Das war dann leider doch nichts mit dem früh Insbettgehen und ausruhen gestern, denn ich lag ewig wach im Bett und konnte nicht einschlafen. Im Laufe des Tages habe ich mich mit einigen Mitverkäufer:innen des Flohmarkts unterhalten und es ging den meisten ähnlich - wir gelangten zu dem gemeinsamen Erklärungsansatz, dass wir nebenher mehr Kaffee getrunken hatten als gedacht und alle den Filterkaffee nicht mehr gewohnt sind und der uns wachgehalten hat.
Morgens erfreute mich als erstes eine Nachricht des Tantchens, mit dem ich wenig später ausführlich telefonierte. Tags zuvor war ihr Geburtstagspäckchen angekommen und überhaupt haben wir schon wieder viel zu lang nicht miteinander gesprochen. Es wurde ein ausführliches Telefonat, wir versicherten uns gegenseitig unter anderem die Vorzüge und Wohltaten von Meditation, was mich dazu motivierte, mich gleich nach dem Telefonat zu einer Meditation hinzusetzen. Die war äußerst wohltuend.
Dann kam auch schon der V., der auf unserem Sommerfest in seinem mobilen Pizzaofen Pizza für uns alle machen würde. Er knetet schon seit Tagen mehrere Kilo Teig, der eine 48-Stunden-Kaltgare hinter sich hat und jetzt im letzten Schritt zu einzelnen Teiglingen gerollt wurde. Das ging nahtlos in die generelle Vorbereitung des Sommerfests über, denn die Teiglinge brauchten einen Platz im Kühlschrank (5 Backbleche voll - gar nicht so einfach), ich bereitet nebenher noch Pesto-Täschchen zu und kühlte Bier mit und ohne Alkohol in der Gefriere ein (denn der Kühlschrank war ja mit den Teiglingen belegt.)
Erwartet zögerlich ging es um 13:00 Uhr los: eine halbe Stunde lang ließ sich niemand im Hof blicken, vermutlich warteten alle, bis die jeweils anderen runterkamen. Als dann aber der kleine L. heruntergeschossen kam, ging es los. Ich freute mich sehr, ihn nach sechs Wochen Sommerferien wieder zu sehen. Leider hatten wir heute noch gar nicht viel Zeit zum Erzählen, denn er hat in seiner zweiten Heimat Griechenland bestimmt auch viel erlebt. Er hielf dann aber begeistert mit, mit einer Glocke, die vom Flohmarkt übrig geblieben ist, durch die Gebäude zu laufen und alle Nachbar:innen zum Fest zu holen.
Ich war sehr glücklich mit dem Verlauf des Sommerfests. Das Wetter hätte besser nicht sein können, selbst mir war es nur eine Kleinigkeit zu heiß. Der V. buk und buk den ganzen Tag fantastische Pizza, bis alle kugelrund waren und sich kaum mehr bewegen konnten. Alle hatten noch zusätzliches Essen für ein Buffet und eine Desserttafel mitgebracht, das durch die Bank köstlich war. Trotz unserer Kaffee-Erfahrung gestern habe ich mich auch heut wieder ordentlich am Filterkaffee bedient, teilweise als Eiskaffee mit Eiswürfeln, und auch an der Cola, die es in 1-Liter-Glasflaschen (!) gab. Wie toll! Hoffentlich bringe ich noch in Erfahrung, wer die wo gekauft hat.
Es ist ein großes Glück, in einer solchen Nachbarschaft zu wohnen. Und das wird sogar von Neuzugängen gleich so empfunden, ich freute mich sehr, die U. besser kennenzulernen, die seit einem Vierteljahr bei uns wohnt und die betont hat, wie sehr sie sich über die vielen Kontakte und die gute Kommunikation unter den Bewohner:innen des Hauses freut. Zu irgend einem Moment zählten wir die Wohnungen durch, und es waren bis auf einen Nachbarn vom Vorderhaus, der es nicht mehr rechtzeitig geschafft hatte, und zwei Nachbar:innen aus dem Seitengebäude alle dabei. Später am Abend kamen auch noch unser Freundespaar die C. und der I. vorbei, braungebrannt und entspannt nach einem Badetag am Fluss.
Die Stimmung war entspannt, es gab von allen viel zu erzählen, lediglich ein leiser Misston kam zwischendrin mal auf, als sich herausstellte, dass es mit einer Nachbarin ein Missverständnis in der Festvorbereitung gegeben hatte. Aber auch das klärte sich im Gespräch, es wird zum Glück einfach viel geredet in dieser Gruppe. Und hätten wir vorher mehr Gelegenheit gehabt zu reden und nicht alle im Urlaub gewesen, hätte es wahrscheinlich auch gar kein Missverständnis gegeben.
Als es dunkler wurde und die Fledermäuse zu fliegen begonnen, wurden Kerzen hervorgezaubert und wir saßen fast bis Mitternacht. Dann wurde aus Vernunftgründen der Rückzug angetreten, denn für viele, inklusive der zahlreichen Lehrerschaft in unserer Nachbarschaft, beginnt ja morgen wieder die Erwerbsarbeit. Ich selber bin froh über die Woche Puffer, die ich mir in weiser Voraussicht zwischen der Rückkehr aus dem Urlaub und dem Erwerbsarbeitsbeginn eingebaut habe, denn die Tage seit unserer Rückkehr waren mit Ankommen und Wochenendvorbereitungen vollgepackt.
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