Heute morgen bin ich mit guter Laune aufgewacht. Ich musste zwar noch eine halbe Stunde auf den Kaffee warten, um den Abstand zur Eisentablette einzuhalten, aber in der Zeit habe ich eine Einheit Yoga gemacht und meditiert. Danach war noch Zeit, um den Kaffee gemeinsam mit J. zu trinken und unseren Tag zu besprechen.
Bei mir wurde der Radfahr-Beschluss umgesetzt. Und ich schreibe das absichtlich im Passiv, denn Entscheidungen funktionierten bei mir erfahrungsgemäß am besten, wenn ich gar nicht mehr lange darüber nachdenke, ob oder wann ich sie denn nun umsetze, sondern einmal gefasst wird´s auch gemacht. Das Wetter war schon vormittags so herrlich, dass ich nicht einmal mit der Bahn nach Cadolzburg fuhr, sondern direkt von der Haustür weg gestartet bin. Die Route habe ich mir von einem meiner Lauf-Kollegen "geklaut", also mal mitgetrackt, als er den Weg gemacht hat. Von V. stammt auch unsere Standard-Radrunde und diese war same same, but different. Genauso schön, aber teilweise neue Wege und eine Ecke länger.
Ich habe Schafe und Auerochsen gesehen, blendend gelben Raps gerochen und ein ohrenbetäubendes Froschkonzert gehört. Außer mir waren auf den Straßen fast nur Traktoren und Handwerksautos unterwegs und ich bin vier Stunden lang völlig ungestört gefahren. In einem Dorf im hintersten Mittelfranken habe ich kurz Pause gemacht und mich über eine Tote-Hosen-Fahne dort gefreut. Die ist so viel besser als Deutschland- oder richtig schlimm-patriotische Fahnen! Das Essen, das ich dabei hatte, war aber mal wieder sehr knapp berechnet, nämlich nur eine Handvoll Studierendenfutter. War eigentlich klar, dass ich damit nicht durchkomme, denn zum Frühstück hatte ich nur eine kleine Portion Salat gegessen. In Zukunft nehme ich mir vielleicht doch mal Riegel mit, ich hatte die letzten Kilometer über schon Essens-Halluzinationen.
Da ich bei der Rückfahrt am Bahnhof Cadolzburg vorbeikam, ließ ich das Schicksal entscheiden: Würde ein Zug am Gleis stehen, würde ich mit dem nach Hause fahren. Es stand aber keiner da, und so kam ich auf genau 100 Kilometer, als ich wieder zuhause ankam. Genau wie erhofft.
So eine Ausfahrt war dann natürlich der Killer für den resatlichen Tag, denn ab da habe ich nur noch gegessen, in der Sonne auf dem Balkon gedöst, im Bett herumgelegen und bin erst wieder zur verabredeten Meditation aufgestanden. Meine Online-Mitmeditatorin K. verspätete sich eine Stunde, was mir nur recht war, denn so habe ich in der Zwischenzeit den Rucksack für den morgigen Sturztrainings-Kurs gepackt. Meine Beine haben die Meditation heute dann allerdings nicht mehr durchgehalten - nach einiger Zeit musste ich aus dem Schneidersitz in den Fersensitz wechseln, weil die Oberschenkel zu sehr schmerzten.
J. ist noch zu Besuch in der Zeltsauna unten im Innenhof, und ich mache mich erschöpft und voller Vorfreude auf morgen auf ins Bett.
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