Nach zwei Nächten mit schlechtem Schlaf morgens ziemlich ausgeruht ausgewacht, und ausgerechnet da sagt die Uhr: "Schlaf nur ausreichend". Ich liebe alles an der Uhr, aber das Schlaftracking stimmt mit meinem Gefühl bisher selten überein. Die anderen Werte - Stress, Anstrengung, Puls - sind viel nachvollziehbarer.
Der Vormittag ging in Vorbereitungen für den Tantentag dahin. Da unser Putzroboter sich immer noch nicht wieder mit dem WLAN versteht, habe ich letztlich die Wohnung mal wieder mit dem normalen Staubsauger durchgesaugt. (Während wir im Urlaub waren, hatte der Putzroboter übrigens ein ca. 2,5 Meter langes Gummi-Dichtungsband irgendwoher ins Wohnzimmer verschleppt. Wir haben immer noch keine Idee, wo das eigentlich herkommt. Wenn es kalt wird und irgendwo eisig hereinzieht, werden wir es schon merken!). Für den Abend wollte ich türkische Antipasti einkaufen, weil wir wahrscheinlich hungrig vom Tantentag heimkommen würden. Es gab alles zum halben Preis, denn morgen werden die Buden wegen der Kerwa abgebaut. Ohne auf die Preise zu achten, habe ich deswegen Tupperdose um Tupperdose füllen lassen und war dann ob des Endpreises doch leicht geschockt. Die Antipastifrau hat das bemerkt und mir weitere Boxen zusätzlich gefüllt und geschenkt. Passt, denn so haben wir noch einen Snack für die Schwiegereltern, die morgen zu Besuch kommen.
Und dann war es auch schon so weit, in die U-Bahn zu steigen und die kleine Nichte von der Schule für den Tantentag abzuholen, mit dem wir ihren Geburtstag nachfeierten. Ich finde es tol, dass ich sie noch von der Schule abholen darf - sie ist nämlich schon so groß, dass das unter Umständen auch peinlich sein kann. Aber ganz im Gegenteil, sie hat sich sichtlich gefreut, dass ich pünktlich da war. Von der Schule aus sind wir zum Sushi-Essen gewandert, wo immer möglich im Schatten, weil´s schon wieder sehr heiß war. Angeblich habe ich sie zweimal gefragt, wie denn die erste Schulwoche nach den Ferien war (Mann ey! und groses Augenrollen hier vorstellen), ich habe eine neue Methode zur Bildbearbeitung kennengelernt, scharfes Wasabi in die Nase bekommen und die kleine Nichte hat von mir das schlimmste Foto geschossen, das es je gab. Glücklicherweise nur, um ein Emoji drüberzusetzen und so sieht man auf dem Foto oben gar nicht, wie schlimm es tatsächlich ist. Schlimm jedenfalls!
Wichtigster Programmpunkt war der Besuch im Zukunftsmuseum. Dafür hatte ich einige Tage zuvor Eintrittskarten für den 15:00-Uhr-Slot gekauft, und obwohl wir versuchten, uns vorher hineinzuschummeln, ließ man uns nicht. Obwohl nicht sehr viel los war. Überhaupt wirkte das Ganze wenig eingespielt, aber dabei sehr unflexibel. Zum Beispiel meldeten wir uns gleich beim Reinkommen für das Virtual Reality-Spiel an. Obwohl der Raum leer war, durften wir nicht rein, weil das Spiel immer nur zur halben und ganzen Stunde startet. Weil es so toll war, kamen wir zur nächsten halben Stunde nochmal und waren die einzigen Spielerinnen - wurden aber beim Rauskommen belehrt, wir hätten nur einmal teilnehmen dürfen, wegen des normalerweise großen Andrangs. Okeeey...
Egal, das Virtual Reality war ein beeindruckendes Erlebnis. Ich habe so etwas vorher noch nie gemacht und hätte noch sehr viel länger als die insgesamt 40 Minuten im virtuellen Raum verbringen können. Beim zweiten Spiel waren die Nichte und ich auch schon richtig fit und lösten ein Rätsel nach dem anderen.
Auch sonst ist das Museum interessant gemacht. Es liegt in der Natur eines Zukunftsmuseums, dass Vieles computerunterstützt und interaktiv aufgebaut ist. In der Natur von Computern wiederum liegt es, dass sie oft nicht funktionieren wie sie sollen, und das war ein Nachteil an den Exponaten: Ich war mir bei vielen Stationen nicht sicher, ob ich gerade nicht kapierte, worum es da ging oder ob einfach das Exponat nicht funktionierte. Alles in allem würde ich sagen: Gute Ideen, aber ohne Führung kommt man nicht so richtig dahinter, was man aus dem Museum mitnehmen soll. Aber wir probierten uns durch das Haus und hatten Spaß, bis es zumachte, und am Ende waren doch insgesamt drei Stunden wie im Flug vergangen. Update 16.9.2023: Beim Durchlesen merke ich, dass es nicht besonders begeistert klang, was ich geschrieben habe. Deswegen rücke ich das hier nochmalins rechte Licht: Das Museum ist sehr empfehlenswert, ich selbst möchte bald nochmal hin, weil man an einem Tag gar nicht alled aufnehmen kann.
Die Fahrt zurück zu mir nach Hause zockte die Nichte in der U-Bahn am Handy und ich kenne mich damit nicht besonders aus, aber es kam mir ziemlich gut vor, was sie da tat.
Dann gab´s Antipasti, denn wir kamen hungrig vom Tantentag heim 😄 J. und die Nichte jagten sich während des Essens wie die wilde Jagd um den Tisch und ich versuchte, wieder ein bisschen wacher zu werden. Nach dem Zwischenstopp zuhause radelten wir nämlich noch ins Kommerzkino rüber und schauten uns Barbie an, und dabei wollte ich auf keinen Fall einschlafen. Ich freue mich schon auf den Film, seitdem die ersten Trailer rausgekommen sind und habe extra mit der Nichte ausgemacht, das sie ihn auch nicht vorher mit jemand anderem ansieht. Mir hat der Film dann auch so gut gefallen wie erwartet. Ich finde die skurilen Ideen, die die Geschichte tragen, richtig gut. Die Mischung aus Traumwelt und Realität haut gut hin, und der entscheidende Twist wird in den Trailern nicht verraten, obwohl es viele und lange Trailer gibt, die ich alle gesehen habe. Ich habe mich den ganzen Film hindurch gut unterhalten gefühlt.
Außerdem würde ich J. jetzt gerne einen "I am Kenough"-Pulli kaufen, aber leider hat er bereits dankend abgelehnt. Schade!
Auf dem Heimweg sind wir an einem Großaufgebot an Polizei-Kastenwägen vorbeigefahren, mindestens 15 Stück, aber ich konnte nicht erkennen, was die da taten oder weswegen sie hier waren. Vorurteilsvolle Vermutung: Wird wieder ein Fußballspiel stattfinden heute.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen