Mittwoch, 6. September 2023

Heimkommen

Wie schön ist es doch, nach fünf Wochen wieder zuhause zu sein. Noch freue ich mich sogar so richtig auf das Erledigen ganz vieler Dinge, für die ich einen Computer oder Passwörter oder unsere Wohnung brauche. Mal sehen, wie lange die Euphorie anhält, bevor sie vor dem Kleinkram in die Knie geht. 

Gestern Abend haben wir noch zwei Stunden Fahrt geschafft, die wir uns heute gespart haben, das war auch sehr gut so. Nachts hatten wir ein ungewöhnliches Erlebnis: Da stand nämlich plötzlich ein kleiner Fuchs auf der Autobahn. Also auf dem Fahrstreifen, lebendig, und er lief nicht vor dem Auto weg. Zum Glück reagierte J. schnell und gut und konnte ihn umfahren. Ich drücke dir die Daumen, kleiner Fuchs, dass du vorsichtiger und schlauer geworden und noch am Leben bist!

Morgens standen wir zügig auf, tranken einen schnellen Kaffee und machten uns auf die Weiterreise. Ich wollte so gerne noch die Schwester besuchen, bevor wir endgültig heimfahren, und so setzte mich J. dort mit meinen Laufklamotten ab und fuhr alleine weiter gen Heimat.

Ich war eigentlich zum Trösten zur Schwester gekommen, denn sie hatte kurz zuvor bedauerliche Nachrichten erhalten. Aber die haben sich gestern in einen Anlass zum Feiern aufgelöst, und zum Beglückwünschen kam ich doppelt gerne. Ich habe mich sehr über die Gelegenheit gefreut, zu zweit ausführlich zu reden, denn wir hatten uns schon richtig lange nicht mehr gesehen, auch schon vor den Sommerferien nicht. Nach zwei Stunden reden ohne Pause (das viele Quatschen haben wir wohl beide in den Genen) verabschiedete ich mich, denn sie war bereits für einen nächsten Termin zum Spazierengehen verabredet. Und ich wollte ja auch nach Hause.

Dass ich gestern in Hamburg die Hitze kaum ertrug und für jeden Schritt lieber einen Bus oder eine S-Bahn nahm und trotzdem heute auf die Idee kam, von der Schwester bei ähnlichen Temperaturen heimzujoggen, sagt schon was über meine Prioritäten aus. Oder über meinen Geisteszustand, das jedenfalls dachte ich zwischendurch durchaus ein paar Kilometer lang, in denen mich die Sonne brutzelte. Gnadenlos trifft es ziemlich gut. Aber es bot sich einfach so gut an, die Strecke hat eine gute Lauflänge, ich kenne sie, in den nächsten Tagen wäre es schwierig geworden, noch eine Laufeinheit unterzubringen. Beim Ankommen zuhause habe ich die kalte Dusche aber sehr, sehr genossen.

Daheim ist alles in Ordnung, die Wohnung hat uns mit annehmbaren Temperaturen empfangen, alle Pflanzen haben überlebt und den Würmchen geht es gut. Auf der Terrasse ist in einem der "Unkraut"-Kübel eine richtig hübsche Blume mit lila Blüten gewachsen, deren Samen ich für nächstes Jahr unbedingt sammeln möchte. Ich bin unseren Nachbar:innen, die sich so zuverlässig um alles gekümmert haben, total dankbar. Mit der S. habe ich mich kurz getroffen und die Kurzfassung unserer letzten Sommerwochen ausgetauscht. Der T. lief uns im Hof über den Weg, wo ich dem M. assistierte, die Biomülltonnen auszuwaschen. - Ruhm und Ehre gebühren ihm dafür! - Der T. hat bei der Gelegenheit gleich unseren Kühlschrank mit aufgefüllt, er kam nämlich gerade vom Solawi-Gemüseholen, wo wir uns einen Ernteanteil teilen. Das kam gerade recht, ich war den Nachmittag über zu müde zum Einkaufen gewesen, selbst zum Abendessen gab es nur Pizza vom Pizzabäcker. (Hatten wir nicht erst vor kurzem behauptet, wir bräuchten keine Pizza mehr für die nächsten Monate? Aber die von Mamma Mia ist einfach etwas anderes als Peppes Pizza 😁)

Ich freue mich sehr auf die erste Nacht im heimischen Bett.

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