Sonntag, 28. Mai 2023

Tag dahoam

Was ist es schön, daheim zu sein! 

Ich habe im eigenen Bett gut und tief geschlafen und den ersten Kaffee aus der heimischen Maschine sehr genossen. Und überhaupt: frische Klamotten anziehen, viel Platz im Bad haben, Türen hinter mir zumachen können - das ist schon toll. 

Der Tag heute war für Nach-Urlaubs-Aktivitäten eingeplant. Als allererstes füllte ich eine Maschinenladung Schwarzwäsche. Nach drei Wochen Reise war es bei Socken und Unterwäsche allmählich knapp geworden. Schwarzwäsche ist bei uns eh mit Abstand die häufigste, bestimmt zwei von drei Malen Waschen. Bestimmt auch deswegen, weil viele unserer Sportklamotten schwarz sind und die durch das Schwitzen oft in die Maschine müssen.

Ich habe mir nach dem ersten, nötigsten Ausräumen der Rucksäcke die Sauna angeschaltet, auf die ich schon seit langem Lust habe. Und bis sie warm war, habe ich (ebenfalls seit langem zum ersten Mal wieder seit langem) Krafttraining gemacht, denn nach dem Saunieren bekomme ich da die nötige Spannung nicht mehr zusammen. Die war aber auch ohne Saunieren heute ziemlich im Eimer - wie schnell das geht, dass sich ein paar Klimmzüge - selbst mit Gewichtsunterstützung - so schwer anfühlen! Nach gerade mal vier Wochen Pause...

Zum Nebenher-Essen gab es Waffeln für Süß und Dhal aus schwarzen Linsen und Kokosmilch für Herzhaft. J. habe ich mehrfach versucht, zum Essen zu locken, aber er war so ins Handwerken vertieft, dass er am Nachmittag sehr erstaunt nachfragte, wann es denn Dhal gegeben hätte? 

Gleichzeitig zum Auspacken möchte ich ja bereits auch wieder einpacken, denn am Dienstag soll es ja weitergehen Richtung Zillertal und Slowenien. Das Packen wird durch den Norbert voraussichtlich ab jetzt viel weniger hektisch als bisher, das kristallisierte sich schon heute heraus. Ich habe lediglich zwei Kisten aus dem Kofferraum geholt, mit J.s Werkzeugen, die noch im Auto lagen, befüllt und nach oben in die Wohnung gebracht. Die werde ich mit unseren Kleidungssachen und dem Zubehör für´s Radfahren befüllen und wieder mit nach unten nehmen - und wenn ich nichts vergessen habe, dann war es das schon an Vorbereitung für´s Losfahren. 

Am Nachmittag kam ein ebay-Kleinanzeigen-Kunde vorbei, der sich vormittags bei mir gemeldet hatte. Das hat wunderbar gepasst, denn J. und ich sind ja wirklich genau diese zwei Tage zuhause, so dass ich den Verkauf gleich abschließen konnte. Der Herr fand außerdem unser Tauschregal im Treppenhaus sehr interessant und freute sich sehr, dass er einen Bildschirm daraus mitnehmen konnte. Das ist bereits das zweite Mal, dass mich externe Personen nach dem Tauschregal fragen und etwas daraus verwenden können. Es freute mich immer zu sehen, dass das Regal so regen Austausch hat und nicht etwa nur Schrott darin abgestellt wird!

Gleich im Anschluss haben J. und ich uns auf den Weg zu einer befreundeten Familie in der Hersbrucker Schweiz gemacht, die uns in ihren Garten eingeladen hatten. Es wurde fürstlich aufgetischt, ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass wir gar nichts beisteuern konnten - nach drei Wochen außer Haus in einer Samstagnacht heimkommen bedeutet auch, dass nichts Verwertbares im Kühlschrank ist und auch nicht so schnell nachgefüllt werden kann. 

Die beiden erzählten viel von ihren Norwegenreisen und gaben uns viele Tipps für unsere Reise im Sommer, sogar die Reiseführer dürfen wir uns dafür ausleihen. Am Ende durfte ich sogar noch die Bioabfälle mit nach Hause nehmen, damit meine Würmchen in der Kompostkiste in den nächsten Wochen nicht verhungern müssen. Denn die leiden ja auch unter unserem leeren Kühlschrank...

Der Sommerabend hätte sommerabendlicher nicht sein können: erst laue, später kühle Luft in einem Haus mit Garten am Dorf. Der der Tisch bog sich unter dem Essen, das die K. aufgeboten hatte, der Grill duftete. K1 kickte unermüdlich seinen Ball durch den Garten und erzählte uns zwischendurch alle, wirklich alle Details aus der Zweitliga-Fußballwelt seines Lieblingsvereins. K2 kuschelte sich abwechselnd bei Mama, Papa und dem Sitzsack ein, bis ihm die Augen zufielen. Eine Fledermaus flatterte durch den Abendhimmel und hinter dem Haus scharrten die Hühner.

Der frühe Abend wurde ziemlich spät, weil es so angenehm war, dort im Grünen zu sitzen und den Sommer in uns aufzusaugen. Und ich wäre noch länger dort sitzen geblieben hätte ich nicht für morgen früh bereits zu einer wahrscheinlich anstrengenden Radausfahrt zugesagt gehabt.

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