Der Arbeitstag verlief ruhig, der Einstieg war gut vorbereitet und die dringenden Aufgaben konnte ich alle wegarbeiten. Noch fehlt mir der große Überblick, den ich erst wieder gewinnen muss, aber ich bin zuversichtlich.
Mittags machte ich bilderbuchmäßig weiter, setzte mich zum Essen nach draußen in die angenehme Sonne und fand danach sogar noch Zeit für eine Meditation - zuerst neben dem plätschernden Teich, von dem Platz verjagte mich aber ein plötzlich einsetzender Regen. Den Rest der Zeit saß ich unter dem großen Sonnenschirm und hörte statt dem Teich nun eben den Regen plätschern.
Am Nachmittag kam ein typisches Arbeitstief (das passte wiederum nicht so gut ins Bilderbuch der sinnfindenden, immer konzentrierten Arbeitnehmerin). Eine solche bleierne Müdigkeit überkommt mich nur im Büro. Und heute trotz Meditation, die oft erfrischend wie ein Mittagsschlaf wirkt, und trotz des grünen Tees, den ich statt Kaffee trank. Im Prinzip weiß ich, dass dieses Nachmittagsloch oft zwischen 14:00 und 15:00 Uhr auftritt und werde noch gezielter versuchen, mir wenig anspruchsvolle Tätigkeiten in diesen Zeitraum zu legen.
Auf dem Nachhauseweg regnete es dann zuerst, nach zehn Minuten ließ der Regen aber nach und mit Poncho kam ich trocken zuhause an.
Ich habe vor, mir mein Büroumfeld ab jetzt so ansprechend wie möglich zu gestalten. Der erste Schritt dahin sind schöne Hausschuhe. Im Sommer und auch jetzt noch laufe ich auf dem Steinfussboden gerne barfuß, aber sobald es kühler wird, braucht man da wärmende Schuhe. Nun sind Hausschuhe ja so ein Thema - schön und Hausschuh schließt sich fast schon aus. Als einzige praktikable Lösung bin ich doch wieder bei Birkenstocks gelandet, die aber im Schuhladen bisher gar nicht zu finden waren. Die kleine Nichte kann ein Lied davon singen, die habe ich nämlich in der großen Stadt in drei Schuhläden geschleppt, erfolglos. Die Online-Preise haben mich heute dann aber doch geschreckt - so viel zahle ich ja nicht einmal für Sportschuhe! Das muss ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Beim Heimkommen überfiel mich der Heißhunger und ich den Kühlschrank. Auch das passiert mir nur an Arbeitstagen: Obwohl ich mittags eine normale Portion esse, habe ich beim Heimkommen um kurz vor fünf schon wieder Hunger wie eine Wölfin. Ich verschlang ganze eineinhalb Brezen mit Antipasti, obwohl wir ein wenig später noch beim T. von unter uns zum Abendessen eingeladen waren. (Vielleicht muss ich aber auch noch Kalorien von der Radfahrt gestern nachfüllen). Dann fiel ich auf´s Sofa und schlief ein.
J. weckte mich, und wir begaben uns einen Stock tiefer. Der T. feierte seinen Geburtstag mit einer großen Tafel und vielen Gästern. Fast alle kannten wir von früheren Feiern, aber da wir uns eben nur zu T.s Geburtstagsfeiern sehen, hatte ich viele Namen vergessen. Ich ging direkt in die Offensive und fragte sie alle gleich am Anfang noch einmal ab. Es waren sehr nette Bekannte vom T. da, die Tischrunde unterhielt sich sehr angeregt und wir wurden köstlich bewirtet. Der T. muss den ganzen Tag in der Küche gestanden sein! Der G. und die S. hatten ihren Boxerterriermischling Betty dabei, die wahnsinnig süß war und extrem Geschmack an meinen Beinen gefunden hatte. Sie schleckte sie mehrmals am Abend von den Knöchel bis zu den Knien ab.
Bei unserem Aufbruch sagte mir noch einer der Gäste anerkennend, er fände es toll, dass ich nach so langer Zeit wieder angefangen habe zu arbeiten statt gleich ganz aufzuhören. So habe ich es noch gar nicht gesehen, und diese Sichtweise gefällt mir gut und lässt meine Heldinnentat gleich in ganz neuem Glanz erstrahlen.
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