Einen herrlichen Stellplatz für die Nacht haben wir gefunden, wo wir bei absoluter Ruhe und Blätterrauschen richtig gut schlafen konnten. Ich bin mal gespannt, wie leicht oder schwer wir wieder in den Erwerbsarbeitsrhythmus zurückfinden werden. Momentan weckt uns nämlich der Wecker um 8:45 Uhr, und in den letzten Wochen sind wir auch wirklich erst davon aufgewacht. Das ist ja nun ca. zwei Stunden später als unsere Soll-Aufwachzeit... uiuiui.
Der Platz war so friedlich, dass er richtiggehend zum Meditieren einlud. Ich meditierte den ersten Teil der nächsten Retreat-Speach mit und genoss dabei den Duft der Kräuterwiese, das Summen der Bienen und das Rauschen der Blätter in den Büschen hinter mir. Der Witz beim Meditieren ist ja, dass man die Fähigkeit erlernt, sich egal unter welchen Umständen in einen Zustand absoluter Akzeptanz des Seins zu bringen. Trotzdem fällt mir das leichter in friedlicher, schöner Umgebung. Und gleichzeitig weiß ich aus der Erfahrung meines Retreats auf Ko Pha Ngan, wo die Umgebung friedlicher und schöner nicht hätte sein können, dass auch die Schönheit irgendwann nicht mehr unterstützt, sondern stört. Je nachdem eben, wie man draufblickt: als Urlaub oder als Gefängnis. Alles Ansichtssache!
Die letzten zwei Stunden Fahrt bis nach Göteborg führten uns durch liebliche schwedische Landschaften und an einem IKEA in seinem natürlichen Habitat vorbei. Das Fähr-Terminal kannten wir bereits von unserer Ankunft, was gut ist, denn es ist riesengroß und hat verschiedene Ein- und Ausfahrten. Da wir bewusst einige Stunden vor Abfahrt unserer Fähre angekommen waren, parkten wir den Van Norbert am Fährterminal und fuhren mit den Rädern auf einen Kaffee ins Zentrum von Göteborg.
Diese Lösung mit den Rädern hat sich für uns als perfekt erwiesen. Sie passen beide mit ausgebautem Vorderrad und Sattel in den Kofferraum, wo J. eine Bodenbefestigung eingebaut hat, so dass sie sicher stehen. Wenn wir sie nicht benutzen, sind sie diebstahl- und wettersicher verstaut und wir brauchen keinen Gedanken an sie zu verschwenden. Und für die Male, wo wir sie brauchten, sind sie blitzschnell montiert und einsatzbereit. Wir waren zwar nicht öfter als vier, fünf Mal mit ihnen unterwegs, da waren sie aber dafür immer ein optimales Fortbewegungsmittel. Wäre ich nicht so lange kränklich gewesen, hätten wir wahrscheinlich auch eine oder zwei Touren mehr gemacht.
In Göteborg bummelten wir durch das Hygge-Hipster-Viertel Haga, das so aussah, wie Hipsterviertel auf der ganzen Welt wohl heutzutage aussehen müssen: autofrei, Cafés mit WLAN, Cupcake-, Stoff- und Niedlicher-Nippesläden. Die Holzhäuser und die riesigen Zimtschnecken in den Cafes machten das schwedische Flair aus. Nach zwei Stunden hatten wir uns ausgebummelt und stellten uns mit dem Van Norbert in die Schlange auf die Fähre. Das ging diesmal total schnell, wir mussten kaum warten, schon waren wir drin.
Ich freue mich bereits auf die Fährüberfahrt und auf zuhause. Diesmal wussten wir ja schon, dass es einen Fernseher geben würde und wir uns auf einen Filmabend freuen können und auch, dass wir morgen früh dadurch geweckt werden werden, dass der Fernseher sich wie von Geisterhand einschalten wird. Und dann sind wir auch schon wieder daheim in Tyskland 😀
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