Norwegenreise | Ein Fazit. Vom 31. Juli bis 6. September inklusive An- und Rückfahrt waren J. und ich im Van Norbert in Norwegen unterwegs.
Route | Da wir aus dem Süden Deutschlands im Van gestartet sind, war die Anreise sehr lang. Wir sind an einem Sonntag Nachmittag losgefahren Richtung Kiel, von wo aus die Autofähre nach Göteborg startete. Die Nachtfahrt war sehr entspannt, danach erwarteten uns allerdings noch zwei volle Fahrtage durch das Inland von Schweden bis Riksgränsen, wo wir die Grenze nach Norwegen überquerten. Ab da nahmen wir eine Nord-Süd-Route über die fünf Lofoten-Inseln. Von Reine setzten wir mit der Fähre nach Bodø über, folgten im Prinzip der Hauptroute bis Trondheim und von dort nach Oslo. Die Rückfahrt machten wir wie die Hinfahrt von Göteborg aus mit der Nachtfähre nach Kiel.
Ziele | Im Vorhinein hatte ich mir ausdrücklich drei Ziele gesetzt, was ich in diesem Urlaub erleben will. Und zwar war das Ausschlafen, Lesen und Sport machen. Hört sich vielleicht unspektakulär an, pumpt mich aber mit Lebensqualität auf 😁 J. hatte ähnliche Ziele, zusätzlich wollte er noch erinnerungswürdige Eindrücke sammeln. Alle Ziele haben sich erfüllt! Das mit dem Lesen hat unter anderem deswegen so gut geklappt, weil ich mit Gürtelrose und Folgeerkrankungen relativ viele Pausentage brauchte, die ich eben mit Lesen an wunderschönen Orten verbrachte. Sport hat sich mehr auf Klettern konzentriert als im Vorhinein gedacht. Das war einerseits super, denn so sind wir beide richtig reingekommen, andererseits ein wenig schade, denn ich wäre gerne auch mehr Fahrradfahren und Laufen gegangen. Das hat sich aber beides kaum ergeben. Und die Eindrücke - ja, die gab es massenhaft!
Highlights | Ein ganz großes und überraschendes Highlight war Flatanger. Da wollten wir zwar von Anfang an mal vorbeischauen, wussten aber gar nicht, ob es sich für uns zum Klettern überhaupt eignen würde. Außerdem hieß es schon im Vorhinein, dass die Höhle schlimm überlaufen ist. Und dann waren wir so begeistert davon, dass wir eine ganze Woche lang blieben. Der Stellplatz ist toll, absolut ruhig, mit freundlicher Atmosphäre; der Weg zur Höhle ist zwar schon 20 Minuten lang, aber schön; die Höhle selber und die Wand davor sind einfach unglaublich beeindruckend und haben einen wunderscherschönen Blick auf das Meer. Flatanger hat Potential zu einem ähnlichen Lieblingsort wie Ailefroide. Sobald ich sicher 7a klettere, kommen wir wieder hierher und dann wird abgehakt.
Ein weiteres Highlight war die Lofoten-Insel Vestvagoy. Die Lofoten haben alle beeindruckende schroffe Berge, Buchten und Strände, aber hier haben uns die atemberaubenden weißen Sandstrände mit dem türkisblauen Wasser und die hohen Berge, die einen Blick darauf boten, am besten gefallen. Besonders die Gegend um Eggum, Unstad, aber auch die Wanderungen auf den Himmelstilden von Uttakleiv aus und der Strand dort waren einfach nur schön.
Oslo war als Kontrastprogramm toll. Die Architektur der Stadt ist sehr interessant, es gibt viele Stellen, von denen man aus einen Blick von oben über die Stadt und deren Fjord hat und Oslo hat eine so offene, einladende Atmosphäre, dass wir uns dort sofort wohl gefühlt haben. Obwohl wir beide vor Stadt-Tourismus meist erstmal zurückschrecken, weil es schnell stressig werden kann.
Sehr gut gefallen hat uns noch die Fahrt durch den Saltfjell-Nationalpark, der so einsam und wild aussah. Leider waren wir dort nur auf der Durchfahrt, der Nationalpark würde sich aber sicher für einen mehrtägigen Wanderaufenthalt lohnen.
Van-Life | Der Van Norbert ist einfach nur toll, toll, toll. Ich habe nichts vermisst und würde nichts davon wieder hergeben wollen. Gerade an den Tagen, an denen es mir nicht so gut ging und ich mich ausruhen musste, war ich so dankbar für einen gemütlichen Ort, der mir allen Komfort bot. Fließendes Wasser im Auto ist herrlich. Eine Toilette im Auto macht das Reisen unendlich einfacher. Jedes Ding hat seinen Platz, wir müssen nichts mehr herumräumen, um an irgendetwas ranzukommen. Die komplette Verdunklung, die wir mit den Vorhängen und Fensterjalousien schaffen können, macht das Schlafen so angenehm wie daheim. Sehr wahrscheinlich passt der Van Norbert so 100% auf unsere Bedürfnisse, weil wir schon vorher jahrelang mit dem VW-Bus unterwegs waren und sehr genau wussten, was wir brauchen und was uns im Bus fehlte. Trotzdem bin ich immer noch überrascht und glücklich darüber, wie gut man im Van Norbert leben kann. Und das Zusammenleben mit J. auf engstem Raum ist wunderbar, das könnte ich mir mit keinem anderen Menschen vorstellen. Tatsächlich fehlt mir diese Nähe richtig, sobald wir im Alltag wieder teilweise getrennten Leben nachgehen.
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