Aber man soll ja nichts übertreiben - und ich habe schon öfters die Erfahrung gemacht, dass spontane Entscheidungen unter hoher sportlicher Belastung nicht besonders gut ausfallen. Also blieb ich beim ursprünglichen Plan, "nur" die zweitlängste Runde zu fahren.
Auf der Fahrt war ich dem M. nicht nur hinterhergefahren, sondern wir hatten uns auf 75 Kilometern auch ein wenig bekannt gemacht und unterhalten. In den Gesprächen bot ich ihm an, ihn im Van Norbert ein Stück mitzunehmen, was ihm sehr gelegen kam. Er war nämlich schon morgens um 6:30 Uhr losgefahren und hatte auch die 40 Kilometer Anfahrt zur RTF mit dem Rad gemacht. Und wollte das eigentlich auch komplett zurückfahren, womit er auf über 200 Kilometer gekommen wäre. Solche gibt es also auch...
Als Überraschung tauchte dann am Ziel, wo wir bei unseren Getränken saßen, der B. auf. Der setzt dieses Jahr mit Radfahren großteils aus, kam aber einfach zum Hallosagen vorbei und wollte auf gut Glück gucken, ob er bekannte Gesichter fand. Wie schön, dass er mich gefunden hat! So wurde die halbe Stunde Ausruhzeit eine lustige Runde, danach brachen wir alle in Richtung Heimat auf.
Da kam ich gerade noch rechtzeitig an, um die Schwiegereltern zu verabschieden, die von ihren Freunden mit dem Auto bei uns abgeholt wurden. J. wusste, wie wichtig mir diese letzte RTF des Jahres war und hat mich groll-los mitfahren lassen, obwohl seine Eltern bei uns zu Besuch waren. Das ist sicher nicht selbstverständlich und hat mit dazu beigetragen, dass ich diese Fahrt so genossen habe.
Der Rest des Tages habe ich dann außer Ausruhen nicht mehr viel machen können. Das bin ich schon gewohnt nach solchen langen Ausfahrten. Erst kam der große Hunger (wie gut, dass so viel Antipasti und immer noch Kuchen da war en😁), dann legte ich mich eine Stunde schlafen. Den Rest des Abends war ich dann mit Vorbereitungen für den ersten regulären Erwerbsarbeitstag morgen nach über fünf Monaten beschäftigt. Die neue Satteltasche ist eingestellt und gepackt, ich habe mir Gedanken über das Mittagessen für morgen gemacht, und das Schutzblech an meinem Rad habe ich gemeinsam mit J. auch noch neu ausgerichtet, weil es auf einmal furchtbar am Reifen geschliffen hat. Was ein Glück, dass ich das noch heute entdeckt habe und nicht erst morgen früh beim Losfahren.
Ich bin immer noch weder nervös noch widerwillig, sondern es fühlt sich im Grunde gut und normal an, morgen wieder ins Büro zu gehen. Mit einem besseren Gefühl kann man wohl kaum aus einer Auszeit gehen.
Ach ja, die Auflösung des Laptop-Krimis: Wie bereits
vermutet, sind keine Daten mehr zu retten. Immerhin habe ich mich darauf
schon eingestellt und kann mich damit trösten, dass mir mein ITler
erzählt hat, dass genau dasselbe Problem auch schon in einigen Firmen
mit IT-Abteilungen aufgetreten ist und die es auch nicht mehr reparieren
konnten. Dann finde ich mich damit jetzt endgültig ab.
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