Im strahlenden Sonnenschein wird Malta zu einer richtig mediterranen Insel. Das Wetter passte heute richtig gut zu unserem Plan, endlich hier klettern zu gehen. Es war ein ungewohntes Gefühl, die Klettersachen zusammenzupacken – schließlich war ich jetzt ganze 14 Tage nicht mehr klettern. Die Busreise gestaltete sich wieder abenteuerlich, mit einem Umstieg mitten im Nirgendwo, verschiedenen Alternativen und bis zum Schluss nicht ganz sicher, ob wir an unser Ziel Ghar Lapsi gelangen würden... Aber schon die Fahrt in den Westen der Insel war vielversprechend: Wir arbeiteten uns aus Valletta und seinem städtischen Umfeld heraus und kamen immer mehr in ländlichere Gebiete. Von der Bushaltestelle aus traten wir unseren 30-minütigen Weg zum Felsen an, aber nach 5 Minuten winkte uns ein jemand vom Straßenrand. Ob wir ihm helfen könnten, einen Sessel in sein Ferienhaus zu tragen? Machte J. natürlich gerne und zum Dank zeigte uns der Herr zuerst sein Ferienhaus (wunderschön!) und brachte uns dann in seinem Cabrio die Straße bis zum Meer hinunter. Stellte sich heraus, er ist Malteser mit deutscher Frau und lebt die meiste Zeit des Jahres in Wiesbaden.
Die Küste im glitzernden Sonnenlicht war überwältigend: glasklares Wasser, alle Farbtöne von blau über türkis bis grün, und – speziell für mich – wunderschöne Quallen. Quallen liebe ich sehr. Die sorgten den restlichen Tag noch für Kopfzerbrechen, seitdem J. sich laut fragte, wie denn eigentlich Quallen nochmal auf Englisch hießen. Auf Spanisch ist es mir nach einigen Stunden eingefallen (medusas!), aber das englische Wort haben wir dann erst beim Rückweg auf einer Infotafel wiedergefunden (jellyfish! Natürlich!!).
Unser Weg zum Kletterfelsen führte uns weitere 10 Minuten an den Klippen entlang und wir kletterten den ganzen Tag in einer Höhle mit Blick auf dieses wunderschöne Meer. Ich habe mir Zeit gegeben und in zwei Toprope-Routen angefangen. Vor dem ersten Vorstieg hatte ich mal wieder ein paar Angstschmetterlinge im Bauch, bin dann aber durchgestiegen und habe damit wohl meine erste richtige Dachroute geklettert 😊. Von ganz oben an der Wand war der Blick über das Meer und auf die davor liegende Insel noch beeindruckender. Ich konnte mich gar nicht sattsehen.
Nach dem sehr zufriedenstellenden Klettertag sind wir noch ein wenig die Küste entlang gewandert und haben uns die nächste, sehr steile und/aber vielversprechende Höhle angeschaut. Auch die halbe Stunde bergauf zurück zur Bushaltestelle bekamen wir dann wieder eine Mitfahrgelegenheit: diesmal von einem Kölner Pärchen, das erst gestern hier für den Urlaub angekommen ist. Für diese gute Tat schenkt ihnen das Karma bestimmt noch eine Woche Sonnenschein.
Es ist lustig, wie hier alle Tourist:innen gleichermaßen mit dem Bussystem kämpfen. An der Bushaltestelle standen diesmal noch zwei Paare, wir wollten alle in dieselbe Richtung und konnten uns noch nicht einmal darauf einigen, in welche Richtung der Bus denn nun fahren würde. Geschweige denn, welche Linie wohl die passendste wäre. Am Ende teilten wir uns auf, auf jeder Straßenseite wartete jemand und alle gemeinsam nahmen wir einfach den ersten Bus, der kam. Der brachte uns dann auch nach Hause, zwar mit einem Umweg, aber der führte dafür an der Küste mit schönen Aussichtspunkten entlang
Nach dem Sporttag freuten wir uns sehr auf ein ausführliches Abendessen. Ich hatte in dem "Meditteranean-Chinese-Fusion"-Restaurant zuerst Dimsum und dann Wonton, also einmal Teigtaschen und einmal Teigtaschen in Suppe 😉. War beides sehr lecker. J.s Wahl war leider nicht so zufriedenstellend, so dass wir uns danach noch Pommes aus der Hand holten und im heute sehr ruhigen abendlichen Valletta auf einem schönen Platz verspeisten.
Abends dann noch den München-Tatort nachgeholt, bei dem mir schon stellenweise die Augen zufielen.
Abgehakt: Malta, Ghar Lapsi, Terry´s Cave: First on the bus Grannys seat (6a+/b)
Abgehakt: Malta, Ghar Lapsi, Terry´s Cave: Sweet as bro (6a+)
Im Toprope rumgebouldert: Malta, Ghar Lapsi, Terry´s Cave:La Droga Le Flaxixa (6b+)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen