Dass wir heute sehr lange mit dem Bus unterwegs waren, brauche ich ja gar nicht mehr zu erwähnen. Bus fahren und auf den Bus warten gehören zu diesem Malta Aufenthalt wohl genauso wie der allgegenwärtige Staub und der Wind.
Heute morgen habe ich J. im Bagel-Hole gleich um die Ecke unseres Hotels den Milchkaffee vorgeführt, den ich gestern hier entdeckt hatte. Mit Hafermilch und fast so gut wie zuhause! Zu zweit und mit den beiden vollen Kletterrucksäcken haben wir den kleinen Laden fast komplett ausgefüllt. Danach haben wir uns im Food Market noch ein Brot und eine Tomate geholt, und uns auf den Weg nach Ghar Lapsi gemacht.
Jetzt, wo der Aufenthalt hier fast vorbei ist, komme ich endlich mit der Bus-App richtig gut zurecht. Der Trick ist, weder auf die Zeiten in den Aushängen an den Busstationen zu achten noch auf die Zeiten, die Google Maps anzeigt, sondern nur auf die "Live-Entfernung" der Busse in der App. Damit kann man zwar dann nicht vorausplanen, wann man wo ankommt, aber man weiß zumindest, wie lange man etwa auf den Bus warten muss und ob eine passendere Linie eventuell ein paar Minuten später auch noch kommt.
J. und ich waren heute zum zweiten Mal an den Kletterfelsen von Ghar Lapsi, aber eine Höhle weiter, nämlich in de McCarthy-Cave. In einem Café auf dem Weg (beim Warten auf den Bus...) haben wir einen lokalen Kletterer getroffen, der uns ganz viel von den Routen erzählte und uns sehr bekräftigte, dass Ghar Lapsi eine der schönsten Wände von Malta sei. Später haben wir im Topo gesehen, dass er auch Kletterfotografie anbietet und auf einigen Fotos selbst vertreten ist.
Der Spot ist aber auch wirklich atemberaubend schön. Das Meer war heute viel wilder als vor zwei Tagen, die Wellen krachten so richtig an die Küste. Zum Klettern war das Wetter richtig gut, denn kurz nach unserer Ankunft zog es etwas zu und zusammen mit dem Wind war die Temperatur angenehm kühl. Für mich gab es eine wenig ansprechende 6c+ und eine viel besser aussehende 7a, so dass ich die mal probiert habe. Im Toprope, aber ich habe bei jedem Einstieg lange in der Crux herumgebouldert und mich ordentlich ausgepowert.
Die beiden Klettertage haben den Aufenthalt auf Malta sehr aufgewertet. Allein der Platz am Meer ist so schön, dass es sich gelohnt hat, hierher zu fahren. Und mir liegt der Fels auch ganz gut.
Nach dem Klettern haben wir noch ein wenig Zeit in der nahen Bucht verbracht und die Wellen beim Brechen angefeuert. Quallen gab´s heute keine, denen war das Meer wohl zu wild! Dafür ungefähr 12 Katzen, die vom örtlichen Fischer mit Fisch-Innereien und Wasser versorgt wurden und ein echtes Festmahl feierten. Das Lokal direkt in der Bucht dagegen, in dem wir essen hatten wollen, machte wegen des wilden Wetters gar nicht auf (weil der Wirt zu wenig Gäste erwartete, die Bucht ist nämlich eigentlich ein Badeplatz). So sind wir in Valletta nochmal zum Burgerladen gegangen. Und dann nach Hause, als die ersten Tropfen fielen - dem Boden nach zu schließen, hatte es hier auch tagsüber mal geregnet. Bei uns in Ghar Lapsi war es dagegen ein wunderschöner Sommertag gewesen.
Im Toprope rumgebouldert: Ghar Lapsi, McCarthys Cave: Wots in it for me? (7a)
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